Von der Costa Verde an die Costa da Praia
Von Porto nach Viana do Castelo - Ponte de Lima - Braga - Guimares - Douro-Tal - Aveiro und Foz de Figueira
Viana do Castelo und Ponte de Lima
Unser Aufenthalt in Porto war zu Ende. Wir hatten ein Auto am Flughafen reserviert, und dieses Mal fuhren wir mit der Metro. Diese war proppenvoll - viele Leute nutzen diese günstige Gelegenheit, um zum Flughafen zu kommen.
Nach den üblichen Diskussionen bei der Autovermietung machten wir uns dann auf den Weg Richtung Norden. Wir mussten ein "toll device" dazumieten, da es anscheinend auf den meisten Autobahnen nicht mehr möglich ist, bar zu bezahlen.
Nach den wunderschönen sonnigen Tagen in Porto trübte sich das Wetter im Laufe des Tages ein.
Viana do Castelo
Die Fahrt nach Viana do Castelo dauerte nicht allzu lange, aber dann war es trotz Navi nicht einfach, das Hotel zu finden. Es lag ein wenig versteckt in einer Seitenstrasse nicht weit von der Altstadt. Wir waren schon echt gespannt auf unser "Designhotel" und wurden nicht enttäuscht.
Es war Sonntag und die Geschäfte in der Innenstadt waren alle geschlossen. Obwohl das Wetter nicht so schön war, spazierten die Familien durch die engen Gassen der historischen Altstadt, promenierten am Fluss oder sassen in den Restaurants.
Wir machten es auch so: ziellos durch die Gassen schlendern und dabei immer wieder ein interessantes Gebäude oder eine Kirche bewundern. Zwischendurch irgendwo mitten unter den Einheimischen einen Drink nehmen. Ein gemütlicher Sonntag...
Die traditonsreiche Stadt Viana do Castelo liegt zwischen Meer und Bergen an der Mündung des Flusses Lima. Von hier aus haben viele portugiesische Entdecker per Schiff ihre Reise begonnen, um bis dahin unbekannte Welten zu erkunden.
Die Stadt hat einen lebhaften Fischereihafen und einen modernen Yachthafen.
Die Altstadt mit wappenverzierten wunderschönen Palästen und Häusern, die im Laufe der Jahrhunderte erbaut wurden, gehört zu den schönsten in Portugal.
Der Mittelpunkt der Stadt ist der Praca da Republica mit dem zweischaligen Renaissancebrunnen von 1551. Dieser Platz gilt als eine der schönsten mittelalterlichen Plätze von Portugal.
Hier befindet sich auch das alte Rathaus mit zinnenverzierter Granitfassade und ausladenden Arkaden.
Von hier aus ist es nicht weit bis zur wuchtigen Kathedrale (Sé). Der Bau der "Igreja Matriz" im gotischen Baustil begann im 15. Jahrhundert, ein Umbau wurde im 19. Jahrhundert vorgenommen. Bemerkenswert ist das Eingansportal und eine Christusfigur und Fensterrose an der Frontseite sowie mehrfarbige Holzskulpturen im Inneren.
Nebenan befindet sich die wappernverzierte "Casa de Sao Lopes-o-Velho" aus dem 15. Jahrhundert, heute ein Museum für Stadtgeschichte.
Über den Fluss Lima führt die historische alte genietete Eisenbrücke, die 1878 von Gustave Eiffel errichtet wurde. Auf der unteren Ebene der Brücke fährt die Eisenbahn, und die obere Ebene ist für den Autoverkehr. Die Brücke ist 563 m lang und 6 m hoch, die Plattformen stehen auf 6 Granitsteinsäulen.
Die "Igreja de Sao Domingo" stammt aus dem 16. Jahrhundert. Nur diese Kirche blieb übrig von dem ehemaligen Kloster Santa Cruz. Im Inneren der Kirche kann man mehrere überladene Barockaltäre mit typischen vergoldeten Holzschnitzereien bewundern.
Die kleine barock-bäuerliche Kirche "Senhora da Agonia" aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ist eine Rekonstruktion einer alten Kapelle, welche am Ende eines Kreuzwegs war. Hier findet jedes Jahr im August die populäre Romaria - ein Volksfest - statt. Zu diesem Volksfest kommen Portugiesen aus dem ganzen Land.
Die Malheiras-Kapelle ist ein schönes Beispiel der portugiesischen Rokoko-Architektur.
Hoch über der Stadt auf dem Hügel Monte de Santa Luzia befindet sich die 1898 erbaute Wallfahrtskirche "Sagrado Coracao de Jesus". Von dort aus hat man - bei gutem Wetter - eine schöne Sicht auf die Stadt mit der Umgebung. Leider war es bei unserem Aufenthalt aber stark bewölkt, es nieselte teilweise, so dass wir doch auf einen Besuch verzichteten.
Leider war es auch am nächsten Morgen noch stark bewölkt, es nieselte und war windig.
Trotzdem wollten wir doch wenigstens noch einen Blick auf die Strände bzw. die Küste im Norden der Stadt werfen.
Ponte de Lima
Von Viana do Castelo fuhren wir nicht direkt nach Braga sondern machten einen kleinen Umweg, um uns die kleine Stadt Ponte de Lima anzuschauen.
Die Strassen in der Stadt Ponte de Lima waren vollkommen verstopft, wir fanden mit Mühe und Not einen nicht ganz "legalen" Parkplatz.
Der Grund für den Andrang der Leute war der alle 2 Wochen stattfindende traditionelle Bauernmarkt mit endlosen Ständen in den Strassen am Fluss und rechts und links von der berühmten römischen Brücke. Dieser Markt hat seinen Ursprung bereits im Mittelalter.
Man hätte sicherlich den ganzen Tag gebraucht, um sich alles anzusehen und sich durch die Menschenmassen zu wühlen.
Die Stadt Ponte de Lima erhielt ihren Namen durch die Brücke, die über den Lima führt. Die älteste Stadt Portugals erhielt die Stadrechte bereits im Jahr 1125.
Die Umgebung ist eine fruchtbare landwirtschaftlich genutzte Gegend, hier wird der bekannte Vinho Verde produziert, und es gibt hier die meisten Herrenhäuser und Landgüter.
Wir schauten uns noch ein wenig in der historischen Altstadt mit schönen Patrizierhäusern aus dem 16. Jahrhundert um und tranken dann in einem der Cafés am Praca de Camoes einen Kaffee.
In der Mitte des Platzes konnte man zwischen den vielen Menschen "El Chafariz" sehen - den Brunnen von 1603.
Es würde sich bestimmt lohnen, einmal länger zu verweilen bzw. eine Übernachtung einzulegen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt intensiver anzuschauen. Ausserdem kann man von hier aus gute Ausflüge in den nahen Nationalpark "Peneda-Gerés" machen.
Aufbruch: | 12.06.2016 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 21.06.2016 |