Indien 3.0
Darjeeling
Brrŕ...freezing a lot
Geschlafen hab ich gut unter meinen 3 Wolldecken. Das Wetter war recht gut bis zum späten Nachmittag. Es schien sogar die Sonne auf die wunderbare Dachterrasse des "Tranquility". Aber sowie sie hinter Wolken verschwand,war es schlagartig kühl. In der Nacht etwa 6 Grad. Das bin ich in Indien nicht gewohnt. Nun ja,es sind immerhin 2100m üNN.
Also schäl ich mich in die Hose. Gehe früh zum Observatory Hill,wo eine hinduistische Pilgerstätte auf seine Besucher wartet. Das übliche auf dem steilen Weg hinauf:bettelnde Frauen und Kinder,religiöse Gefühle zum Broterwerb ausnutzend,marodierende Affen,vor denen auch gewarnt wird und natürlich die obligatorischen "bunte Fäden für Glück im restlichen Leben"-Binder,die ein Mantra runterleiern und dann Geld möchten. Hab sie schon in Delhi verpasst,denn irgendwie bin ich ja doch (aber?)-gläubig. Ich umkreise das Heiligtum 2x ,läute Glocken , nur die Gebetsmühlen lass ich den hinduistischen Pilgern.
Danach trinke ich am Chowk einen Tee und treffe Sophie Zuniga,eine 21 jährige toughe Texanerin,die in Indien seit Monaten mit ihrer Artisten und Clowngruppe im Auftrag der Regierung Kinder bespaßt. Sie ist total engagiert,neugierig, und echt mutig. Einfach schwer sympathisch, hat eine winzige Gitarre dabei und ich versuche kurz mit einem Blues zu glänzen. Die Inder sind begeistert,jedenfalls die uns umringen,und ich staune über mich selbst,daß ich das einfach so mache.
Zurück in meinem Hotelzimmer mache ich Siesta,eine der recht seltenen hier in Indien.
Nachmittags besuche ich die Happy Valley Tea Estate,eine steinalte Teeproduktion und dann wird es auch schon wieder kalt. Ein Tourveranstalter offeriert mir dem Singalila in einer abgespeckten Version(3 Tage,2 Nächte)für 132€. Es reizt mich,schließlich bin ich ursprünglich auch deshalb hier herauf gekommen,aber die Aussicht,allein mit einem Guide frierend durch die Rhododendron gesäumte Einsamkeit zu wandern,schreckt mich ab. Auch wenn ich mich damit rechtschaffen wichtig machen könnte.
Das Wetter ist einfach zu unbeständig. Es ist mittlerweile amtlich feuchtkalt. 6 Grad,Hände kalt,Füße kalt Nase kalt. Die Auswirkungen diesed Wetters auf meine Psyche habe ich unterschätzt. Ich friere ununterbrochen.
Um 22h gehe ich zu Bett im festen Willen,morgen früh wenigstens dem Tiger Hill einen Besuch abzustatten.
Diese beiden kecken indischen Grazien laden mich doch tatsächlich auf ein Eis ein...ich lehne dankend ab
Aufbruch: | 17.02.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 16.03.2018 |