Westmalaysia mit dem Auto
Im Royal Belum State Park
Fr. 03. 08. Die Holzbrücke zum All inklusive Hotel
Nach dem Frühstück im Zimmer ging es aus Ipoh raus. Endlich sollte es in den Regenwald gehen. Die Straße 76 führt von Kuala Kangsar durch den Wald nach Gerik, der größten Stadt im Inneren der nördlichen Halbinsel. Jedoch wirkte sie recht belebt und nicht so wild wie erwartet. Die Blicke auf die bewaldeten Berge waren aber beeindruckend.
Einen Stopp wollten wir bei einem archäologisch Museum machen, das von außen auch gut aussah, aber der Pförtner schickte uns wieder weg, weil es zu hatte. Es sollte zwar eine Mittagspause am Freitag geben laut Reiseführer, aber so spät war es noch nicht. Näheres konnte oder wollte der Pförtner auch nicht sagen.
So versuchten wir die Nebenstraße zu nehmen, um ggf. an den Perak Fluss zu kommen. Den Fluss überquerten wir auf einer Brücke, aber richtig dran kam man nicht. Wir stranden in einem Dorf und wurden angelacht.
Auf der Weiterfahrt zur Hauptstraße kamen wir an eine alte Holzbrücke über den Fluss, die rostige Geländer hatte. Da hier aber auch größere Autos drüber gefahren waren, so schien es, fuhren wir drüber, das war schon abenteuerlich für uns.
In Gerik wollten wir parken, aber überall musste man bezahlen. Einen Automaten gibt es nicht. Ich fragte eine Chinesin in einem Supermarkt und sie half mir sehr freundlich weiter. In einem Haus musste man sich Karten kaufen, das hatte aber Mittagspause. Auf die Frage, ob sie dann kontrollieren, meinte sie ja und führte mich zu einem chinesischen Laden, der diese Karten verkaufte. Sie kostete 40 ct. und ich hatte dann 5 Karten für 5 Stunden. Die Frau rubbelte mir für drei Stunden die Karten frei, Datum und Uhrzeit. Die mussten wir dann ins Auto legen, die anderen schenkte ich ihr. Ganz schon viel Aufwand fürs Parken in einer verschlafenen Provinzstadt.
Es gab Geschäfte, einen kleinen Markt, der nur z.T. öffnete und Restaurants. In einem indischen bekamen wir tolles essen mit einer super Würze, Okraschoten, Fisch, Huhn und Salat. Es war sehr sauber und voll, da hatten wir keine Bedenken.
Da Gerik nicht sehr spannend war, fuhren wir weiter zum Royal Belum State Park, in dem wir ein Zimmer in einem Ökoresort gebucht hatten. Hier empfing man uns sehr freundlich mit Komplimenten. Der Mann an der Rezeption wollte sogar unser Freund sein, das war etwas übertrieben nett.
Das Zimmer war leider nicht mit Doppelbett, sodass wir nochmal ein anderes bekamen.
Wir hatten mit All Inklusive gebucht, können in den zwei Restaurants und der Bar also alles bestellen außer Alkohol und morgen manchen wir eine geführte Tour in den Regenwald.
Im Zentrum des Parks ist ein Stausee und darauf eine Insel, auf der das Resort ist. So genießen wir den Blick vom Restaurant auf den See und die bewaldeten Berge bei einem Getränk und sehen die ganzen anderen westlichen Touristen sich in die Bar quetschen, denn nur dort gibt es Alkohol. Generell sind hier fast nur westliche Touristen, wir denken v.a. Australier.
Später gehen wir im anderen Restaurant essen und es ist wirklich lecker, Fisch und Huhn werden heute unsere besten Freunde.
An der Wand der offenen Flure tummeln sich die Geckos und in den Teichen quaken die Frösche um die Wette.
Wir wollten noch Sterne gucken, schließlich war heute klarer Himmel und wir sind weit weg von Städten.
Leider sind überall, wo keine Bäume sind, Lampen. Am Bootsanleger geht es und wir sehen einige Sterne, leicht schimmert auch die Milchstraße durch und plötzlich fegt eine Sternschnuppe über den Himmel.
Manche Sterne blinken auch und es sind keine Flugzeuge, sondern Glühwürmchen, die am Himmel und über dem Wasser ihre Runden ziehen.
Nach diesem schönen Abend geht es schon in unserem Zimmer ins Bett und wir freuen uns auf den morgigen Ausflug.
Sa. 04.08. Die Bootsfahrt in den Regenwald
Zum ersten Mal gibt es ein Frühstücksbuffet und das ist auch sehr vielseitig, mit westlichem und asiatischem Frühstück. Wir sind von zwei deutschsprachigen Familien umrundet, aber kein Wunder in dem Resort. Es sollen aber wohl v.a. Niederländer und Italiener hierher kommen.
Später beginnt unsere gebuchte Tour am Bootsanleger des Resorts. Wir werden auf das größte Boot mit 16 Leuten und 2 Führern, Brüder, gelassen. Die Gruppe aus einer italienischen Familie mit eigenem Übersetzer, Niederländern, Franzosen und Malaien ist recht durchmischt und freundlich.
Zuerst fahren wir mit dem Boot zu einem Orang Asli Dorf. Die Ureinwohner Malaysias leben in Hütten aus Bambus und Palmblättern, die aufwendig geflochten sind. Sie waschen und spülen im Fluss. Wir werden zum Chef geführt, aber keiner spricht Englisch und nur wenige etwas Malaiisch. Das Gefühl ist etwas bedrückend hier so durch das Dorf zu laufen, aber die Kinder kommen gucken und freuen sich über Snaks, die die Italiener mitgebracht haben. Ein Mann baut an einem Haus, das Dorf ist erst seit 3 Monaten hier, da der Boden fruchtbarer ist als im alten Dorf. Es gibt auch Strom über Generatoren und Gas zum Kochen.
Wir fahren weiter über den See und sehen viele abgestorbene Baumstämme im Wasser stehen. Das sind die Bäume, die vor der Flutung des Sees vor ca. 45 Jahren hier wuchsen. Dan, unser sehr redseliger und sympathischer Führer, muss beim Fahren auch aufpassen, nicht an die Baumstämme zu kommen.
Der nächste Stopp ist ein einstündiger Weg durch den Regenwald. Dort sehen wir riesige Bäume, tolle Pflanzen und am Ende des Wegs einen wunderschönen Wasserfall. Da hat sich der schweißtreibende Aufstieg z.T. über Steine im Bach auch gelohnt.
Auf der Fahrt zum nächsten Stopp sehen wir Große Nashornvögel, von denen hier alle 10 Arten des Landes im Park leben sollen. Das Paar fliegt von Baum zu Baum und wir versuchen den besten Blick auf die Vögel zu erhaschen.
Jetzt machen wir erstmal einen Essensstop und verzehren das mitgebrachte Sandwich und Obst. Dan meint, an dem Salzleckstein im Wald werden keine Tiere sein, da es zu laut war, wir waren auch nicht die einzige Tour, die unterwegs war. Um hier Elefanten, Tapire usw. zu sehen muss es ruhiger sein. Der italienische Dolmetscher war öffter hier und hatte wohl einmal einen Tiger gesehen.
Er blieb mit uns hier und das war die richtige Entscheidung. Während sie anderen durch den Wald liefen, nichts sahen und auch keine Tiere am Salzleckstein waren, sahen wir 28 Nashornvögel über uns fliegen und machten tolle Aufnahmen. Der Flug hört sich an, als würden sie die Luft zerschneiden. Diesmal waren es welche einer anderen Art, die über uns flogen. Es ist wohl gerade die Zeit, in der sie aus Indien hierüber kommen.
Weiter ging es zu einem weiteren Wasserfall, zu dem wir auf Grund von großer Trockenheit weiter laufen mussten, weil das Boot nicht so weit fahren konnte. Der See ist großen Schwankungen unterworfen, so zeigte Dan uns ein Bild aus dem Dezember, in dem die Hütte auf Stelzen und auf einem Hügel, in der wir gegessen hatten, fast vollständig unter Wasser stand. Bei diesem Wasserfall sahen wir eine Riesenspinne und wir konnten in dem angenehm kühlen Wasser baden, was nur wenige taten, oder mit den Füßen reingehen. Die Fische schwammen um meine Beine. Die Blutegel, wegen denen wir uns die Hose in die Socken steckten, haben wir nicht gesehen, nur einen kleinen.
Ziemlich kaputt kamen wir nach 8 Stunden, sogar eine Stunde später als geplabt, wieder im Resort an und setzten uns erstmal im Restaurant auf die Terrasse, um bei Kaffee und Sprite zu entspannen.
Nach der Dusche schlief ich kurz ein, was eigentlich ungewöhnlich ist und wachte dann zum Abendessen auf. Leider entscheiden wir uns heute für das Restaurant mit der Terrasse, das zwar mehr Charme hat, aber dafür waren die Kellner überfordert und alles dauerte ewig. Im Anschluss konnten wir sehr gut schlafen.
Aufbruch: | 25.07.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2018 |