Baltische Länder - sowie Helsinki und St. Petersburg

Reisezeit: September 2007  |  von Inge Waehlisch Soltau

St. Petersburg

St. Petersburg

Vo Helsinki fuhren wir am frühen Morgen mit dem Sibelius-Zug pünktlich ab. Es wurden alle Pässe eingesammelt und kontrolliert. Eine Frau, die kein gültiges Visum für Russland hatte, wurde abgewiesen und nach Finnland zurückgeschickt. Dadurch verzögerte sich auch unsere Ankunft in St. Petersburg.

Auferstehungskirche

Auferstehungskirche

St. Petersburg ist die nördlichste Millionenstadt der Welt. Diese Stadt entstand auf dem Reissbrett nach städtebaulich durchdachtem Plan. Der Ort war aber denkbar ungünstig, denn Zar Peter II liess die Peter- und Paul Festung auf der morastigen Haseninsel erbauen. Tausende von Leibeigenen und Zwangsarbeitern brachten die grössten menschlichen Opfer, damit zehntausende von Pfählen in den sumpfigen Boden gerammt werden konnten. Der Traum des Zaren mit dem Zugang zur Ostsee ein "Fenster zum Westen" zu haben, wurde realistisch.

Kanal in St. Petersburg

Kanal in St. Petersburg

Rasch entwickelte sich hier ein elegantes und beeindruckendes Zentrum des Russischen Reiches. St. Petersburg - das "Venedig des Nordens" - hat zahlreiche Kanäle, Flussarme und mehr als 40 Inseln, es gilt als Kulturhauptstadt von Russland.

Rotra-Säule bei der Wassilji-Insel

Rotra-Säule bei der Wassilji-Insel

Rathaus

Rathaus

Isaaks-Kathedrale

Das Highlight am Isaaksplatz ist die Isaaks-Kathedrale,nicht nur die prächtigste Kathedrale von St. Petersburg sondern auch die grösste von Russland. Diese 102 m hohe Kathedrale ist der drittgrösste sakrale Kuppelbau der Welt, mit 400 qm bietet sie Platz für 14.000 Menschen. Im Auftrag von Zar Alexander II wurde sie in mehr als 40 Jahren von 1810 bis 1858 errichtet. Auch hier mussten die Leibeigenen schwerste Fronarbeit verrrichten.
Die Aussenfassade besteht aus rotem Granit und grauem Marmor. Ihre imposante vergoldete Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 26 m.Das Innere der Kathedrale ist üppig ausgeschmückt mit verschiedenen Mineralien, Marmorarbeiten und Halbedelsteinen.
Diese Kathedrale dominiert endeutig die Silhoutte von St. Petersburg.

Blick auf Isaaks-Kathedrale

Blick auf Isaaks-Kathedrale

Isaaks Kathedrale

Isaaks Kathedrale

Panzerkreuzer Aurora - Winterpalast - Eremitage

Der legendäre 1900 gebaute Panzerkreuzer Aurora, den wir vom nur vom Ufer aus anschauten, löste am 25. Oktober 1917 mit seinem Kanononenschuss den Sturm auf den Winterpalast und und die Machtübernahme der Bolschewiken aus.
Der Schlossplatz ist eine der bedeutendsten Plätze der Welt. Im Norden findet man den Winterpalast - heute mit den hier angrenzenden Gebäuden die Eremitage.
Auf der anderen Seite des Platzes ist das 1819-29 erbaute Generalstabsgebäude - 500 m lang - mit einer klassizistischen Fassade und einem Triumphbogen in der Mitte.
Die Eremitage im ehemaligen Winterpalast hat eine prächitge barocke Fassade mit weissen Säulen, Statuen und vergoldeten Kapitellen. Es ist nicht nur eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt, sondern auch eines der ältesten und grössten.
Es gibt 3 Millionen Ausstellungsstücke von der prähistorischen Zeit bis zur Moderne. In 400 prachtvollen Räumen sind 2500 Gemäldesammlungen untergebracht - mit Bildern von da Vinci, Cezanne, Picasso, Monet, Van Gogh usw. - und auch geschliffene Edelsteine, Uhren, Gold, Silber, Porzellan, Statuen, antike Vasen und über 90.000 Stücke in der Münz- und Medaillensammlung.
Mit mehr als 3 Millionen Besuchern jährlich bildet sich vor dem Eingang fast immer eine lange Schlange, man sollte also schon Geduld mitbringen.
Man braucht wahrscheinlich ein Leben lang, um das alles in Ruhe zu geniessen. Also unbedingt ein Grund für eine weitere Reise nach St. Petersburg
Sehenswert auch die vielen Kanäle, die Zar Peter der Grosse, inspiziert von Amsterdam, nicht nur im Newa-Delta künstlich anlegen liess..

Panzerkreuzer "Aurora"

Panzerkreuzer "Aurora"

Newski Prospekt

Auch liessen wir es uns nicht nehmen, einmal über den Newski Prospekt - der Flanier- und Einkaufsmeile - zu schlendern und die prächtigen Gebäude und Paläste zu bewundern. Der Newski Prospekt ist 4,5 km lang und bis zu 60 m breit mit fast 200 Prachtbauten - sozusagen die "Champs Elysées" von St. Petersburg

Newski Prospekt

Newski Prospekt

Palais am Newski Prospekt

Palais am Newski Prospekt

Neben den vielen schönen Palästen gibt es auch die Lutherische Petri-Kirche. Die grösste, schönste und auffallendste Kirche am Newski Prospekt ist die 1801-1811 errichtete Kasan-Kathedrale - benannt nach einer wundertätigen Ikone "Gottesmutter von Kasan". Es ist ein beeindruckendes klassizistisches Gebäude mit 110 m langen Kolonnaden und einer 70 m hohen Kuppel und orientiert sich stark an den Petersdom in Rom.
Sehenswert am Newski Prospekt ist auch das Bolschoi Gostini Dwor Kaufhaus aus dem 18. Jahrhundert - über 200 m lang - mit Waren aus aller Welt aber auch ganz schön happigen Preisen.

Denkmal Peter der Grosse

Denkmal Peter der Grosse

Denkmal Katharine die Grosse

Denkmal Katharine die Grosse

Kasan-Kathedrale

Kasan-Kathedrale

Peter und Paul Festung St. Petersburg

Die Peter und Paul Festung war der Ursprung von St. Petersburg und bildet heute den historischen Kern der Stadt. Die Festung befindet sich auf der Newa-Insel und ist ein touristisches Highlight.
Hier wird täglich um 12 Uhr ein Kanonenschuss abgefeuert, um den Stadtbewohnern die genaue Uhrzeit anzugeben - ein Ritual seit 1848.
Die Festung - ursprünglich für militärische Zwecke vorgesehen - wurde eines der berüchtigsten Gefängnisse von Russland.
Zu Beginn bestand die Festung nur aus Erdwällen und Holz. 1706-1740 wurde sie komplett neu aus Stein errichtet. Seit 1924 ist ein grosser Teil davon Museum.
Durch die 900 Tage lange Belagerung im II. Weltkrieg wurde die Festung stark zerstört, aber nach dem Krieg dann wieder aufgebaut.

Blick auf die Peter-und-Paul-Festung

Blick auf die Peter-und-Paul-Festung

An der Newa

An der Newa

Sehenswert ist die von 1712-22 erbaute Peter-Paul-Kathedrale. Seit dem 18. Jahrhundert liegen hier die meisten Zaren in weissen Marmorsärgen. 1988 fanden auch die Angehörigen der letzten Zarenfamilie hier ihre endgültige Ruhestätte.

Peter-und-Paul-Kathedrale

Peter-und-Paul-Kathedrale

Auferstehungs- oder Erlöserkirche St. Petersburg

Diese imposante Kirche in altrussischem Stil wurde 1883 bis 1907dort errichtet, wo 1881 ein tödliches Attentat auf Zar Alexander II verübt wurde. Die Kirche erinnert an die Basilius-Kathedrale auf dem Roten Platz in Moskau, sie ist eines der schönsten Bauten von St. Petersburg. Der Innenraum ist völlig mit Mosaiken bedeck. Die Gesamtfläche dieser Mosaiken beträgt ca. 7000 qm.

Auferstehungskirche

Auferstehungskirche

Heute befindet sich hier ein Museum, aufgrund der vielen Mosaike auch Mosaik-Museum genannt. Zu sowjetischen Zeiten war hier übrigens zeitweise ein Kartoffellager untergebracht...

Schönes Detail

Schönes Detail

Schöne Fassade

Schöne Fassade

Smolny Kirche

Die Smolny Kirche wurde Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet und ist eine der schönsten Barockkirchen von Russland. Sie galt wegen ihrer Grösse und Schönheit als einer der bemerkenswertesten Bauten ihrer Zeit.
Ursprünglich war dieses Gebäude als Alterssitz für Zarin Elisabeth I. vorgesehen, wurde dann auf ihre Anweisung hin ein Kloster, wurde aber nie von Nonnen bewohnt. Unter Katharine II wurde hier dann die erste Schule für Mädchen gegründet, leider aber nur für die Töchter von Adligen.

Smolny Kirche

Smolny Kirche

Smolny Kirche

Smolny Kirche

Das Innere der Kirche ist sehr schlicht. Hier finden keine Gottesdienste statt, sondern sie wird heute für Konzerte und Ausstellungen genutzt.

Smolny Kirche

Smolny Kirche

Hochzeit an der Smolny Kirche

Hochzeit an der Smolny Kirche

Katharinen-Palast

Eine der Höhepunkt in St. Petersburg war zweifelsohne der Besuch des Katharinenpalastes.
Der Palast befindet sich im malerischen Ort Puschkin, 30 km südlich von St. Petersburg.

Der Katharinenpalast, Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut, gilt als eine der schönsten Zarenresidenzen von Russland. Es war ein beliebter Aufenthaltsort der russischen Zaren Katharina I., Katharina II, Alexander I. und Nikolaus II.

Die Gärten

Die Gärten

Der Katharinenpalast

Der Katharinenpalast

1708 schenkte Zar Peter der Grosse seiner Gemahlin Katharine hier Land, und sie liess einen kleinen Palast erbauen. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude repräsentativ und feudal umgebaut. Katharina die Grosse liess 1752-56 dann einen prunkvollen Park mit Kapellen, Pavillons und Lauben errichten.

Der Eingang

Der Eingang

Der Katharinenpalast

Der Katharinenpalast

Der Palast hat eine 300 m lange barocke Fassade mit weissen Säulen, vergoldeten Atlanten und lasurblauem Wandgrund. In den Innenräumen ist ein unvergleichlicher Luxus.

Katharinenpalast

Katharinenpalast

Der Katharinenpalast

Der Katharinenpalast

Prächtig ist der Grosse Thronsaal mit Spiegeln, Lüstern und Goldverzierungen, genutzt für Empfänge. Im Grossen Saal fällt das mächtige Deckengemälde "Ruslands Triumph" auf, sehenswert sind auch der Bildersaal und der Portraitsaal.

Im Palast

Im Palast

Der Grosse Thronsaal

Der Grosse Thronsaal

Prunk und Schönheit finden im legendären (nachgebauten) Bersteinzimmer (das wir leider nicht fotografieren durften) ihren Höhepunkt. Dieses Zimmer war ein Geschenk des preussischen Königs Friedrich Willhem I. an Zar Peter den Grossen im Jahr 1716.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das komplette Zimmer von deutschen Soldaten abgebaut und nach Königsberg abtransportiert. Dort verliert sich seine Spur.
1979 begann die Rekonstruktion nach alten Fotos. 2003 wurde anlässlich des 300jährigen Stadtjubiläums von St. Petersburg das Zimmer dann eingeweiht durch Präsident Putin und den damaligen Bundeskanzler Schröder.
Ausserhalb des Parks befindet sich das Denkmal für Alexander Puschkin (1799-1852) - für die meisten Russen DER russische Nationaldichter.

Puschkin-Denkmal

Puschkin-Denkmal

Garten und Palast

Garten und Palast

Von allen Städten der Welt hat St. Petersburg die meisten Brücken, allein 315 nur im Stadtgebiet.
Empfehlenswert ist eine Bootsfahrt auf der Newa und den vielen Kanälen.

An der Newa

An der Newa

Kanal in St. Petersburg

Kanal in St. Petersburg

Unser erster Tag in St. Petersburg war ein Sonntag. Vielleicht war das der Grund, warum so viele Trauungen stattgefunden hatten. Überall sah man Brautpaare in prächtigem Outfit, die sich gerne und fotogen von uns fotografieren liessen.

Eremitag im Hintergrund

Eremitag im Hintergrund

Eines der vielen Brautpaare

Eines der vielen Brautpaare

Obwohl alle Stationen unserer Reise in die nordischen Staaten und Städte sehr interessant und sehenswert sind, möchte ich doch behaupten, dass St. Petersburg eindeutig der Höhepunkt war.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In Litauen Vlnius - Wasserburg Trakai und Berg der Kreuze - in Lettland Riga, Ethnographisches Freilichtmuseum und Barockschloss Rundale - in Estland Pärnu und Tallin
Details:
Aufbruch: 01.09.2007
Dauer: 12 Tage
Heimkehr: 12.09.2007
Reiseziele: Litauen
Lettland
Estland
Finnland
Russland / Russische Föderation
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.