Baltikumrundreise
Litauen/Vilnius/Trakai
9. Station
Die Vergangenheit Litauens ist geprägt von turbulenten Phasen. Zunächst unter russischer Herrschaft erklärte Litauen 1918 seine Unabhängigkeit. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Staat in die Sowjetunion eingegliedert. Erst im Jahr 1990 erhielt Litauen den souveränen Status zurück. Seitdem wird Litauen oft in einem Zug mit dem direkten Nachbarn Lettland und Estland erwähnt. Die drei Länder weisen viele Gemeinsamkeiten auf, weil sie so lange nebeneinander und gemeinsam unter russischer Herrschaft existierten. Genau das ist aber auch der Grund, weshalb die Bewohner von Litauen, Lettland und Estland heutzutage den Stolz für ihre Länder und die Unterschiede zwischen den baltischen Staaten nach außen tragen und besonders hervorheben. Das lettische Riga hat zwar die meisten Einwohner im baltischen Raum, aber Vilnius, die Hauptstadt Litauens, ist die flächenmäßig die größte baltische Stadt. Im Litauischen heißt die Stadt „Wilna“, sie wurde nach dem kleinen Fluss Vilnia benannt. Auf den ersten Blick wirkt Vilnius klein, gemütlich und übersichtlich.
da sind wir nun, ca 15 km von Vilnius entfernt...
Wir verlassen Riga bei strömendem Regen..... wir wollten gern nochmal in die Stadt, aber das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung, wir disponieren wieder einmal um und machen uns auf den Weg Richtung Litauen.... und fahren ins Schloss Rundale welches auf unserem Weg liegt...
Schloss Rundale ist nicht nur das schönste Schloss in Lettland, sondern gilt als das prächtigste Barockschloss des gesamten Baltikums. Das dreiflügelige und zweistöckige Anwesen beeindruckt schon durch seine enormen Ausmaße. Mit seinen 138 Zimmern, dem Ensemble traumhaft schöner Barock- und Rokoko-Bauten nahebei sowie dem zehn Hektar großen Schlosspark sucht diese Anlage ihresgleichen im gesamten Baltikum.
Es regnet und regnet.... eine lustige Fahrt , inklusive Unterbodenwäsche..... wir kommen endlich in Trakai auf einer Art Ranch/ Bauernhof an, die Vermieterin sehr nett.... das Anwesen riesig..... alles darf genutzt werden, Angeln, Grillen an einem riesigen Grill, natürlich mit Holz... Kochen in der großen Küche kein Problem, Holz hacken und Kanu fahren am privaten Bootssteg ebenfalls möglich..... baden sowieso, ein Volleyballfeld ist vorhanden und die Tischtennisplatte wird morgen für uns bereitgestellt.... zum Frühstück gibts von der Chefin morgen zu einer von uns gewünschten Uhrzeit litauisches Omelette mit Eiern vom eigenen Hof, sie zeigt mir noch ihren selbst gemachten Käse und betont, dass sie nur eigene Sachen oder die der Nachbarn verwendet....Hach Urlaub auf dem Bauernhof... wie schön...Pferde sind auch da....und 5 Barsois ( russische Windhunde), die Kinder und vor allem Angelina sind begeistert... unser Hoshi weniger, da die einen riesigen Krawall veranstalten wenn sie ihn erblicken.... wir schmuggeln ihn ab jetzt im Körbchen an ihnen vorbei
Wir haben Hunger und fahren auf Empfehlung der Chefin in eine Kibinine....und freuen uns wieder für Litauen typische Gerichte und Preise zu sehen...
Kibiny, litauische Spezialität, gefüllte gebackene Teigtaschen mit unterschiedlicher herzhafter Füllung, lecker
Wir schlafen fast aus.... naja eigentlich nicht, aber wir haben ja Frühstück bestellt...Es ist total lecker aber fast nicht zu schaffen, die selbstgemachte Marmelade und der Käse schmecken
Gestärkt und nach ein paar Runden Backgammon fahren wir zur Burg Trakai.
Die Burg Trakai ist eine spätmittelalterliche Wasserburg in Litauen. Die Anlage zählt heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Litauen. Erbaut wurde eine erste Burg in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter Fürst Kęstutis. 1377 wurde sie von den Kreuzrittern des Deutschen Orden angegriffen. Zu den Eigentümern der Burg gehörte der Fürst Gediminas, er nutzte die Burg in Trakai zeitweise als Residenz, bevor er die neue Hauptstadt Vilnius gründete. Die Burg wurde zum Schauplatz des Konfliktes zwischen Fürst Vytautas und Władysław II. Jagiełło um den Titel des Großherzogs von Litauen.
Trakai ist ein kleines Städtchen, mit dörflichem Charakter und vielen Touristen....viele bunte Holzhäuser links und rechts, sehr farbenfroh. Wir entschließen uns mit einem kleinen Boot für nen 5er pro Person um die Burg zu fahren....und zu Fuß ne Runde drumherum, rein ist ni, da Hunde, wie überall, nicht erlaubt sind
Hinter den Häusern ist der See mit Burg.... sieht hier auf dem Bild ni so aus, aber hier sind echt viele Leute unterwegs
Heute gibts mal wieder was gegrilltes...vorher fix Holz gehackt und dann die leckeren Würste auf den Grill gelegt
Hier isses schön und wir beschließen heute mal nix zu machen.... das Frühstück war wieder oberlecker und wir gehen im Anschluss an den See. Das Wasser ist klar und 2 Kajaks liegen am Ufer.... die Jungs spielen abwechselnd Fußballtennis und Volleyball. Der Ball fällt natürlich in den Wassertümpel gegenüber und keiner will da rein... Marvin der Schuldige muss also ab ins Gestrüpp um den guten Lederball aus dem Wasser zu retten ... plötzlich schreit er lauthals und wir gucken uns mit großen Augen an... er wurde von Wespen gestochen! Na super! Ein Wespennest! Es war recht schwierig die restlichen aggressiven Flugtiere von ihm zu entfernen... ich hab ihn gleich zum kühlen in den See geschickt. Schnell in die Küche gelaufen, Zwiebel und Messer gemopst und die 14 Stiche erst einmal mit Zwiebelteilen belegt.... Ich glaube das ist ein echt gutes Hausmittel, denn nach einer halben Stunde und Stichgel (keine Ahnung wie das heißt) sah es wieder ganz gut aus...... Ingo hat sich schließlich durch den Tümpel den Weg zu seinem Ball erschwommen..... und alle sind wieder zufrieden
unser lecker Frühstück, links Pellmeni mit Tomaten und Zwiebeln und irgendeine cremige Soße im Ofen überbacken ganz lecker, Pancakes mit Nutella und Blätterteigteilchen....
Morgen wird das Wetter nochmal richtig schön... wir haben eigentlich nur noch einmal Vilnius Altstadt auf unserer to do Liste.... unsere Vermieterin hat uns zwar ganz tolle Ausflugsziele gleich hier um die Ecke empfohlen, aber wir haben gerade gar keine richtige Lust dazu...
So, Wetter ist schön, so dass wir hier am See bleiben, wir fühlen uns sehr wohl hier! Viele Volleyballspieler und Ingo spielt im Doppel mit seinem neuen litauischen Spielfreund gg. 2 englische Jungs, die das Spiel ebenfalls gut beherrschen...ein großer Schäferhund spielt ebenfalls mit...keiner weiß wo er hingehört... Ingo verletzt sich an einem seiner Zähne im „Kampf“ um den Ball .... mmmh.....ich weiß nicht so recht wie ich das finden soll. Der Schäferhund hat kein Halsband und bleibt in unserer Nähe. Ich gehe mal die Chefin befragen, da wir falls der Hund unbekannt ist , noch ins Krankenhaus müssten, wg. Tollwutspritze... Ingo wiegelt ab, aber ich bin da eisern. Die Chefin nimmt sich der Sache an, Hund eingesammelt und kurze Zeit später kommt sie mit den Besitzern des Schäferhundes wieder .... Diese entschuldigen umfangreich und zeigen uns den Impfausweis ihres Hundes... alles ok er hat erst letztes Jahr die Tollwutimpfung erhalten , alles ist gut und wir sind alle erleichtert!
Ein schönes Tier.... hat zwar auch ganz kurz nach dem Hoshi geschnappt, so dass ich ihn wieder in unsere Unterkunft geschafft habe...
Wir haben uns nun doch entschlossen nach Vilnius zu fahren.... die Chefin malt uns ein paar Sehenswürdigkeiten in den Stadtplan ein, ich weiß schon jetzt, dass wir sicherlich nicht alles schaffen....
Auto etwas abseits der City geparkt um keine Parkplatzgebühr zu bezahlen.
Wir gehen zu allererst in die bunte Republik Uzupis. (Irgendwie wie die Neustadt bei uns) Lustig und sehenswert, es gibt überall etwas zu entdecken....
Im alternativen Stadtteil Užupis gibt es Street-Art und Installationen wie etwa einen Bronzeengel, eine Nixenskulptur am Flussufer sowie Tafeln mit der nicht ganz ernst gemeinten Verfassung der selbst ernannten "Republik Užupis". Die Straßen des Viertels sind von Künstlerateliers, Boutiquen lokaler Designer, trendigen Cafés und internationalen Restaurants gesäumt.
Es hat eine eigene Hymne, eine Verfassung, einen Präsidenten, einen Bischof, zwei Kirchen, einen der ältesten Friedhöfe in Vilnius – den Bernardinerfriedhof, sieben Brücken und einen Patron – den bronzenen Engel von Užupis. Die „Verfassung der Republik Užupis“ kann jeder am Anfang der Paupio-Straße an einem Zaun lesen. In der Sowjetzeit war Užupis sehr vernachlässigt und bekam den Ruf eines der gefährlichsten Stadtteile von Vilnius. Im Laufe der Zeit begannen sich in den preiswerten Häusern von Užupis Künstler anzusiedeln. Ganz in der Nähe, nur hinter einer Brücke, befand sich die Kunstakademie. Heute finden in Užupis Festivals der alternativen Mode statt. Es werden Konzerte, Ausstellungen, Poesielesungen, Theateraufführungen und originelle Feste veranstaltet. Užupis ist zu einem der teuersten Prestige-Stadtteile von Vilnius geworden.
Gegenüber die Kathedrale der Himmelfahrt der Gottesmutter ist die Hauptkirche der orthodoxen Christen in Litauen
Wir wollen in den Park... von wo man einen schönen Blick auf den Berg der 3 Kreuze hat.... warum nur gucken? Wir gehen einfach mal hoch. Nach ein paar Umwegen kommen wir oben an und werden mit einem schönen Ausblick belohnt!
Allen Einwohnern von Vilnius ist dieser Ort aufgrund des Denkmals unter dem Namen des Berges der Drei Kreuze bekannt. Drei weiße Kreuze blicken stumm auf die Altstadt von Vilnius. Sie entstanden hier während des Zweiten Weltkrieges und gelten heute als Symbol ihrer nationalen Identität und des Wiederstandes gegen die Okkupation. Die Entstehung von diesem Denkmal erklären zwei Legenden: Eine von ihnen behauptet, dass diese Kreuze zum Andenken an die hier im 14. Jh. mit dem Märtyriertod verstorbenen Franziskanermönche erbaut wurden; die andere Legende sagt, dass es ein Denkmal zum Anlass der Verleihung des Magdeburger Rechts an Vilnius ist.
Puh heute ist es echt wirklich warm und schwül, wir verschnaufen kurz und gehen eine Holztreppe wieder nach unten.
Weiter Richtung Altstadt vorbei am Gediminas-Turm gehen wir zum Kathedralenplatz mit der St.-Stanislaus Kathedrale und dem Glockenturm
TURM DER GEDIMINAS-BURG: Eine schöne Legende besagt: Von der Burg auf dem Berg nahm Vilnius seinen Anfang. Der litauische Großfürst Gediminas, der einen laut heulenden eisernen Wolf geträumt hatte, ließ sich seinen Traum deuten. Es sollte eine starke und unbesiegbare Hauptstadt entstehen. So wurde auf dem Berg Ende des 13.–Anfang des 14. Jahrhunderts eine Burg errichtet, die die Stadt vor Feinden schützen sollte. Während des Feuers, das Anfang des 15. Jahrhunderts in Vilnius ausgebrochen war, wurde die Holzburg zerstört. Oben auf dem Berg wurde eine hohe Festungsmauer mit drei Türmen und einem Palast im Stil der Gotik errichtet. Heute ist vom Palast nur eine Ruine übrig, und über Vilnius wacht von oben der Westturm. Von ihm aus eröffnet sich eine herrliche Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Parks, man kann die bewaldeten Hügel und das sich verändernde Gesicht der gegenwärtigen Hauptstadt erblicken.
Die Vilniusser Kathedrale St. Stanislaus und St. Ladislaus (litauischVilniaus Šv. vyskupo Stanislovo ir Šv. Vladislovo arkikatedra bazilika, kurz „arkikatedra“ oder Vilniaus katedra) ist die römisch-katholische Kathedrale des Erzbistums Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Seit 1985 ist sie in den Rang einer Basilica minor erhoben. Sie ist die Pfarrkirche und die Hauptkirche im 1. Dekanat Vilnius des Erzbistums Vilnius.
Das Denkmal stellt den Großfürsten Litauens, Gediminas, dar. Die Schöpfer des Denkmals sind die amerikanischen Litauer Vytautas Kašuba, Mindaugas Šnipas.
Gediminas, der Gründer von Trakai und der Stadt Vilnius, ist einer der berühmtesten Herrscher des alten Litauens.
DER GLOCKENTURM DER KATHEDRALE VON VILNIUS
Der Glockenturm ist ein wesentliches Element der Kathedrale-Basilika von Vilnius sowie der unteren und der oberen Burgen, er ist eines der vertikalen dominierenden Objekte der Altstadt und das Wahrzeichen der Stadt. Im 13. Jahrhundert war der Turm ein Teil der Verteidigungsmauer. Bis heute ist fast das ganze erste Stockwerk des alten Turms erhalten geblieben. Im 16. Jahrhundert wurde der Verteidigungsturm zum Glockenturm der Kathedrale, sein aktuelles Aussehen erhielt er jedoch Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Glockenturm ist 52 m hoch, mit dem Kreuz zusammen misst er ganze 57 m.
Aussicht
Wir überlegen während einer kleinen Pause, mit dem Stadtbesichtigungsbus zu fahren, nach einem Blick auf die Uhr und den Busfahrplan, stellen wir fest, dass es sich nicht mehr lohnt. Also weiter zu Fuß....
HL. KATHARINENKIRCHE
Die Kirche der heiligen Katharina war die erste Kirche in Vilnius, die nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens komplett renoviert wurde.
Die Kirche, eine der schönsten des Spätbarocks, gehörte den Benediktinernonnen.
Wieder Pause! Das Wetter schafft und heute!
Vilnius war sehr schön, wieder anders, aber wirklich schön! Ich habe mich besonders über die vielen bunten Fassadenbilder gefreut, die ich schon von Kaunas kannte, auch in Vilnius gibts dafür einen extra Stadtplan! Wir haben viele sehenswerte Sachen leider nicht sehen können, was mir vorher schon klar war....Für eine Stadtbesichtigng muss man schon mindestens 3 Tage einplanen.... finde ich ...Aber wir kommen ja wieder !!!! Morgen müssen wir wieder weiter.... etwas Wehmut macht sich breit ...
Weitere Streetarts
Aufbruch: | 01.07.2019 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 16.08.2019 |
Litauen
Estland
Lettland