Baltische Länder - sowie Helsinki und St. Petersburg
Riga - Freilichtmuseum - Barockschloss Rundale
Lettland mit seinen alten Hansestädten, Nationalparks mit unberührter Natur und kilometerlangen Ostseestränden wurde 1991 nach langer sowjetischer Besatzung unabhängig. Es besteht immer noch ein Kontrast zwischen Tradition und Moderne.
Riga
Riga an beiden Ufern der Daugava gelegen hat 734.000 Einwohner und ist die grösste Stadt des Baltikums. In den 1920er Jahren wurde sie "Paris des Nordens" genannt. Riga ist eine Stadt mit grosser Vergangenheit - einst Hansestadt und Zentrum des Ordensstaates. Die gut erhaltene Altstadt mit ca. 800 Jugendstilhäusern ist UNESCO Weltkulturerbe. Das Stadtbild ist geprägt von romanischer, gotischer und mittelalterlicher Architektur. Es gibt Häuser mit Fassaden aus der Renaissance bis hin zum Barock und Jugendstil.
Am Rathausplatz steht die wohl beeindruckendsten Gebäude der Altstadt - die "Schwarzhäupterhäuser". Sie wurden 1334 von der Stadt gebaut und hauptsächlich von Angehörigen der Gilden genutzt, ab dem 15. Jahrhundert von der "Compagnie der schwarzen Häupter", einer mittelalterlichen Bruderschaft für ledige Kaufleute. 1713 ging das Haus in den Besitz der Bruderschaft über. Es ist im gotischen Stil errichtet mit schmuckvoller Fassade und prächtigem Renaissance-Ziergiebel. Eine astonomische Uhr zeigt Mondphasen, Tierkreiszeichen, Uhrzeit, Datum und Wochentag - ein Nachbau des "Calendarium perpetuum". Das Gebäude wurde im 2. Weltkrieg von deutschen Truppen zerstört, wurde 1993-1999 vor der 800-Jahrfeier der Stadt Riga originalgetreu wieder aufgebaut.
Auf der Westseite des Rathausplatzes ist das Lettische Okkupationsmuseum von 1993, ein schwarzer klobiger Plattenbau aus Sowjetzeit, der überhaupt nicht ins Altstadtbild von Riga passt. Das Museum zeigt beeindruckende Ausstellungen über den Terror der nationalsozialistischen und kommunistischen Regimes gegen die lettische Bevölkerung.
Sehenswert sind die Jugendstilhäuser in Riga, sie machen ca. 40% der Bauten im Zentrum aus - vor allem in der Elizabetesstrasse. Das historische Zentrum ist Weltkulturerbe.
Sehenswert sind auch die Gebäude der Gilden. Das Gildehaus der Handwerker ist das kleine Gildehaus, das der Kaufleute das grosse Gildehaus.
Ein gelbes Gebäude im Jugendstil mit 2 Türmchen und darauf angebrachten Katzen heisst Katzenhaus. Die buckligen Katzen mit dem Hinterteil zu den Gildehäusern sind angeblich auf dem Katzenhaus, weil der Eigentümer seine Verachtung ausdrücken wollte, weil man ihm die Aufnahme in die Gilde verweigert hat..
Der Domplatz ist das Zentrum der Altstadt. Der Dom - ab 1211 gebaut - bietet 5000 Besuchern Platz und ist der grösste Sakralbau von Lettland. Da er ständig umgebaut und erweitert wurde, sieht man auch verschiedene Baustile: Romantik, Gotik und Barock.
Die Rigaer Börse ist in einem wunderschönen palastartigen Renaissancegebäude untergebracht. Das Schloss von Riga wurde 1330-31 erbaut als Residenz des Ordensmeisters, und ist jetzt die Residenz des Staatspräsidenten.
Das Rigaer Wahrzeichen "Drei Brüder" besteht aus drei eng aneinander gebauten Häusern, die als Wohn- und Handelshäuser dienten.
Die Petrikirche mit einem 123 m hohen Turm ist eine der ältesten mittelalterlichen Sakralbauten des Baltikums. Ein Fahrstuhl bringt Besucher auf eine 72 m hohe Plattform, von wo man einen hervorragenden Blick auf Alt-Riga, die Daugava und manchmal bis zur Ostsee hat.
Die Johanniskirche mit einer schönen Fassade mit Stufengiebel und spätgotischem Eingangsportal ist seit 1582 im Besitz der lutherischen Kirche.
Sehr schön ist auch die russisch-orthodoxe Kathedrale mit 5 Kuppeln, die 1884 fertiggestellt wurde.
Die ehemalige schwedische Jakobskaserne aus dem 18. Jahrhundert ist das längste Gebäude in Riga. Jetzt sind darin Geschäfte, Cafés und Wohnungen untergebracht.
Sehenswert sind auch der Rahmerturm, das Schwedentor und das Pulvertor - heute Kriegsmuseum. Der Park auf dem Basteiberg wird als schönster Park der Innenstadt bezeichnet.
Das 1931-35 errichtete Freiheitsdenkmal - ein 42 m hoher Obelisk - ist das lettische Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit. Bei unserem Besuch wurde dort gerade der finnische Präsident mit militärischen Ehren empfangen.
Einen Besuch wert ist ausserdem der Zentralmarkt in ehemaligen Zeppelinhangaren aus dem 1. Weltkrieg und eine der grössten Märkte in Europa mit üppigem Sortiment.
Barockschloss Rundale
Eines der Highlights im Baltikum ist das Schloss Rundale - ein Zeugnis der aristokratischen Architektur Europas - mit .schönen Barock- und Rokokobauten und einem herrlich angelegten Schlosspark. Erbaut wurde das Schloss 1736-1767 als Sommerresidenz des kurländischen Adligen Ernst Johann von Biron. Später war das Schloss bis 1920 im Besitz verschiedener kurländischer und russischer Adliger.
Die Letten bezeichnen das Schloss als "Klein-Versailles". Es gibt 138 Räume im Rokokostil. Beeindruckend ist der Goldene Saal.
Ethnographisches Freilichtmuseum
In der Nähe von Riga besuchten wir noch das ethnographische Freilichtmuseum, idyllisch in einem Kiefenwald am Ufer des Juglas Sees gelegen. Dieses Freilichtmuseum mit 118 Gbäuden aus allen historischen Gebieten Lettlands ist eines der ältesten und grössten von Europa. Das Areal umfasst 87,66 ha.
Das Museum wurde bereits 1924 gegründet. Man kann Höfe von Bauern, Häuser von Handwerkern und Fischern besichtigen. In den Häusern sind Haushalts- und Arbeitsgegenstände aus der jeweiligen Zeit zu sehen.
Es finden hier regelmässig wechselnde Ausstellungen statt, man kann die Handwerker bei der Arbeit beobachten. Im Sommer werden traditionelle lettische Feste gefeiert und gut besuchte Jahrmärkte abgehalten. Im Winter kann man Schlitten fahren, Eisfischen oder Schlittschuhlaufen auf dem See, und auch Langlauf ist möglich.
Aufbruch: | 01.09.2007 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 12.09.2007 |
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