Sardegna - Weihnachten in Sardinien
25.12.2005 Arzachena->Calangianus
Nach einem wenig erholsamen Schlaf und leider auch noch immer anwährenden Koliken, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm wie am Abend zuvor, raffe ich mich dennoch zu einem Zwieback und einem Tee auf.
Heute wollen wir zuerst einmal den nördlicheren Teil Sardiniens erkunden.
Die Autobahnen führen durch zahlreiche Bergtunnel.
Die Autobahnen nennen sich hier superstrada, abgekürzt >SS<. Jedoch gibt es auch superstradas, die einer deutschen Entsprechung von Autobahn nicht gerecht werden und sich eher wie eine Fernverkehrsstraße ausnehmen. Außerdem gibt es noch Straßen, welche mit >S< abgekürzt werden und in der Qualität zwischen Weg und Schnellstraße rangieren. Andere Straßen sollten man als Fremder in diesem Lande nicht unbedingt benutzen, da man nicht genau veroausbestimmen kann, wohin sie führen und in welchem Zustand sie sich befinden.
Wir fahren jetzt erstmal in die Stadt Arzachena und ich kann meine ersten Eindrücke von Sardinien, die ich gestern verpasste, nachholen.
Es ist wirklich beeindruckend zwischen hohen Bergen zur einen Seite und dem Meer zur anderen Seite zu fahren.
Unser erstes sardisches Lokal, welches wir besuchen.
Erstaunlich viele Menschen sind hier am 1.Weihnachtsfeiertag unterwegs.
Bild von Arzachena in einem Café hängend.
Dreirädriges Gefährt, welches man sehr häufig in Sardinien antrifft. Praktisch ist der Anhänger.
Leichenzug
Auf dem Weg zur Kirche, die oben am Ende der Haupstraße liegt, treffen wir auf eine Prozession, die sich als ein Leichenzug entpuppt.
Da dieser so plötzlich aus dem Nichts auftaucht, sind wir gewzungen, in einer Häusernische zu verharren, bis alle vorübergezogen sind. Und das dauert. Ein Geistlicher spricht über sein umhängendes Mikrophon Gebete. Junge Männer tragen den Sarg, gefolgt von Verwandten und Freunden.
Kurz zuvor hatten wir und noch über die Sitte der Darden unterhalten, ihre Totenazeigen außen an die Kirchenwände anzuschlagen. Dabei war uns auch das Bild eines jungen Surfers aufgefallen, welcher durch einen tragischen Unfall ums Leben kam. Allerdings assozierten wir erst jetzt, dass es sich hier um sein Begräbnis handeln musste, zumal zwei Surfbretter mit dem Trauerzug mitgeführt wurden.
Dieses Ereignis hinterließ schone ein mulmiges Gefühl in mir.
Eine vor der Kirche aufgebaute Krippe mit fehlendem Jesuskind.
Das Kamel hat es mir angetan. Dem anderen fehlt der Höcker und darf deshalb nicht mit auf´s Bild. Oder sind es Dromedare?
In der schlichten Kirche.
Nun wollen wir eine andere ausgewiesene Sehenswürdigkeit des Ortes besuchen, den FUNGHI. Also zu deutsch: den PILZ. Der Funghi ist eine Felsformation in Form eines..... ja richtig! PILZES.
Beklettern des Funghis
Der Zwerg in seiner Behausung.
im Hintergrund der "Funghi"
sardische Kommunikation
Wir verlassen Arzachena und fahren südwestlich landeinwärts um die Überreste des kriegerischen Hirtenvolkes der Nuraghen zu entdecken.
Das hatte ich mir bereits in Berlin in meinem Reiseführer angemarkert.
Die Nuraghen lebten ca. 500 bis 1800 v.u.Z. auf Sardinien.
Heute noch kann man von den einstmals 10000 noch um die 7000 Rundbauten besichtigen, welche Nuraghen genannt werden, was übersetzt so viel wie: "große Häuser" bedeutet.
Gigantengrab
Wir stoßen vorerst einmal auf ein großes Grab. Es entstand in der Zeit zwischen 1200 bis 1600 v.u.Z.
Tomba di Giganti. Dahinter ein Weinhügel.
Tomba di Giganti
Zwischendurch halten wir noch kurz an einem der Rundbauten, welche aber nicht näher zu besichtigen ist, da sie gerade restauriert wird. An anderen Tagen finden sehen wir häufig im Vorbeifahren die Nuraghen au den Feldern stehen. Eine Siedlung der Nuragher haben wir leider nicht besichtigt. Dazu war unsere Zeit einfach zu knapp bemessen.
Unser Plan sah vor, wieder in den NOrden zu fahren, um den Capo d'Orso zu besuchen. Ein Fels in Form eines Bären am Meer. Da wir uns aber verfahren haben, geht es nun südlich weiter.
Sackgasse. Wir haben uns verfahren...Am Laco della Liscia.
Auf der Fahrt nach Calangianus sehen wir zu beiden Seiten die angelegten Korkeichenplantagen. Man kann sie zwar auch hier und dort woanders finden, aber nicht in solcher Konzentration. Die Eichen werden aller 7 Jahre unterhalb ihrer Äste geschält. Aus der Korkrinde werden unterschiedliche Dinge hergestellt. Die Eichen sind in ihrem Aussehen nicht mit der deutschen Eiche zu vergleichen.
Die Rinde dieser Eichen kann enormer Hitze standhalten.
CALANGIANUS
Nahrunsgaufnahme. Selbst ich versuche ein Stückchen Fladenbrot mit Gemüse. Ich hoffe, es später nicht zu bereuen.
In Calangianus halten wir nur kurz, um in ein Bistro zu gehen. Ich gehe noch ein wenig auf Photopirsch in den Seitengässchen, suche aber bald das Weite, da Jugendliche schon heute ihre Knaller ausprobiereben müssen und ich ihnen nichts ins Schussfeld geraten möchte.
italienischer Kaffee
Abend.
Wir gehen wieder früh schlafen. Morgen soll es quer durchs Land an die Westküste gehen. Gute Nacht!
Aufbruch: | 24.12.2005 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 29.12.2005 |