Westmalaysia mit dem Auto
Jerantut und Kuala Lumpur
So. 19.08. Ein Haus fast für uns alleine aus ungünstigen Umständen
Leider wache ich heute morgen schon wieder mit Durchfall auf und weiß auch nicht, woher es dieses Mal kommen könnte. Insgesamt ging es mir gut, aber ich konnte nicht weit weg von der Toilette. Mist, wollten wir doch eigentlich heute nach Kuala Lumpur.
Nach einigen Stunden ging es etwas besser und so checkten wir aus und versuchten zu fahren.
Da ich aber merkte, dass es nicht ging, suchten wir uns in Jerantut, der nächsten großen Stadt, eine Bleibe. In einem Homestay war ein ganzes Haus frei, aber wir bekamen ein Doppelzimmer mit Bad. Die netten chinesischen Besitzer waren sehr redselig und so saßen wir in der Küche und unterhielten uns. Dem Bauch ging es bald etwas besser, aber heute machte ich noch ruhig.
Seit die Besitzer weg waren, hatten wir quasi das ganze Haus für uns.
So entspannten wir uns im Wohnzimmer. Die Besitzer, so um die 70, kamen wieder nach ein paar Stunden. Wir gingen in den Supermarkt und holten Nasi Goreng mit Huhn. Es gab einen heftigen Regen und ich brauchte ein Klo, auch wenn es schon besser war.
Nach dem Essen in unserer Unterkunft unterhielten wir uns mit den Besitzern.
Wir gingen früh ins Bett, damit wir morgen fit für die Fahrt nach Kuala Lumpur sind.
Mo. 20.08. Ein Spaziergang durch die Dämmerung von KL
Heute morgen ging es mir schon besser und so entscheiden wir uns heute zu fahren. Vorher verabschieden wir uns aber von Herr und Frau Lee, unseren Gastgebern, und machten ein Foto fürs Gästealbum. In den Genuss der Rambutans von Herr Lees Plantage, zu der er heute fahren wollte, kamen wir nicht mehr.
So ging es nach Kuala Lumpur, wo man recht gut fahren konnte für eine Millionstadt. Da die Zufahrt zur Tiefgarage im Hotel aber Baustelle war, mussten wir an einer Fussgängerampel auf den Bürgersteig und dann einen engen Weg am Haus entlang fahren, um zum Parkplatz zu kommen.
Wir holten etwas Essen aus einem indischen Restaurant in der Nähe, was man uns im Hotel empfohlen hatte. Es war auch sehr lecker, süßes Hünchen mit Zimt und Fisch und leckerer Reis mit Gewürzen sowie Kartoffeln in einer leicht scharfen Soße.
Dann fuhren wir mit der U-Bahn zum Zentrum und sahen uns den indischen und chinesischen Tempel von außen an. In der Chinatown waren viele Verkäufer und es war laut und eng.
An einer Straßenecke musste ein Mann lächeln, als wir bemerkten, das die Stadt ganz schön stimmt stinkt, die Deutschen sind überall.
Im großen Basar gab es viele Souvenirs und auch Kleidung und Decken und Teppiche. Es war aber nicht so günstig hier, zum Teil verlangte man deutsche Preise und verhandeln wollte man nur sehr sparsam um den Preis.
Dann gelangten wir zur Jamek Moschee, die an einem Zusammenfluss zweier Flüsse liegt und mit buntem Licht und Wasserspielen in Szene gesetzt wird. Die Sonne ging unter und so wurde zum Gebet gerufen. Im Abendlicht sah alles sehr schön aus. Später sahen wir uns den Merdeka Platz und das Sultan Abdul Samad Building, das älteste Haus der Stadt, an. Hier war auch in diese Zeit noch viel los.
Zunächst fuhren wir mit der U-Bahn zum KLCC, wo wir die Petrona Twin Towers von unten beleuchtet bewunderten. Mit steifem Nacken guckten wir nach oben. Dann gingen wir durch das Luxuseinkaufszentrum Suria auf die andere Seite der Türme und hatten einen besseren Blick. Trotzdem war es nicht möglich, die Türme samt Person auf ein Handyfoto zu bekommen. Diese Marktlücke wurde aufgegriffen, indem hier von fliegenden Händlern Aufsätze für die Handykamera verkauft wurden, die den Weitwinkel vergrößern. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Wir genossen den Ausblick auf die Türme und den Park mit Springbrunnen davor und auch den auf die posenden Besucherinnen, die gefüllte 1000 Bilder mit den Türmen machten.
Bevor es ins Hotel ging, tranken wir einen guten italienischen Kaffee bei illy und aßen interessanten Kuchen.
Di. 21.08. Vom Großstadtdschungel und räuberischen Affen
Da ich wieder Durchfall am morgen hatten, suchten wir eine Ärztin auf, die direkt um die Ecke war. Sie untersuchte mich gründlich und verschrieb mir viele Medikamente, auch ein Antibiotikum. Ich hoffe damit hört es dann endgültig auf. Komischerweise geht es mir ansonsten total gut. Beim Arzt werden hier auch direkt die Medikamente verkauft und als Blister in ein Plastiktüten mit Dosierungsanleitung gesteckt.
Da es mir sonst gut ging und auch nach dem Mittagessen alles ok war, fuhren wir zu den außerhalb gelegenen Batu Caves, einem hinduistischen Heiligtum. Mit etwas Stau kamen wir ganz gut hin mit unserer offline Karte. Parken war auch kein Problem und so konnten wir die Stufen hoch in die Tropfsteinhöhle erklimmen. Leider gab es viele Restaurationsarbeiten, sodass einiges zwar in knalligen Farben angemalt war, aber dafür auch viele Gerüste herumstanden und Teile verhüllt waren. Uum Glück war nicht so viel los und die laut verschiedener Quellen so vielen aggressiven Affen waren wohl schon satt. Die ließen uns relativ in Ruhe, ganz im Gegensatz zu aufdringlichen Souvenirverkäufern. Hier ist alles noch mal teurer als in der Stadt und wir fragen uns, wer diese Preise zahlt.
Einmal , kommt doch ein Affe auf uns zu als wir im Rucksack wühlten, das lassen wir dann lieber.
Störender ist der ganze Dreck und Gestank hier. Es ist irgendwie unangenehm. Die Affen und Tauben tun wohl ihren Teil dazu bei. Viele Affen wühlen auch in den Mülleimern herum. Passenderweise werden an der Statue des Affengotts Hanuman Bananen verkauft, die die Touristen verfüttern können. So lungern hier besonders viele Affen herum.
Besonders beeindruckend ist aber die mit 42,7 m höchste Murugan- (Kriegsgott) Figur der Welt.
Der Plan war über den Stadtring zum botanischen Garten zu fahren, aber leider zeigt unsere offline Karte keine Richtungen an, sondern sagt nur, wo man abbiegen muss und das auch recht unzuverlässig. In kleinen Städten war das nie ein Problem, aber in Kuala Lumpur gibt es ständig Spuren, die weggehen, Straßen die übereinander verlaufen oder die sich plötzlich gabeln. So gelangen wir versehentlich auf die Autobahn und können auch nicht wenden. Nach einem Umweg von 20 km kommen wir an, so haben wir immerhin die Mautkarte weiter ausgenutzt und mit Sicherheit einen großen Stau umfahren, reden wir uns ein. Später interpretieren wir am Verlauf der Straßen, wo es langgeht, und kommen nach zahlreichen Spurwechseln ans Ziel. Dieser Großstadtdschungel verlangt einem ja fast mehr ab als der echte Dschungel.
Am botanischen Garten wollen wir den Vogelpark besuchen, der mit der größten Freifluganlage der Welt wirbt. Somit ist auch der Eintritt für hiesige Verhältnisse weltmeisterlich hoch mit 13 Euro pro Person. Im Park laufen in verschiedenen Freifluganlagen, die mit riesen Netzen überspannt sind, verschiedene Vögel herum. Zudem gibt es noch Käfige und Gehege für Laufvögel. Die Vögel sind sehr zutraulich, werden sie auch von den Besuchern mit Futter, das man kaufen kann, und Chips gefüttert. Man kommt sich fast wie draußen vor, da die Anlage so groß ist und überall laufen und fliegen Vögel herum. Das ganze ist nah am Zentrum, sodass man drumherum die Hochhäuser sehen kann.
Recht bald fing es an in der Ferne zu donnern und blitzen und wir hielten die Augen nach Unterstellmöglichkeiten auf, die es reichlich gab. Die ganze Zeit hatten wir das Gefühl, gleich bricht ein Sturzregen vom Himmel, aber es gab nur einzelne Tropfen am Ende. Auch die Vögel wurden unruhig und als wir gingen, hatten sich viele ein Versteck gesucht. Affen gab es
hier auch, die den Emus ihr Futter klauten. Ruhig essen konnten sie aber nicht, da die ganze Affenhorde hinter dem einen Affen her war, der sich das Obst beim Laufen schnell in den Mund steckte.
Im Anschluss fuhren wir schnell zum Hotel, hielten aber nochmal beim Inder mit dem leckeren Essen. Das große Gewitter, was wir die ganze Zeit erwarteten, blieb aber aus.
So aßen wir im Zimmer und freuen uns auf den morgigen letzten Tag in KL.
Mi. 22.08. Buffet mit Rundumblick
Heute war nicht nur das islamische Opferfest, sondern auch unser letzter Tag in Malaysia.
Nachdem es mir nun endgültig wieder gut geht, fuhren wir wieder zum KLCC und schauten uns die Geschäfte in einem riesigen Einkaufszentrum direkt über der U-Bahn-Station an. Hier waren einige asiatische Marken auch günstiger zu bekommen bei guter Qualität. So tranken wir noch einen Kaffee und verabschieden uns von der Idee in den angrenzenden Park zu gehen, da wir einen Termin hatten. Im KL Tower, dem über 400 m hohen Fernsehturm auf einem Hügel gegenüber unseres Hotels, hatte ich einen Tisch zum Mittagessen um 13.30 Uhr bestellt.
Die Idee zum Hotel zurückzufahren und den Berg hochzugehen war keine gute, da alle Wege gesperrt oder nicht existent waren. So nahmen wir das Auto, weil es knapp wurde und waren ganz schnell oben. Natürlich fing es dann noch an zu schütten, aber wir bekamen einen der wenigen freien Parkplätze ab. Mit dem Aufzug ging es in Stockwerk TH02, was auf etwa 280 m liegt.
Hier verbrachten wir bei nun wieder bei guter Sicht direkt am Fenster ein leckeres Buffet mit Vorspeisen, indischer, chinesischer und malaiischer Küche und Küchlein zum Nachtisch. Der Blick war wunderbar und da sich das Restaurant langsam dreht, kann man einmal herum sehen, wir sahen die Petrona Twin Towers, andere Hochhäuser, von denen viele einen Pool auf dem Dach haben, eine kleine weiße Kirche, die Berge im Hintergrund und auch immer neue Baustellen. Dabei gab es Wasser, Tee und Kaffee umsonst, die anderen Getränke hatten natürlich einen stolzen Preis.
Am Nachbartisch bekam eine Frau einen Überraschungsgeburtstagskuchen und die Kellner sangen Happy Birthday. Danach hörten wir weitere Ständchen überall im Restaurant, dass so viele heute Geburtstag haben. Dieses besondere Essen am letzten Tag hatte sich echt gelohnt und als pünktlich um 15 Uhr das Restaurant stoppte zu drehen, hatten wir noch etwas Zeit herum zu laufen und ein Foto mit uns machen zu lassen.
Dann mussten wir aber wieder runter und zum Hotel, unsere Koffer abholen. Da der Mann an der Rezeption meine, an Feiertagen habe alles länger auf, wagten wir es zum Zoo zu fahren, der Pandas hat. Leider machte er doch schon um 17 Uhr zu, wie vieles hier, und so schenkten wir uns den hohen Eintritt für eine Stunde Zoo.
So fuhren wir zum botanischen Garten, wo es einen Hibiskus und einen Orchideen Garten gibt. Gerade zweiter war schön und so liefen wir durch den Park und schauten uns Blumen an. Am Ende sahen wir auch noch mal eine große Eidechse.
Auf der Fahrt zum Hotel in Flughafennähe fing es wieder ordentlich an zu schütten. Hier angekommen, bekamen wir erst ein Zimmern ohne Fenster und dann eins mit dreckiger Bettwäsche. Wir forderten neue und bekamen auch saubere. Zum Glück mussten wir für das Fenster keinen Aufpreis zahlen. Hier gibt es aber auch pro Etage nur zwei Zimmer mit Fenster und mehr ohne. Wir packten die Koffer schon mal abreisefertig und stellten erfreut fest, dass wir uns mit der Abflugzeit um drei Stunden vertan hatten und nun doch drei Stunden länger schlafen können.
Do. 23.08. Eine Heimreise mit Teilzeitluxus
Heute geht's nach Hause und so fahren wir zum nahen Flughafen und hatten eigentlich genug Zeit, eigentlich!
Denn an der Stelle, wo wir mit dem Mietwagen ausgefahren waren, war nicht die Einfahrt und es gab auch nur bei den Abflügen ein Hinweisschild. So suchten wir uns zu Tode und fragten uns durch. Ein Mann brauchte uns zu Fuß zum Vermieter, was nicht weit war. Die Frau von der Vermietung fuhr dann mit uns und schien das lustig zu finden, aber die Beschilderung in diesem Flughafen ist eine Katastrophe und hier hat man eine andere Logik beim Verkehr. Vielleicht liegt das am Linksverkehr.
Glücklich das Auto abgegeben zu haben, waren wir jetzt allerdings recht knapp in der Zeit, mussten durch die Ausreise, eine Sicherheitskontrolle am Anfang, mit dem Zug zum richtigen Gebäude fahren und wieder vor dem Gate durch die Sicherheit. Wir kamen aber noch pünktlich. Die Maschine hatte dann sogar wieder eine Verzögerung und wir machten uns sorgen um den Anschluss in Dubai, war die Umstiegszeit doch sehr kurz mit einer Stunde.
So hetzten wir in Dubai auch durch die Sicherheitskontrolle und schnell zum neuen Gate. Das passte dann aber auch wieder und beim Einsteigen konnten wir uns freuen. Wegen einer Überbuchung in der Holzklasse hatte man uns in die Business-Klasse umgebucht und was soll ich sagen: ziemlich geil!
In der oberen Etage des Airbus A380 sind nur vier statt 10 Sitze in einer Reihe und man hat Platz zum Liegen, einen Tisch mit Minibar, es gibt viel besseres Essen a la Carte und sogar eine Bar mit Kuchen, Coktails und so weiter. Alles ist besser, größer und weicher als eine Etage drunter. So viel konnten wir gar nicht essen, wie wir hätten haben können und irgendwie fühlt man sich etwas unangenehm so einen Luxus im Flugzeug zu haben.
Damit ist der zweite Flug wesentlich angenehmer und wir kommen gut in Deutschland an.
Aufbruch: | 25.07.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2018 |