Einmal Ostsee und zurück
Von Stettin auf die Insel Wolin: Nationalpark Wolin und Międzyzdroje
Der Nationalpark Wolin
Heute früh kommen Mitarbeiter der Gemeinde vorbei, kassieren von den Mobilisten 20 Zloty (5 Euro) für die Nacht, räumen auf und leeren die Mülleimer. Wir frühstücken noch im Sonnenschein und machen uns dann auf den Weg in Richtung Ostsee. Der Nationalpark Wolin mit seiner Steilküste, den Kiefernwäldern und dem langen Sandstrand ist unser Ziel. Wir werden auch schnell fündig, doch unser erster Stopp entpuppt sich als reine Aussichtsplattform ohne Zugang zum Strand.
Endlich MEER - Strandspaziergang an der Steilküste
Wir fahren einige Kilometer weiter bis nach Kolczewo. Hier finden wir einen schönen Waldparkplatz und nach rund 500 Metern sind wir am wunderbar feinsandigen und fast menschenleeren Strand. Jetzt wird es höchste Zeit für einen Strandspaziergang und die Füße ins Meer tauchen. Leider nimmt die Bewölkung weiter zu und auf unserem Rückweg erwischt uns ein Regenschauer. Zurück am Mumin planen wir deshalb weiter. Hier auf dem einsamen Waldparkplatz wollen wir den Rest des Nachmittags nicht verbringen. Uns steht heute der Sinn nach einem Fischlokal, das Wetter ist auch eher ungemütlich, also steuern wir Miedzyzdroje an, das "Cannes" Polens.
Ostsee-Trubel in Międzyzdroje
In Miedzyzdroje stehen wir höchst uncharmant auf einem riesigen bewachten Parkplatz am Ortsrand für 55 Zloty (12 Euro). Es regnet sich so richtig ein, so dass wir erst einmal eine Kaffeepause mit kleiner Siesta einlegen. Am späteren Nachmittag hört es auf zu regnen und wir machen uns auf den Weg ins Städtchen. Der Ort ist ein beliebtes Urlaubsziel und im Hochsommer treffen sich hier die Stars und Sternchen der polnischen Filmindustrie zum Abfeiern in den diversen Nachtclubs.
Was uns nun also hier erwartet ist das absolute Kontrastprogramm zu unseren bisher beschaulichen, ruhigen und naturnahen Tagen. Budenzauber und Remmi-Demmi sind angesagt. Der Ort ist eine einzige Touristenhochburg. Es gibt zwar noch einige schöne alte Gebäude aus den Glanzzeiten dieses Seebades. Doch es dominieren die sozialistischen Bauklötze und es herrscht ein absoluter Bau-Boom. Laut den diversen Baustellen-Illustrationen sollen in direkter Küstenlinie Betonburgen in erster Reihe entstehen und die schönen alten Fassaden völlig in den Hintergrund drängen. Dass man aus den Bausünden der Vergangenheit einfach nichts lernt. Geld regiert auch hier die Welt.
Die Seebrücke ist eine einzige Fressmeile, überall ertönt Gedudel aus diversen Spielautomaten. Schön ist wahrlich etwas anderes. Es sind trotz Nachsaison noch etliche Touristen unterwegs, aber was mag hier erst in der Hochsaison los sein??? Wir wenden uns ab mit Grausen, unsere Welt ist das nicht. Wir finden jedoch trotz allem ein ganz nettes Fischrestaurant und es gibt leckeren Zander mit Grillgemüse und Rotbarsch in Sahnesauce. Gesättigt geht es zurück auf unseren Großparkplatz, wo wir wider Erwarten eine sehr ruhige Nacht haben.
Aufbruch: | 24.08.2018 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 06.09.2018 |
Polen