Vom Atlantik durch die Pyrenäen ans Mittelmeer

Reisezeit: September / Oktober 2003  |  von Inge Waehlisch Soltau

Aubenas - Toulouse - Capbreton - St. Jean-de-Luz - Biarritz - San Sebastian (Spanien) - Pau - Pyrenäen-Pässe - Andorra - Perpignan - Canet-Plage - Le Grau-du-Roi - La Grande Motte - Montpellier - Arles

Von Aubenas nach Toulouse

Wir fuhren an einem Sonntagmorgen schon recht früh los, um über Grenoble und Valence nach Aubenas zu gelangen. Wir suchten uns erstmal eine Unterkunft und fanden das hübsche kleine Hotel "Le Provence". Kaum hatten wir uns etwas eingerichtet, fing es sehr stark an zu regnen und ein Gewitter kam noch dazu.
Eigentlich waren wir dorthin gefahren. um am nächsten Tag eine Wanderung in der Ardèche-Schlucht zu machen. Denn die berühmten Kalksteinschluchten und Hochebenen bieten eine Vielzahl von Wanderwegen.
Leider machte uns dann das Wetter "einen Strich durch die Rechnung"....
Trotz des schlechten Wetters sahen wir uns noch ein bisschen die Stadt an. Sehenswert ist das Schloss Montlaur aus dem 12. Jahrhundert mit einem glasierten Ziegeldach, einem Bergfried mit Warten und zwei Rundtürmen mit Zinnen. Am Abend suchten wir nur noch ein Restaurant in der Nähe auf.
Am nächsten Tag schien zwar die Sonne, Im Hotel empfahl man uns, aber auf eine Wanderung zu verzichten, da es wegen des stundenlangen starken Regens - auch fast die ganze Nacht über - zu gefährlich sein würde in den Schluchten und auf allen Wegen,

Schloss Montlaur

Schloss Montlaur

Wir fuhren also weiter auf kurvenreichen Strassen durch die bergige Region. Der erste grössere Ort war Mende im Hochtal des Lot in der Nähe des Cevennen Nationalparks. Mende ist recht malerisch mit den alten Häusern an den kopfsteingepflasterten Strassen, einem Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und einer imposanten Kathedrale mit zwei ungleichen Türmen aus dem 14. Jahrhundert.
Leider fing es kurz nach Mende wieder an zu regnen, und es regnete auch noch in dem auf einer 627 m hohen Bergspitze gelegenen Rodez. Auch in Rodez gibt es eine sehenswerte gotische Kathedrale "Notre Dame" aus rosa Sandstein mit einem Glockenturm im gotischen Stil und zwei massiven Türmen.
Einen Stopp machten wir in Aldi am Rande des Tarn gelegen, um etwas Proviant einzukaufen. Die Stadt hat ein historisches Zentrum mit alten Backstein- und Fachwerkhäusern. Sehenswert sind die gotische Kathedrale Sainte-Cécilie und daneben der bischöfliche Palast, der jetzt ein Museum beherbergt.

Kathedrale in Mende

Kathedrale in Mende

Am Nachmittag kamen wir in Toulouse an und versuchten, erstmal eine Unterkunft zu finden. Das war gar nicht so einfach, und so landeten wir schliesslich im "Ibis" - zentral gelegen und mit Parkplatz. Leider war nur für eine Nacht etwas frei, und wir mussten am nächsten Morgen noch umziehen, und zwar ins Interhotel "Terminus".
Toulouse ist die Hauptstadt des Départements Midi-Pyrrénnes und die viertgrösste Stadt von Frankreich.
Das Stadtzentrum ist nicht besonders gross, dort sind viele Häuser aus rotem Backstein, weshalb Touloouse auch "Ville rose" genannt wird. Die Prachtbauten sehen teilweise aus wie Paläste und wurden von reichen Händlern erbaut.
Die Innenstadt wird eingerahmt vom Fluss Garonne und dem Canal du Midi.
In der Nähe des zentralen Platzes "Place du Capitole" befinden sich alle hauptsächlichen Sehenswürdigkeiten
Aufgrund der internationalen Konzerne und zahlreicher Studenten ist Toulouse eine junge und kosmopolitische Stadt.

Bereits die Kelten siedelten auf dem Gebiet des heutigen Toulouse, deren Siedlung wurde jedoch von den Römern zerstört und ersetzt durch die Stadt Tolosa.
Die Stadt hatte schon damals eine günstige Lage an wichtigen Handelswegen zwischen Mittelmeer und Atlantik und daher auch eine grosse Bedeutung.
Durch die Fertigstellung des Canal du Midi behielt Toulouse ihre Bedeutung als Handelsweg.
Nach dem 1. Welktrieg entstand hier das grösste Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Frankreich.

Canal du Midi

Canal du Midi

Im Capitole de Toulouse am gleichnamigen Platz ist das Rathaus und das Théatre du Capitole untergebracht. Der Tagungsort des Magistrats wird hier Capitole genannt. Der Archivturm im Renaissancestil stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die klassizistische Hauptfassade aus Ziegeln und Kalkstein wurde 1750 gestaltet.
Sehenswert im Obergeschoss sind die barocke Ehrentreppe und mehrere prunkvolle Säle, darunter "Salle des Illustres", ein großräumiger Spiegelsaal mit Gemälden, die die Geschichte von Toulouse darstellen.

Rathaus Das Kapitol

Rathaus Das Kapitol

Bergfried Capitol

Bergfried Capitol

Die Stadt Toulouse liegt auf einem der Jakobswege von Frankreich und dank der Basilika Saint-Sernin ist sie auch ein Wallfahrtszentrum.
Die Basilika St. Servin wurde im 11. Jahrhundert aus Ziegeln und Steinen erbaut und ist eine der grössten romanischen Bauten in Europa und ein Wahrzeichen in Toulouse.
Unter dem achteckigen Glockenturm befindet sich ein riesiges gewölbtes Kirchenschiff und eine Krypta mit zahlreichen Reliquien.

Basilika St. Servin

Basilika St. Servin

Basilika St. Servin

Basilika St. Servin

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 07.09.2003
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 03.10.2003
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Andorra
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.