Einmal im Leben eine Karibik-Kreuzfahrt

Reisezeit: Januar - März 2013  |  von Inge Waehlisch Soltau

St. Thomas

St. Thomas

Einmal im Leben wollten wir eine Kreuzfahrt machen, und wenn schon sollte es unbedingt in der Karibik sein. Da bot es sich an von San Juan zu starten, da wir sowieso nach Puerto Rico wollten.
Aufgrund der angebotenen Destinationen entschieden wir uns für die "Brillance of the Seas" von Royal Caribbean und haben es nicht bereut. Dieses Schiff wurde 2002 auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut und 2008 modernisiert.
Uns hat die Raumaufteilung gefallen mit vielen Fenstern und Glasflächen, sie bringen viel Licht in das neunstöckige Atrium. Von den gläsernen Aufzügen hat man eine schöne Sicht aufs Meer.
Wir hatten eine schöne geräumige Balkonkabine auf dem 9. Deck gebucht .Bei unserer Hauptmahlzeit am Abend hatten wir die Option "my time" gewählt und waren daher auch nicht an feste Essenszeiten gebunden.
Das Schiff verliess den Hafen von San Juan erst am späten Abend, aber man hatte die Möglichkeit, schon ab 14 Uhr einzuchecken.
Wir fuhren mit einem Taxi von Condado zum Hafen und waren überrascht, wie schnell die Formalitäten über die Bühne gingen.
Natürlich machten wir erstmal eine Entdeckungstour, da wir noch nie auf so einem Schiff waren.
Am späten Abend ging dann die Reise los, und wir genossen noch die schöne Sicht auf San Juan.

Blick auf San Juan

Blick auf San Juan

Brilliance of the Seas

Brilliance of the Seas

Der erste Anlaufhafen war nicht allzu weit entfernt. Am frühen Morgen kamen wir nach Charlotte Amelie, dem Hauptort von St. Thomas.
St. Thomas ist eine der drei grossen American Virgin Islands und gehört zu den Kleinen Antillen.
Von den insgesamt 108.000 Einwohnern leben ca. 19.000 in Charlotte Amelie.
Das Klima ist mit 26° Durchschnittstemperatur das ganze Jahr über gleichbleibend warm.

Wir nähern uns St. Thomas am frühen Morgen

Wir nähern uns St. Thomas am frühen Morgen

Die Inseln waren ursprünglich von karibischen Indianern bewohnt. 1493 erreichte Kolumbus das Architpel, und seitdem überlebten hier nur noch wenige Ureinwohner.
150 Jahre lang wurde die Inseln von englischen, französischen und spanischen Seefahrern sowie Piraten angelaufen.
Ab dem 17. Jahrhundert übernahm die Dänisch-Westindien-Kompanie die Inseln und nannte den Hafen Charlotte-Amelie nach der dänsichen Königin.
1797 waren von den 33.000 Einwohnern sage und schreibe 25.000 Sklaven.
Erst 1848 wurde die Sklaverei abgeschafft.
1917 kauften die U.S.A. die Inseln für 25 Mio. $, vor allem wegen der strategischen Lage zum Panamakanal.
1970 erhielt der Archipel eine eigene Rechtsordnung und hat heute den Status eines Aussengebiets der U.S.A.

Blick auf Charlotte-Amelie

Blick auf Charlotte-Amelie

St. Thomas lebt zum grössten Teil von Touristen. Es sind oftmals sehr betuchte Reisende, davon zeugen die vielen Yachten und Luxushotels.
Aber auch die Tagestouristen von den zahlreichen Kreuzfahrtschiffen - St. Thomas ist ein Tophafen für Kreuzfahrten - tragen dazu bei, dass der Tourismus 70% des BIP ausmacht.
Charlotte-Amelie ist ein Freihafen, und es gibt auf der ganzen Insel keine Verkaufssteuern. Angeblich ist St. Thomas der grösste Duty-free-Shop der Welt, aber auf jeden Fall ist es ein Einkaufsparadies - vor allem für die vielen Amerikaner.
Ich fand die Preise gar nicht so attraktiv, z.B. kostete ein Poloshirt einer bekannten französischen Marke bei uns in den Geschäften nicht mehr als dort in den Duty-free shops.
Vom Anlegeplatz des Schiffes war es ca. 1 Meile bis zum Zentrum. Wir waren fast die einzigen, die entlang dem Meer zu Fuss unterwegs waren. Die meisten nahmen einen Shuttlebus, den man bezahlen musste - shopping wartet nicht...
Die Stadt Charlotte-Amerlie ist terrassenförmig angelegt, man sieht viele dänische Kolonilalhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Die Main Street in Charlotte Amelie - Droningens Gade - einschliesslich der Nebenstrassen ist eine einzige Einkaufsmeile.
Geboten werden vor allem Luxusartikel, wie Schmuck, Uhren, Kameras, Lederwaren, elektronische Geräte, Markenkleidung usw. Und das alles zollfrei!
Es sah für uns so aus, als ob viele Amerikaner die Kreuzfahrten nur zum Shopping benutzen. Es gibt bereits am Vorabend auf dem Schiff eine langwierige gut freuquentierte Veranstaltung, wo die vielen Verkaufsmöglichkeiten effizient von einer schicken jungen Dame - "behangen" mit den angepriesenen Artikeln - vorgetragen werden. Sie begleitet dann anscheinend auch die Interessierten auf Shopping tour...

Kleine Boote - teure Yachten

Kleine Boote - teure Yachten

Was gibt es sonst noch in Charlotte Amelie? Da ist noch das Fort Christian, eines der ältesten Gebäude der Insel. Dann die Frederick Lutheran Church und Blackbeard Castle, wo der berüchtigte Pirat mit seinen 14 Frauen lebte.
In einem kleinen Park an der Kirche sassen wir auf einer Bank fast allein nur mit Einheimischen, alle anderen waren wohl auf shopping tour...
Eine Seilbahn geht zum Paradise Point, von wo aus man eine schöne Sicht auf die Stadt und den Hafen hat.
Am Magnet Square, wo früher Sklavenauktionen durchgeführt wurden, kann man heutzutage Früche kaufen.

Künstliche Blumen....

Künstliche Blumen....

Auf dem Rückweg zum Schiff tranken wir noch Bier in einem Restaurat am Pier, und wir waren eigentlich nicht überrascht über den Preis, denn diese Insel ist - abgesehen von den Zollfrei-Artikeln - eher eine teure Destination.
Pünktlich um 17 Uhr wurden dann die Anker gelichtet, und es ging weiter zur nächsten Destination: Santa Lucia..

Der Hafen

Der Hafen

Weiterreise von St. Thomas gegen Abend

Weiterreise von St. Thomas gegen Abend

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von San Juan (Puerto Rico) nach St. Thomas - Santa Lucia - Guadeloupe - Antiguna und St. Croix.
Details:
Aufbruch: 16.01.2013
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 17.03.2013
Reiseziele: Puerto Rico
Amerikanische Jungferninseln
St. Lucia
Guadeloupe
Antigua und Barbuda
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.