Einmal im Leben eine Karibik-Kreuzfahrt
Santa Lucia
Santa Lucia
Santa Lucia in der östlichen Karibik gehört zu den Kleinen Antillen, ist eine der schönsten Inseln und wird von vielen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Der Tourismus spielt eine grosse Rolle auf dieser Insel.
Die ursprünglichen Einwohner - die Kariben - haben sich lange Zeit erfolgreich gegen eine Kolonisierung gewehrt. Ein genaues Entdeckungsdatum durch die Europäer ist nicht bekannt.
Die ersten Versuche einer Besiedlung fanden im 17. Jahrhundert statt, vor allem von Franzosen und Briten. Die Insel hat 14mal den Besitzer gewechselt. Von Historikern wird sie deshalb auch "Helena von Westindien" genannt.
Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Pariser Frieden wurde St. Lucia als britische Kronkolonie anerkannt.
Erst ab 1951 erhielt die Insel mit dem Wahlrecht eine schrittweise Unabhängigkeit. 1967 kam die Selbstverwaltung, und ab 1979 ist Santa Lucia unabhängig, gehört aber noch zum British Commonwealth. Daher ist Queen Elizabeht immer noch das Staatsoberhaupt, sie wird durch eine einheimische Generalgouverneurin vertreten.
Bis in die 1960er Jahre war Santa Lucia ein bedeutender Zuckerproduzent. Heutzutage ist das wichtigste Exportgut vor allem Bananen. Wichtige landwirtschaftliche Produkte sind ausserdem Kokosnüsse, Kakao, Zitrusfrüchte und Muskat.
Die Nachfahren schwarzafrikanischer Sklaven machen einen Bevölkerungsanteil von 90% aus. Die Kolonialmächte haben viele Spuren hinterlassen in Bezug auf Kultur, KÜche und Gesellschaft. Die Amtssprache ist englisch, aber es wird auch viel Patois (kreolisches französisch) gesprochen. Das französische Erbe sieht man noch in vielen französischen Ortsnamen.
Als Musik sind besonders Reggae und Calypso beliebt.
Es herrscht ein tropisches Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 27°. Die Regenzeit ist zwischen Mai und August, und zwischen Juni und Oktober muss man mit tropischen Stürmen oder Hurrikanen rechnen.
Castries
Von Charlotte Amelie bis Santa Lucia hatten wir einen ganzen Tag auf See zum Relaxen. Am frühen Morge kamen wir dann im Hafen von Castries an - einem der landschaftlich schönsten der Antillen.
Castries ist der Hauptort der Insel und kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Von den insgesamt 172.000 Einwohnern leben ca. 11.000 hier.
Castries ist ein wichtiger Kreuzfahrthafen mit einem Duty-free-Komplex direkt im Hafengebiet.
Wir machten eine vom Schiff aus durchgeführte Rundreise auf der Insel mit.
Auf der Anhöhe Mourne Fortune steht ein Monument, welches an die Schlacht von 1796 erinnert, wo britische Truppen das damalige Fort eroberten. Diese Anhöhe war das Hauptschlachtfeld der britisch-französischen Auseinandersetzungen. Einige der damaligen Gebäude wurden renoviert und gehören heute zum Community College. Das ehemalge Puvlermagazin. ist nur noch eine Ruine.
Der Hauptplatz (Square) ist benannt nach dem Literatur-Nobelpreisträger von 1992 Derek Walcott.
Auf der Inseltour kamen wir auch vorbei an der Residenz der Generalgouverneurin.
Marigot Bay
Von Castries aus ging es entlang der Westküste durch fruchbare Täler. Der erste Halt war an der weltbekannten Marigot Bay, schon in früheren Zeiten einer der schönsten Ankerplätze der Karibik.
Hier wurden auch schon Hollywood-Filme gedreht. 1963 war die Bucht mit Palmen und Mangroven Kulisse für den Film "Dr. Doolittle".
Oberhalb der Bay gab es einige Verkaufsstände für einheimische Produkte, wir probierten u.a. Bananen-Ketuchup.
Anse la Raye
Weiter ging es zum kleinen Fischerdorf Anse la Raye (Bucht der Rochen) mit einem schönen Strand, wo man farbenfrohe Fischerboote sieht und auch wieder viele Verkaufsstände an der Strasse.
Im Ort gibt es einige Bauten, die über 100 Jahre alt sind.
Wo sich jetzt die römisch-katholische Kirche befindet, gab es schon 1763 eine kleine Kapelle.
Soufrière
Über den kleinen Ort Canaries ging die Fahrt durch Regenwälder auf engen kurvenreichen Strassen nach Soufrière. Dieses ist der älteste Ort der Insel, und er erhielt seinen Namen von französischen Siedlern wegen der naheliegenden Schwefelqellen.
Die meisten kolonialen Bauten in Soufrière wurden bei einem Brand im Jahre 1948 zerstört.
Soufrière ist vor allem bekannt durch die Pitons, die Zwillings-Vulkankegel "Gros Piton und Petit Piton". fast 800 m hoch.
Die Pitons sind Überbleibsel von zwei vulkanischen Kuppen, diese haben sich im Laufe von tausenden von Jahren formiert.
Oberhalb von Soufrière hat man den besten Blick auf die Pitons. Es ist möglich, mit einem Guide auf die Pitons zu klettern, aber anscheinend muss man dafür sehr fit sein.
Die Pitons und die naheliegenden Schwefelquellen sind Unesco Weltnaturerbe.
Schwefelquellen
Die Sulphur Springs sind heisse Quellen und Teil einer riesigen Caldera. Die Mineralquellen wurden bereits 1785 von den Franzosen zu Bädern ausgebaut.
Man kann mit dem Auto bis zu den Quellen fahren, der einzige "Drive-in" in einen Krater auf der Welt.
Bei der Besichtigung sollte man aber nie die schädlichen Gase vergessen, wie Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff.
Diamond Botanic Garden
Dieser botanische Garten ist eine der ältesten Landschaftsparks auf der Insel und immer noch im Besitz der gleichen Familie, die von König Ludwig XIV. das Land geschenkt bekam.
Der wunderschöne Garten ist ca. 2 ha gross und bietet eine grosse Vielfalt an tropischen Pflanzen, farbenprächtigen Blumen sowie Mineralbäder.
Neben Palmen, Bananen- , Zitronen- , Muskat- und Kakaobäumen gibt es viele für uns eher unbekannte Pflanzen.
Wir wurden noch überrascht von einem mächtigen Regenguss. Unser Guide Laura war die einzige, die einen Schirm hatte. Zum Glück konnten wir uns etwas unterstellen, so dass wir nicht pitschnass wurden.
Nach dem Regen glänzten die Pflanzen, und die Farben kamen dadurch noch besser zur Geltung.
Der über 100 m hohe Diamond Wasserfall wird durch unterirdische Schwefelquellen gespeist.
Zum Schiff zurück ging es über die gleiche Route, vorbei an traumhaften Sandstränden und Buchten an der Westküste. Die Ostküste am Atlantik ist wilder und mehr zerklüfteter.
Unser Guide Laura sprach auch noch die Proleme von Santa Lucia an: die Kluft zwischen arm und reich und die anscheinend hohe Zahl von Teenager-Schwangerschaften.
Und was man nicht unbedingt erwartet in der Karbik - in den zahlreichen Rumshops, wo in der Saison über Cricket geredet wird und die überall an der Strasse stehen, sind Frauen unerwünscht.
Aber Arm-und-Reich-Probleme gibt es in der ganzen Karibik (und nicht nur dort) und mit genügend Vorsicht und gutem Menschenverstand kann man diese schöne Insel auf jeden Fall besuchen.
Von Santa Lucia ging es am Abend weiter nach Guadeloupe.
Aufbruch: | 16.01.2013 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 17.03.2013 |
Amerikanische Jungferninseln
St. Lucia
Guadeloupe
Antigua und Barbuda