ein Stück 'englisches' Frankreich

Reisezeit: August / September 2017  |  von Herbert S.

Jersey: 2. Stadtrundgang St. Helier

Schon die Rückfahrt nach St. Helier bietet uns Ausblicke auf das Elizabeth Castle auf L'islet, das im 16. Jahrhundert erbaut wurde, als man gewahr wurde, dass Mont Orgueil Castle im Inselosten zu Verteidigungszwecken nicht mehr ausreichte, da es für die moderne Kriegsführung keinen ausreichenden Schutz bot.

Zudem hatten sowohl St. Helier wie auch das am anderen Ende der Bucht gelegene St. Aubin an Bedeutung gewonnen, sodass man bereits 1550 Geschütze auf L’Islet, einer Landfläche vor der St. Aubin’s Bay, installierte. Insbesondere gegen die stets drohenden Angriffe von französischen und spanischen Schiffen richtete sich die Aufrüstung, die zwischen 1590 und 1601 vom Militärarchitekten Paul Ivy im Auftrag von Sir Walter Raleigh mit dem Bau des Kastells erfolgte.

In der Stadt spendiert der örtliche Reiseveranstalter ein Getränk – für mich natürlich Guinness, für Ulrike Cider. Am Tisch sitzt auch wieder meine gestrige Tischnachbarin und ihr Mann. Für die Mittagspause fragen sie, ob sie sich anschließen dürfen und wir gehen zum 'cock und bottle'. Nachdem wir dann an einem hohen Tisch nahezu alle Stühle ausgetauscht haben, da sie wackeln, bestellen wir 4 Glas Wein, wobei sich die nette Bedienung meldet und meint mit einer Flasche wären wir besser bedient. Meine Frau Ulrike hat inzwischen auf der Karte eine 'seaplatter-Tapas' entdeckt. Für 12,75 £ bekommen wir 5 Töpfchen mit unterschiedlichem Meeresgetier und Brot und Butter. Der Snack begeistert uns alle, und Brigitte und Hans bieten uns das Du an.

Zurück bei der Gruppe geht es dann ins Jersey-Museum, dessen Konzeption ich bis jetzt nur bedingt durchschaue. (s. nächstes Kapitel) Ist die Abt. Geschichte der Insel noch gut aufgebaut und präsentiert, zeigen Räume in den oberen Etagen Einrichtungen, die mit großen Schildern versehen sind, als ob man für sie bieten kann (Lot XXX).

Das Museum ist ein einem alten Lagerhaus aus dem 18. Jh. untergebracht.

Das Museum ist ein einem alten Lagerhaus aus dem 18. Jh. untergebracht.

Nach dem Museumsbesuch ist Stadtkirche von St Helier geöffnet - Die auf das 11. Jahrhundert zurückgehende Pfarrkirche war ursprünglich am Rande der Dünen erbaut worden, liegt heute aber aufgrund von Landgewinnungsmaßnahmen in späterer Zeit in einiger Entfernung vom Wasser.

Unser Reiseleiter zeigt uns noch die beiden Marktgebäude, damit wir sie morgen – wenn sie endlich geöffnet sind- auch finden! An den '‚Jersey-Kühen‘ verabschiedet er sich von der Gruppe und auch wir gehen unsere eigenen Wege.

Wir erstehen in einem Coop die ‚Black-butter‘ und suchen die Liberation-Wharf am gleichnamigen Platz auf und versuchen durch einen langen Spaziergang auf die Mole einen Blick auf das Elisabeth-Castle zu erhaschen, sind aber nicht erfolgreich. Der Spaziergang erinnert aber an den in Marseille entlang des Hafens.

am Liberation Square stellt eine Statue Inselbewohner dar, die die Befreiung der Insel von den deutschen Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg feiern

am Liberation Square stellt eine Statue Inselbewohner dar, die die Befreiung der Insel von den deutschen Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg feiern

großer Hallenkomplex am Hafen - umgebaut und restauriert zu einer shopping-mall

großer Hallenkomplex am Hafen - umgebaut und restauriert zu einer shopping-mall

ein Vergleich heute

ein Vergleich heute

und vor der Restaurierung

und vor der Restaurierung

am Yachthafen sind die Koordinaten 49°11'00" N - 02°07'00" W an der Hafenmauer angegeben

am Yachthafen sind die Koordinaten 49°11'00" N - 02°07'00" W an der Hafenmauer angegeben

Albert Pier

Albert Pier

Neben der Wharf wollen wir noch einen Kaffee/Tee trinken. Ulrike serviert beides im Pappbecher, offensichtlich da man uns schnell loswerden will, weil die Damen die Cornishbakery schließen wollen.
Im Hotel müssen/ können wir dann duschen – immerhin war es heute fast 26Grad!

© Herbert S., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Ein Stück Frankreich, das ins Meer gefallen ist und von England aufgesammelt wurde" so hat Victor Hugo die Inseln im Kanal zwischen den beiden Ländern bezeichnet, als er dort im 19.Jh. im Exil wohnte. Die ortansässigen Verkehrsbetriebe priesen mit diesen Worten eine Reise auf die vom Golfstrom 'verwöhnten' Inseln an. Da es schon lange angeplant war, haben wir - obwohl organisiert - zugeschlagen.
Details:
Aufbruch: 26.08.2017
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 02.09.2017
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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