Sandra & Michael auf den Philippinen (Manila, Palawan, Cebu, Negros, Bohol)
Manila - Metropole voller Kontraste
Ein letztes Mal bunte Farben
Bevor wir gegen Mittag mit der Fähre von Bohol nach Cebu übersetzen, von wo aus um 17:30 Uhr unser Flieger nach Manila geht, genießen wir noch unseren letzten Vormittag am Alona Beach. Ganz tourimäßig geht es auch noch eine Runde zum Parasailing. Macht Laune !
Aus dem Paradies in die Hölle
Vorbei mit den bunten Farben, Manila hat uns wieder. Und gegensätzlicher als die Fotos oberhalb dieses Textes und die unterhalb dieses Textes können Bilder vermutlich kaum sein. Wie schon zu Beginn der Reise gesagt: man muss diese Stadt nicht lieben. Genau genommen kann man diese Stadt eigentlich auch nicht wirklich lieben. Denn dazu sind die Gegensätze und insbesondere das Elend in dieser Mega-Metropole - auch im Vergleich zu den meisten anderen asiatischen Metropolen - einfach viel zu krass. Heruntergekühlte moderne Shopping-Malls oder das Banken- und Geschäftszentrum Makati auf der einen Seite, auf der anderen Seite und oft nur einen Steinwurf entfernt ärmlichste Lebensbedingungen und Straßenkinder, die ohne Eltern und gerade mal mit dem allernötigsten bekleidet versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen.
Wir haben uns an unserem vorletzten Tag ganz bewusst für eine (bereits in Deutschland gebuchte) geführte Slum-Tour entschieden, um uns tatsächlich einmal einen sehr realistischen Eindruck von den Lebensbedingungen vieler Menschen auf den Philippinen und insbesondere in Manila zu verschaffen und dadurch vielleicht auch mal das ein oder andere "Problem", das wir in unserer Wohlstandsgesellschaft haben (bzw. zu haben glauben), für uns selbst in ein rechtes Licht zu rücken. Um es vorweg zu nehmen: Die Tour wird unvergessen bleiben und mit ihr bleibt eine große Portion Demut und ein riesiger Respekt davor, wie manche Menschen unter für uns unvorstellbaren Bedingungen ihr Leben meistern und dabei trotzdem einen Teil ihrer Fröhlich- und Freundlichkeit bewahren. Die Touren werden in Manila von einer nicht-staatlichen Hilfsorganisation (google: Smokey Tours) durchgeführt, als Guides fungieren ausschließlich ausgewählte Bewohner der Slums und sämtliche Erlöse und Spenden aus diesen Touren kommen ausschließlich den Slumbewohnern zugute. Auch das war mit ausschlaggebend dafür, dass wir uns für eine solche Tour entschieden haben, auch wenn uns bewusst ist, dass man geteilter Meinung darüber sein kann. Auf den Touren gilt eine strikte No-Pictures-Policy und daran haben wir uns selbstverständlich auch gehalten. Daher gibt es von der Tour selber auch keine Fotos. Um jedoch einmal eine Vorstellung davon zu bekommen, unter welchen Bedingungen manche Menschen leben, hier ein paar Impressionen, die außerhalb der Slums, also im ganz "normalen" Manila aufgenommen wurden. Wohl gemerkt: außerhalb der Slums ! Jeder mag sich selber ausmalen, wie die Lebensbedingungen dann zum Teil erst innerhalb der Slums aussehen. Um es mal in Zahlen auszudrücken: das durchschnittliche monatliche pro-Kopf-Einkommen auf den Philippinen liegt bei 270 € (Deutschland: 3.208 €). Und selbst von diesen 270 € können viele Bewohner in den Slums nur träumen.
Natürlich sieht nicht ganz Manila so aus, wie auf den Bildern. Aber man sieht die Armut doch an sehr vielen Ecken und insbesondere die auf der Straße lebenden abertausende von Straßenkindern gehen einem schon mächtig an die Substanz.
Im Anschluss haben wir den Nordfriedhof von Manila besucht, der auf der Welt ganz sicher einzigartig ist. Auf diesem Friedhof leben zwischen, in und auf den Gruften tausende von Menschen. Im Prinzip eine kleine Stadt. Im Grunde eine gespenstische Szenerie und doch so lebendig. Das pure Leben zwischen den Toten. Und natürlich auch hier die Ärmsten der Armen. Fotos haben wir auch hier keine gemacht.
Im Anschluss ging es per Tricycle weiter zum Divisoria Market, einem Gewirr aus Straßenständen, Buden über viele Straßenzüge und einer zentralen Markthalle. Mit tausenden von Dingen, die die Welt braucht oder auch nicht braucht. Jede Menge Plastikkitsch, Handyhüllen und alles nur erdenkliche an Krimskrams. Ein Markt, wie er bunter, lauter und trubeliger kaum geht. Sehenswert !
Am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen. Von einem Land, das auf der einen Seite das Paradies auf Erden ist, das einen auf der anderen Seite aber auch nachdenklich zurücklässt. Und das einen dankbar sein lässt für das eigene Leben in Sicherheit und Wohlstand.
Bye bye Philippines, bye bye Manila, wir kommen ganz sicher irgendwann nochmal wieder.....
Aufbruch: | 04.03.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 27.03.2019 |