Insel des ewigen Frühlings
La Orotava
Wir haben ganz gut geschlafen und wachen gegen 8.00 Uhr auf – während des nächtlichen Regens mit Sturm sind eine ganze Reihe Orangen vom Baum gefallen, die ich aufsammle und bereits z.T. mit einer guten elektrischen Presse entsafte. Schmeckt prima nur etwas ‚saurer‘ als unser Direktsaft.
Da wir nichts zum Frühstück haben, wollen wir zunächst das Wichtigste im nahegelegenen Supermarkt kaufen. Aber ich habe Probleme mit dem Schloß des Tores – also noch eine whatsapp an Mr. Henley. Nach dem Einkauf können wir nun mit Brötchen, Butter und Marmelade und hausgepresstem O-Saft Schlemmen. Danach kommt auch Mr. Henley mit dem neuen Wasserkocher, einer Piezozündung für die Heizung und zeigt uns wie das Schloß wirklich funktioniert. Welche Reihenfolge wir bei unserem heutigen Plan wählen sollen, wissen wir noch nicht. Wegen der Wolken entscheiden wir uns schließlich, mit dem Ort La Orotava zu beginnen.
La Orotava
Dort ist in der Nähe der historischen Zone nichts an Parkplatz zu ergattern. Daher nehmen wir das Parkhaus und beginnen an der leider eingerüsteten Iglesia Nuestra Señora de la Concepción.
Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción - 1768-1788 - Barock mit Renaissance-Elementen (besseres Bild)
Charakteristisches Merkmal der Hauptkirche von La Orotava ist die Kuppel, die von vielen Stellen der Stadt zu sehen ist.
Am ebenfalls in Restauration begriffenen ayuntamiento vorbei geht es zu der berühmten Casa Méndez Fonseca - bekannt als Casa de los Balcones, wo sich diverse Touristengruppen rumtummeln. Doch die verziehen sich bald und wir sind zwar nicht die einzigen, aber immerhin bei den wenigen, die dieses Haus auch besichtigen.
Ihre wunderbaren, für die Kanaren typischen, fein gedrechselten Holzbalkone, die wie Galerien außen an der Fassade kleben, gaben ihnen ihren Namen: Casas de los Balcones. Die Erste, die Casa Fonseca, wurde 1632 errichtet. Sie fasziniert die Besucher mit einem tropisch-grünen Patio und einem völlig mit Holz verkleideten Arkadengang im ersten Stock.
Wir sind begeistert von den einzelnen Räumen und dem Innenhof. Auch einen Wasserfilter wie auf den Azoren sehen wir wieder.
1670 wurde das ebenso schöne Nachbarhaus, die Casa de Franchi, errichtet, die nun ein Teppichmuseum (Museo de las Alfombras) beherbergt: Allerdings handelt es sich hier nicht um gewebte Werke, sondern um aus Lavasand gelegte Bodenbeläge, wie sie an Fronleichnam zum Einsatz kommen.
Gegenüber steht die 1590 erbaute Casa Molina, ein ehemaliges Kloster, in dem einer der größten Kunsthandwerksläden der Insel zu finden ist. Hier findet Ulrike zwar einen schönen Halsschmuck, aber mit 85€ ist er ihr aber zu teuer. Etwas höher die Straße hinaus, begeistert mich an der Plaza San Franzisco ein Drachenbaum – allerdings auch die gleichnamige Kirche mit Hospital.
Den Hijuela del Jardin Botánico - eine Außenstelle des botanischen Garten von Puerto - können wir nicht betreten, da er wegen des Sturms gesperrt ist. Auch in den Gärten, die zur Villa des Marquis de la Quinta gehörten, wird gearbeitet, aber wir können zumindest einen Blick hineinwerfen.
Dann erreichen wir an der Plaza de la Constitucion die Iglesia de San Augustin, sie ist die Kirche des Klosters Nuestra Señora de Gracia des Augustinerordens und wurde auf den Resten der ehemaligen Einsiedelei San Roque errichtet. Die Bauzeit begann 1671 und endete 1694. Hervorzuheben ist, dass es an der Nordseite der Kirche vier Rundbogen gibt. Drei von ihnen sind zugemauert und in einem ist noch das Originaltor erhalten.
Sie hat die wie die bisherigen Kirchen nahezu gleichartige Altäre und ist wie auch die anderen mit einer tollen Holzdecke ausgestattet.
Über steile Treppen steigen wir hinab zu den Casa Historicos.
Die Parroquia de Santo Domingo de Guzman ist leider geschlossen,
dafür ist die Casa Torrehermosa - die Kunsthandwerkskette Artenerife residiert in einem Palais aus dem 17. Jh. - geöffnet und man kann wirklich schöne Kunstgegenstände sehen.
Wenige Häuer unterhalb befindet sich im alten Innenhof des zu der Kirche ehemals gehörenden Klosters das Museum für iberoamerikanische Kunst. Ich zögere noch , aber meine Frau Ulrike möchte hinein und sie hatte Recht. Musikinstrumente völlig unbekannter Art, religiöse Kunst, die wir teilweise den Ländern unserer Reisen zuordnen können und vor allem der architektonisch interessante Innenhof lassen uns begeistern. (siehe Unterkapitel)
Wir haben immer noch nichts getrunken, geschweige den gegessen. Die Bananen sind im Auto, Kaffee haben wir keinen mitgenommen. Daher nehmen wir einen Kaffee an einem hübschen nicht überlaufenen Platz – Ulrike bestellt und es kommen zwei Bier, der Kaffee – das hätten wir natürlich wissen müssen – ist ein Espresso stärkster Natur. Er weckt die Lebensgeister und wir schaffen den Rückweg zum Parkhaus, wo wir wegen der Überziehung der Höchstdauer eine Spezialkarte erhalten, um wieder ausfahren zu können.
Aufbruch: | 26.02.2018 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 06.03.2018 |