Behind the Redwood Curtain, ein Road-Trip

Reisezeit: Juli 2017  |  von Steffen W.

Day 5: Schnee im Juli

Nach dem Frühstück gab uns Sharon wieder Tipps, welche Route wir zur Küste nach Eureka nehmen sollten. Auch beschrieb sie uns den Weg zur schneebedingt gesperrten Passstraße durch den Süd-West Eingang des Parks. Die Sperrung Anfang Juli war auch für diese Gegend ungewöhnlich, da der Pass wohl in der Regel Ende Mai/Anfang Juni freigegeben wird. Netterweise bekamen wir noch Kühlbox-Eis von unseren Gastgebern. Dann alle Taschen wieder ins Auto und ab ging es Richtung Schnee.
Der SW-Eingang war über die 89 gut zu finden, unseren gestern erstandenen NP-Pass vorgezeigt und hoch ging es 6.000, 7.000 über 8.000 Fuß Elevation und dort war die Straße tatsächlich wegen Schnee gesperrt. Ein herrliches Panorama an dem Vista Point in die umliegenden Berge.

wir hätten einen Schlitten mitbringen können

wir hätten einen Schlitten mitbringen können

Die Schneesperrung im Juli

Die Schneesperrung im Juli

Vincent ist gleich auf eine meterhohe Schneewehe gelaufen und hat Schneebälle gemacht. Trotzdem angenehme Temperaturen bei herrlichem Sonnenschein in unseren kurzen Klamotten. Auf der Abfahrt noch einen Halt im informativen Visitor Center am Parkeingang/ausgang und weiter ging es Richtung 36 nach Red Bluff/Sacarmento Valley.

Wir hatten einen lokalen Radiosender laufen und ich hörte mit einem Ohr den Sprecher etwas von "hot day expected for Redding, 109 degrees" vermelden. Uups, Redding war auf unserer Route.
Tatsächlich zeigte das Autothermometer noch Ende 70er an zu dem Zeitpunkt. Die Strasse führt aus dem bewaldeten Park heraus, die Höhenmeter nahmen immer weiter ab, die Temperaturen immer weiter zu. Die Vegetation wechselte wieder in Richtung hellgelbe Wiesen und quasi nur eine Baumart blieb präsent (welche?). Wir hatten die 90er Fahrenheit erreicht.
Das Sacramento Valley und Red Bluff waren mittlerweile gut zu erkennen. Es ging weiter bergab und der Sprit Anzeige war abzulesen, dass wir mit der Tankfüllung nicht bis nach Eureka kommen würden. Also beschlossen wir einen Zwischenstopp zum Tanken in Red Bluff. Wir hatten mittlerweile die 100 Fahrenheit erreicht. In Red Bluff bin ich dann bei 108 Fahrenheit (unser Reisetemperaturrekord) an der Tankstelle raus zum Tanken. Mist, irgendwie akzeptierte der Automat den ZIP-Code nicht, der in Nevada noch funktionierte. Aber im gekühlten Tankstellen-Inneren wurde völlig problemlos direkt an der Kasse mit der Karte abgerechnet.
Sehr beeindruckend war dann der Mount Shasta in über 120km Entfernung mit seiner weißen Kappe zu sehen, als wir die 5 Richtung Redding weiterfuhren, wie er selbst aus solcher Entfernung hinter dem Nordende des Tals erschien.

Die Tipps zu Redding von Sharon nahmen wir nicht wahr, da die noch zu bewältigende Entfernung und die Hitze uns nicht zum Stoppen einluden. Es ging denn westlich auf die 299 Richtung Trinity River. Am schönen Whiskytown Lake (mit Bademöglichkeiten) hielten wir auch nicht, da wir nicht zu spät in Eureka eintreffen wollten.
In Weaverville, bei "nur" noch 94 Fahrenheit gabs wieder unser Supermarkt-Ritual: Stöbern+Eisholen. Dort gab es auch wieder zunehmend mehr Bäume. Beeindruckend flog ein Weisskopfseeadler in einem Tal über unserem Auto.

Da ist das Wappentier (zu erahnen auf dem Foto)

Da ist das Wappentier (zu erahnen auf dem Foto)

Den Fluss konnte man toll von der Strasse, die sich an den Berghängen langschlängelte, aus verfolgen. Er sah einladend erfrischend aus. Die Temperaturen hatten sich in die 90er zurückgezogen, da wir aber, wie gesagt, nicht zu spät abends in Eureka seien wollten, stoppten wir nicht weiter, sondern bestaunten den Trinity Forrest vom Auto aus.
Auch passierten wir Willow Creek und konnten unschwer anhand der (Holz-)Figuren im Ort erkennen, dass wir im Big Foot Country angekommen waren
Weiter schlängelte sich die Strasse dann langsam Richtung Küste. Die Temperaturen fielen dann deutlich 85, 80, 75, 70 und am Abend, als wir in Eureka angekommen waren und den Pazifik wieder begrüßt hatten, waren gerade mal noch frische 63 Fahrenheit auf der Anzeige.
Einchecken ins Red Lion "Familienzimmer". Mit Vincent noch bei seinem Fast Food Favoriten Taco Bell einkehren, ein leckeres Eis am Hafen und dann den Abend mit ein wenig TV vom Bett aus beenden.

irgendwo im Trinity-Valley (bei unter 100 Grad)...

irgendwo im Trinity-Valley (bei unter 100 Grad)...

...und in Eureka (am Pazifik) wieder mit Jacken bei gut 60 Grad.

...und in Eureka (am Pazifik) wieder mit Jacken bei gut 60 Grad.

© Steffen W., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Einblicke in unseren Road-Trip in NorCal von Palo Alto ins Carson Valley über Reno in den Lassen Park über das Trinity Valley und Eureka ins Mendocino County und am Navarro River/Boonville zurück in die Bay Area
Details:
Aufbruch: 03.07.2017
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 10.07.2017
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Steffen W. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.