Einmal im Leben eine Karibik-Kreuzfahrt

Reisezeit: Januar - März 2013  |  von Inge Waehlisch Soltau

St. Croix

St. Croix - unsere letzte Station vor Rückkehr nach San Juan - ist die grösste der American Virgin Islands.
Bevor Kolumbus auch hier 1493 landete, war St. Croix seit langer Zeit von verschiedenen karibischen Indianern bewohnt. Kolumbus nannte die Insel Santa Cruz.
Sieben verschiedene Länder wechselten sich ab in der Besetzung von St. Croix - wie sie später von den Franzosen genannt wurde: Spanien, Holland, England, Malteser Ritter, Frankreich, Dänemark und schlussendlich im Jahre 1917 die U.S.A..
Es waren die Zuckerplantagen, die dank der Sklavenarbeit Wohlstand für einige wenige auf die Insel brachten. Dänemark sagte sich bereits 1803 vom Sklavenhandel los, aber erst ein Aufstand der Sklaven und eine Proklamation von Dänemark beendete 1848 endgültig die Sklaverei.
In den 1960er und 1970er Jahren liessen Öl und Aluminium die Wirtschaft florieren und die Bevölkerung anwachsen. 90 % der Bevölkerung sind Schwarze, die meistens in Elendsquartieren leben.
Inzwischen wurden die Aluminiumfabrik und die Ölraffinerie geschlossen. Der grösste Wirtschaftsfaktor ist heute der Tourismus, die Rumprodukution und immer noch etwas Landwirtschaft, obwohl es nicht mehr viele Farmer gibt.
Man schätzt durchaus die Einnahmen aus dem Tourismus. Aber wie uns ein Einheimischer sagte, gestattet man nur einem Kreuzfahrtschiff pro Tag das Anlegen.

In Christiansted

In Christiansted

Das Schiff ankerte vor Frederiksted, und mit einem Shuttlebus konnten wir für 15 US$ hin und zurück bis nach Christiansted - dem grössten Ort der Insel - fahren.

In Christiansted

In Christiansted

Restaurant in Christiansted

Restaurant in Christiansted

Christiansted

Christiansted wird oft als schönste Kleinstadt von Westindien bezeichnet. Die Altstadt steht unter Denkmalschutz. Viele der Häuser mit den roten Ziegeldächern und pastellfarbenen Fassaden stammen aus dem 18. Jahrhundert, und man sieht oftmals den Einfluss dänischer Kolonialherrschaft.

Customs House

Customs House

Die Stadt liegt zwischen dem Hafen und grünen Hügeln. Man kann etnweder durch die kopfsteingepflasterten Strassen oder an der schönen Promenade direkt am Wasser flanieren.
Protestant Cay ist eine kleine vorgelagerte Insel mit einem Hotel mit dem einzigen Strand in Stadtnähe. Man erreicht die Insel mit einer Fähre.

Blick auf Protestant Cay

Blick auf Protestant Cay

Die Piraten kommen...

Die Piraten kommen...

Die erste lutherische Kirche wurde 1753 errichtet. Der Barockturm und die Capula kamen 40 Jahre später hinzu. Der Bau wurder später für veschiedene Zwecke genutzt, heute ist hier das Steeple Museum untergebracht.
Im Old Scale House wurde früher der Zucker gewogen vor der Verschiffung.

Old Scale House

Old Scale House

Steeple Museum

Steeple Museum

Das Fort Christiansvaearn aus dem 17. Jahrhundert iim Kolonial-Miltärstil erbaut ist das besterhaltenste dänische Fort von Westindien und gehört zu den historischen Stätten von Christiansted.
Sehenswert sind auch das alte dänische Postamt, das Zollamt, das Customs House, das Government House sowie die Werftgegend.

In Christiansted

In Christiansted

Lutherische Kirche

Lutherische Kirche

Frederiksted

In Frederiksted an der Westküste sieht man auch noch viele alte Häuser im dänischen und viktorianischen Stil. In den meisten Gebäuden sind heute Büros und Geschäfte untergebracht.
Das alte Fort von 1650 direkt am Meer und nicht weit vom Pier sollte die Insel vor Piraten schützen.
Der Emancipation Park wurde gegründet zur Erinnerung an den Sklavenaufstand und die dänische Proklomation von 1848 der Sklaverei.. Hier gibt es einige Verkaufsstände - wahrscheinlich für die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe.

In Frederiksted

In Frederiksted

Fort in Frederiksted

Fort in Frederiksted

Fazit der Kreuzfahrt

Wir waren sehr zufrieden mit unserer Reise auf der "Brilliance of the Seas. Dabei haben uns persönlich eher die Ziele interessierte als die Kreuzfahrt an und für sich.
Und so schön die vielen Kreuzfahrten für die meisten Leute sind, darf man die Umweltprobleme nicht ausser acht lassen. Immerhin verbrauchen diese Schiffe bei gleicher Strecke soviel wie ca. 5 Mio. PKWs. Und auch die Luftverschmutzung - vor allem in den Häfen - durch Russpartikel sind durchaus ein Thema.
Es sind also nicht nur Flugzeuge und Autos, die Umweltprobleme schaffen.

Brilliance of the Seas

Brilliance of the Seas

Die Reise
 
Worum geht's?:
Von San Juan (Puerto Rico) nach St. Thomas - Santa Lucia - Guadeloupe - Antiguna und St. Croix.
Details:
Aufbruch: 16.01.2013
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 17.03.2013
Reiseziele: Puerto Rico
Amerikanische Jungferninseln
St. Lucia
Guadeloupe
Antigua und Barbuda
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.