Einmal Ostsee und zurück
Usedom: Peenemünde
Von Bansin nach Peenemünde
Nach einer ruhigen Nacht und Croissants zum Frühstück fahren wir heute weiter in Richtung Norden nach Peenemünde. Das dortige Historisch-Technische Museum ist unser Ziel. Damit weichen wir zwar von unserem ursprünglichen Routenplan ab, denn eigentlich wollten wir die Insel nur im Süden durchqueren. Aber wo wir nun schon mal hier sind möchten wir uns dieses Zeugnis der Geschichte dann doch nicht entgehen lassen.
Es sind nur knapp 40 Kilometer und unterwegs stocken wir noch unsere Vorräte ein wenig auf.
In Peenemünde ist schnell ein Parkplatz im Museumsbereich gefunden. Einst war hier die Raketenversuchsanstalt der Nazis angesiedelt und unter Beteiligung Wernher von Brauns wurde der Antrieb für Langstreckenraketen entwickelt. Unter teilweise grausamen Bedingungen baute man die V2-Rakete mit Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen. Nach dem Krieg wurde die riesige Anlage abgebaut und das Expertenwissen unter den Alliierten "aufgeteilt". Unter anderem wurde Wernher von Braun in den USA ein Wegbereiter der Raketenwaffen und der Raumfahrt, da er dort die Trägerraketen für NASA-Missionen weiterentwickelte.
Zur Verantwortung gezogen für seine Tätigkeiten im Nationalsozialismus wurde der Raketeningenieur nie.
Wir sind beeindruckt von dieser interessanten und informativen Ausstellung im ehemaligen Kraftwerksgebäude, das heute auch kulturellen Veranstaltungen und Kunstausstellungen dient.
Nach unserem Museumsbesuch stärken wir uns noch mit Fischbrötchen und super leckeren, frisch gebackenen Waffeln. Dann ziehen wir um auf den benachbarten Wohnmobil-Stellplatz am Alten Hafen. Hier beschließen wir den Tag und bei der Anmeldung in der Hafenbar (15 Euro inkl. Strom) nimmt mich sogleich der Wirt in Beschlag. Er ist völlig begeistert von unserem Mumin und kriegt sich gar nicht mehr ein, ob unseres Fahrzeuges. Dabei steht noch ein LKW-Mobil auf dem Platz mit einer ausfahrbaren Hub-Kabine. Interessant, was es alles so gibt. Leider entdecken wir die Besitzer nirgends, so dass wir auch nicht ins Gespräch kommen.
Wir verbringen den Nachmittag faulenzend, drehen noch eine abendliche Spazierrunde rund um's Hafenbecken, in dem es einige Museums-Schiffe zu bestaunen gibt. Zum Abschluss kehren wir noch in die Hafenbar ein. Hier genießen wir auf dem umgebauten Restaurant-Schiff in uriger Atmosphäre Brathering und Matjes. Und wir werden vom geschäftstüchtigen Wirt noch zu einigen Doppel-Kümmel-Sanddorn-Korn "genötigt". Insgesamt also ein recht vergnüglicher Abend in netter Gesellschaft.
Aufbruch: | 24.08.2018 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 06.09.2018 |
Polen