Von der Costa Verde an die Costa da Praia
Guimares
Guimares
Weiter ging es für uns nach Guimaraes, der malerischen Stadt mit einer stolzen Burg und einem gut erhaltenen mittelalterlichen Zentrum. Die ehemalige römische Stadt wurde im Jahre 1128 Verwaltungshauptstadt des portugiesischen Königreichs; seit 2001 ist sie UNESCO Weltkulturerbe.
Nachdem es nun schon seit drei Tagen sehr wechselhaftes Wetter gab, erwischte es uns auf dieser Fahrt nun richtig: es kamen immer wieder starke Regengüsse.
Das erste, was wir also tun mussten, nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten - einen Regenschirm kaufen...
Zum Glück wurde es dann zwischendurch wieder trocken, so dass wir die Burg und den Palast - Grund unseres Aufenthalts - aufsuchen konnten und dann kam auch noch gelegentlich wieder die Sonne hervor.
Auf dem "heiligen Hügel" oberhalb der Stadt steht die zinnenbekrönte Burg mit dem 27 m hohen Bergfried, die man schon von weitem sieht.
Eine erste Burg wurde bereits Mitte des 10. Jahrhunderts hier errichtet, um Stadt und Kloster gegen Angriffe zu schützen - die Normannen vom Meer her und die Mauren aus Coimbra. Diese Anhöhe wurde gewählt, weil man von hier aus einen guten Rundblick hatte. Riesige Felsbrocken wurden in den Bau mit einbezogen.
100 Jahre später war die Wehrburg dann zu klein, und auf den Grundmauern wurde eine neue Burg gebaut mit verstärkten und höheren Mauern und mächtigem Hauptturm.
Obwohl hier der erste König von Portugal Alfons geboren wurde, verlor die Burg ab dem 15. Jahrhundert an Bedeutung. Sie wirde als Stadtgefängnis und Strohspeicher genutzt. Einige Mauern und ein Turm wurden abgerissen, die Granitsteine anderweitig verwendet.
Die Burganlage ist eine der besterhaltensten romanischen Festungen von Portugal und wurde 1908 unter Denkmalschutz gestellt. Die Aussenmauern sind zinnen- und turmbewehrt und umschliessen einen kleinen Burghof.
Die Burg und der unterhalb liegende Ducal Palast wurden 1940 unter der Salazar-Dikatur restauriert.
Der "Paco Ducal" wurde um 1420 erbaut. In diesem prächtigen Adelssitz residierten bis Anfang des 16. Jahrhunderts die Herzöge von Braganca.
Im Laufe der Jahrhunderte verfiel der Palast, 1807 wurde er in eine Kaserne umgewandelt. Die Restaurierung unter der Salazar-Diktatur begann 1937 und dauerte bis 1951. Nach der Restaurierung erstrahlte der Palast wieder in gotischem Glanz und war die offizielle Staatsresidenz von Nordportugal.
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In den grossen Prunksälen befinden sich eindrucksvolle Möbelstücke aus dem 17. Jahrhundert, flämische Wandteppiche und Perserteppiche sowie Waffensammlungen, teilweise Gegenstände aus anderen Museen. Der Palast - seit 1910 Nationaldenkmal (bereits vor der Restaurierung) - war präsentabel eingerichtet für Staatsbesuche.
Die kleine romanische Kapelle "S. Miguel" befindet sich zwischen Palast und Burg. Hier wurde Alfons I. als Alfonso Henrique getauft.
Aufbruch: | 12.06.2016 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 21.06.2016 |