Baltische Länder - sowie Helsinki und St. Petersburg
Pärnu und Tallinn
Pärnu
Nach der langen sowjetischen Besetzung wurde Estland 1991 unabhängig, und es ging mit Riesenschritten wieder zurück nach Europa.
Ausserhalb der Städte ist Estland immer noch ein dünn besiedeltes Natur-Eldorado mit Wäldern und Mooren - wie in Skandivnavien - und endlos langen Stränden an der Ostseeküste.
Von Riga kommend machten wir einen Halt im schönen Seebad Pärnu, direkt an der Ostsee gelegen: die "Sommerhauptstadt Estlands". Pärnu ist die viertgrösste Stadt von Estland und war bereits 1838 mit dem Bau einer Badeanstalt ein Kurort. Heute findet man dort eine prachtvoll sanierte Schlammbadeanstalt.
Zwischen den Weltkriegen entwickelte sich Pärnu als Kurort mit zahlreichen Hotels, Pensionen, Holzvillen, Restaurants und Cafès. Im 2. Weltkrieg wurde ein grosser Teil der Stadt zerstört. Aber nach Kriegsende wurde die Stadt ein beliebter Urlaubsort für sowjetische Parteigrössen.
Heute ist Pärnu bekannt für seine sanierten Kureinrichtungen.
Die Altstadt, der Strand und die Kureinrichtungen liegen auf einer Halbinsel zwischen Meer und Pärnufluss.
Pärnu hat einen sehr schönen langen und 100 m breiten Strand, aber das Wasser war uns selbst im September doch etwas zu kühl zum Baden..
Am späten Nachmittag ging es dann weiter nach Tallinn.
Tallinn
Tallinn mit ca. 400.000 Einwohnern gilt als modernste, aufregendste und liberalste baltische Metropole.
Tallinn ist eine Stadt mit einem mittelalterlichen Stadtkern: der Stadtmauer und den mächtigen Wehrtürmen, den gotischen Häusern und Kirchen, den engen Gassen, den verwinkelten Treppen und dem Kopfsteinpflaster.
Die Altstadt ist die am besten erhaltenste mittelalterliche Stadt von Nordeuropa und seit 1997 UNESCO Weltkulturerbe. Man findet noch Reste der Stadtmauer und viele Türme sowie Häuser aus dem 11.-15. Jahrhundert. Im Sommer herrscht hier ein fast südländisches Flair.
Ein Stadtrundgang in Tallinns Unterstadt beginn oftmals am Viruto-Tor. Von dort gelangt man zum Wollmarkt, wo handgestrickte Pullover, Mützen, Handschuhe und Schals in typisch estnischen Mustern verkauft werden. In den engen Gassen kann mn auch einigen Kunsthandwerkerinnen bei der Arbeit zusehen.
Weiter geht es zum Dominikanerkloster, einem der wichtigsten Kulturdenkmäler Tallins. Das aus dem Jahre 1246 stammende Kloster ist eines der ältesten Gebäude der Stadt.
Am nördlichen Ende der Unterstadt sieht man die "Dicke Margarete", ein Geschützturm aus dem 16. Jahrhundert, heute Seefahrtsmuseum. Daneben ist die Grosse Strandpforte, von wo aus man zum Hafen kommt.
Geht man zurück in südliche Richtung sieht man die Olaikirche - benannt nach dem norwegischen König Olaf. Die Kirche war mehrmals abgebrannt, und wurde dann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im neogitischen Stil wieder errichtet. Der Turm ist 124 m hoch- eines der höchsten Gebäude in Tallinn.
Die Heiliggeist-Kirche aus dem 14. Jahrhundert hat an der nördlichen Aussenwand eine auffällig bunt bemalte Uhr.
Weitere bedeutende Häuser sind das Haus der Schwarzhäupter-Bruderschaft - für ledige deutsche Kaufleute - das Haus der Olaigilde - für schwedische, finnische und estnische Handwerker - das Haus der Kantgilde - für deutschstämmige Handwerker - und das Haus der Grossen Gilde - für einflussreiche Reeder und Kaufleute.
Der Rathausplatz, das Zentrum der Altstadt, wird gerahmt von mittelalterlichen Häusern, wobei die Ratsapotheke von 1422 - eine der ältesten weltweit - besonders auffällt.
Das gotische Rathaus von 1322 ist eines der Wahrzeichen von Tallinn. Von der Rathausplattform hat man eine schöne Sicht auf die ganze Stadt.
Während im Mittelalter die Kaufleute und Handwerker in der Unterstadt lebten, hatten sich der Adel und die Geistlichkeit auf dem Domberg angesiedetl.
Bereits Anfang des 11. Jahrhunderts wurde hier von den Dänen eine Burg errichtet. Sie wurde für Jahrhunderte Sitz der jeweiligen Staatsmacht: deutsche Ordensritter, dänische und schwedische Könige und der russische Zar. Aber im Laufe der Zeit wurde die Burg auch mehrfach zerstört. Ihr heutiges spätbarockes Aussehen verdankt sie Katharina II. Hier ist jetzt der Sitz der estnischen Regierung und des Parlaments.
Gegenüber der Burg befindet sich die von 1894-1904 erbaute Alexander-Newski-Kathedrale, eine grosse Kuppelkirche mit zwei Zwiebeltürmen. Sie gilt als Symbol der Russifzierung, und ist selbst heute noch ein brisantes Thema.
Die Domkirche St. Marien wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut, der spätbarocke Westturm kam 1779 dazu. Im Inneren der Kirche sind Grabplatten bekannter Persönlichkeiten, sowie an den Wänden aufwändig verzierte Wappen deutschbaltischer Adelsfamilien zu sehen..
Auf den Aussichtsterrassen - vor allem am nördlichen Ende - hat man einen schönen Blick auf die Stadtmauer, die Olaikirche und den Hafen.
Der Stadtkern ist umgeben von moderner Architektur mit Bauten aus Glas und Beton
Die Sängerbühne - ein Konzertort für bis zu 30.000 Sänger - ist das wichtigste Wahrzeichen der Esten: Die Bühne in der Talliner Bucht wurde von 1957-1960 in Form eines Amphitheaters errichtet. Hier findet alle 5 Jahre das berühmte traditionelle Sängerfest nach altem Brauch statt. Diese Tradition begann mit einem Liederfest bereits 1928.
Das Sängerfest ist Ausdruck der nationalen Eigenständigkeit und Identität der Esten. Im Jahre 1988 versammelten sich über 300.000 Menschen auf dem Liederplatz (Lauluväljak), um für politische Eigenständigkeit einzustehen. Im Jahre 1990 kamen dann über eine halbe Million Esten, um singend die Unabhängigkeit zu fordern, sozusagen die "Singende Revolution".
Die Bühne wird aber auch benutzt für internationale Pop- und Klassik-Konzerte.
Es gibt aber auch noch das maritime Tallinn mit dem Yachthafen und dem grossen Hafen, wo viele Kreuzfahrtschiffe und Fähren anlegen.
Mehrmals täglich fahren Schiffe von Tallinn zum nur 85 km entfernten Helsinki, und diese Gelegenheit benutzten wir auch, um unsere Reise dorthin fortzusetzen
Aufbruch: | 01.09.2007 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 12.09.2007 |
Lettland
Estland
Finnland
Russland / Russische Föderation