Sardegna - Weihnachten in Sardinien

Reisezeit: Dezember 2005  |  von Sulamith Sallmann

28.12.2005 Golf von Orosei->Orgosolo->Nuoro

Unser letzter Tag der Unternehmungen auf Sardinien bricht an.

Tunnel unterm Berg

Tunnel unterm Berg

Die Tunnel sind klasse! Als führe man durch ein Überaschungsei. Man weiß noch nicht genau, was dahinter kommt.

aus dem Tunnel heraus - das Meer kann man schon erahnen

aus dem Tunnel heraus - das Meer kann man schon erahnen

In endlosen Serpentinen geht es vom Berg hinab zur Küste.
Bis dann alles in einer Sackgasse für Autos endet. Hier geht es nur noch zu Fuß weiter.

GOLF VON OROSEI

die Bucht von Orosei

die Bucht von Orosei

Um an den Strand zu kommen, muss man einen Pfad hinabsteigen. Erstaunlich viele Franzosen und Deutsche scheinen sich von diesem Platz angezogen zu fühlen.

Kletterer am Golf von Orosei

Kletterer am Golf von Orosei

Manche gehen also nicht den Pfad hinutern, sondern klettern den steilen Felsen hinab. Auch eine Möglichkeit.

Die Steine sind weiß und das Meer ist türkisfarben.

Die Steine sind weiß und das Meer ist türkisfarben.

Trotz der auftauchenden Menschen ein wunderbar ruhiger Ort zum Träumen und Fallenlassen. Gerne hätte ich hier mehr Zeit verbracht.

Ein Fels in der Brandung.

Ein Fels in der Brandung.

Wenn die Wellen sich zurück ins Meer ziehen, hinterlassen die Kiesel einen wunderschönen beruhigend Klang.

Wenn die Wellen sich zurück ins Meer ziehen, hinterlassen die Kiesel einen wunderschönen beruhigend Klang.

Nach unserem Naturerlebnis möchte ich nun doch sehr gerne das ehemalige Hirtendorf Orgoloso sehen, um das sich viele Legenden und jede Menge wahre Geschichten ranken.

ORGOSOLO

Heute morgen hatten wir noch Sonnenschein und konnten fast im T-Shirt herumspazieren und nun hat es angefangen zu schneien. Allederding befinden wir uns in ziemlicher Höhe von etwa 620m, da Orgosolo auf einem Berg liegt.

Vorallem in den 60er und 70er Jahren haben sich die Bewohner von Orgosolo sozialkritisch in Form von Wandbildern, genannt: "murales" auseinandergesetzt.

Es gibt auch einen Dokumentarfilm namens "Die Banditen von Orgoslo"von 1961, den ich mir unbedingt besorgen werde, da ich jetzt sehr neugierig auf die Hintergrundgeschichte bin.

Menschen treffen wir auch hier kaum. Fast ausgestorben scheint das Städtchen, welches nur im Kern reizvoll ist. Wie ein Ring ziehen sich hässliche neue Häuschen und Baustellen um das alte Dorf.

Eine Frau zieht sich beim Anblick unserer Kamera den schwarzen Schleier vor´s Gesicht und huscht schnell weiter.

in den Boden eingravierte Sichel und Hammer

in den Boden eingravierte Sichel und Hammer

nicht nur kritische Bilder sind zu finden, auch traditionelle

nicht nur kritische Bilder sind zu finden, auch traditionelle

Die imposantesten Gemälde findet man in der Hauptstraße. Diese ist allerdings nicht besonders breit. Will man nun die wunderbaren Bilder mit der Kamera einfangen oder auch so mit dem Auge, muss man sich dazu quasi mitten auf die Straße stellen. Wie gesagt, trifft man ja selten Menschen hier, aber Autos rasen jede Menge an einem vorbei. Und die Fahrer haben auch kein großes Erbarmen mit den staunenden Touristen, selbst wenn wir an diesem Tag wohl die einzigen bleiben werden.

der sardische Hirte

der sardische Hirte

am Dorfbrunnen

am Dorfbrunnen

Es ist als würde man Ostereier suchen: biegt man in ein Gässchen ein, findet man immer wieder in Ecken und Nischen neue Bilder.

Infoladen von Orgosolo

Infoladen von Orgosolo

Ein kleines Lädchen bietet Photos, Postkarten, Musik, Musikinstrumente und jede Menge Bücher zu Sardinien und spezielle eben auch zu Orgosolo an. Während wir vorbeischlendern hat der Laden geschlossen. Kurz darauf bemerkt Enkidu, dass der Besitzer gerade zurück kommt. Wir kaufen uns eine CD mit der Musik einer folkloristischen Gruppe aus Orgosolo, die traditionellen Lieder singen. Ein kennzeichnendes Instrument ist dabei die Maultrommel.

ein recht aktuelle Zeichnung

ein recht aktuelle Zeichnung

Auch hier würde ich gerne noch länger verweilen, aber da es bitterkalt ist und wir diesen Besuch sowieso nur auf mein Bitten dazwischen geschoben haben, muss ich mich nun fügen und wir sagen "Auf Wiedersehen, Orgosolo!"

Ciao!

Ciao!

Berg Corrasi: 1461m hoch

Berg Corrasi: 1461m hoch

NUORO


Am Nachmittag treffen wir in Nuoro ein. Dieses ist schon ein größeres Städtchen.

[Parrocchia Santa Maria della Neve]
Kathedrale von Nuoro aus dem 19. Jh.

[Parrocchia Santa Maria della Neve]
Kathedrale von Nuoro aus dem 19. Jh.

öffentlicher Platz

öffentlicher Platz

In einem "Schokoladencafé" in der Einkaufszone trinken wir heißen Schokoladenpudding. Die bieten hier sehr viele verschiedene Sorten an. Die Schokocreme wird in einer Tasse, welche sich in einer Holzschale befindet serviert, damit man sich nicht die Finger verbrennt. Das gefällt mir auch sehr gut vom Design. Und ganz leckere Teesorten. Ich trinken einen mit Ingwer. Das wärmt auch schön von innen.

in Nuoro

in Nuoro

Als schließlich die Läden langsam wieder öffnen, geht sich Jan noch ein Donald-Duck-Comic in italienischer Sprache kaufen, da er FAN ist! Wir anderen bummeln ein bischen durch die Buchläden, was aber nicht ganz so spannend ist, da wir der italienischen Sprache nicht mächtig sind.

Todesanzeigen/
Wieder begegnen wir einem Trauerzug. Allerdings wird hier der Sarg mit einem schwarzen Mercedeswagen vor die Kirche gefahren. Die Glocken geben einen neumodischen hellen Bimmelsound ab, der nicht gerade an Beerdigung, sondern eher an Karneval denken lässt.

Todesanzeigen/
Wieder begegnen wir einem Trauerzug. Allerdings wird hier der Sarg mit einem schwarzen Mercedeswagen vor die Kirche gefahren. Die Glocken geben einen neumodischen hellen Bimmelsound ab, der nicht gerade an Beerdigung, sondern eher an Karneval denken lässt.

Nuoro gefällt mir nicht besonders. Wenig alte Substanz offenbart sich dem Besucher und das Neue kleidet sich in montonem Einerlei.
So endet unser letzter Tag ein wenig fad.
Aber natürlich gab es interessante Eindrücke in den letzten Tagen, die das wieder wett machen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Da ich dem üblichen Weihnachtsbrumborium nichts abgewinnen kann, war ich sehr erfreut darüber, dass wir uns entschieden, die diesjährigen Feiertage in Sardinien zu verbringen.
Details:
Aufbruch: 24.12.2005
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 29.12.2005
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Sulamith Sallmann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Sulamith sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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