Sardegna - Weihnachten in Sardinien

Reisezeit: Dezember 2005  |  von Sulamith Sallmann

26.12.2005 Bosa Marina->Alghero

Heute geht es also zur Westküste. Dafür werden wir insgesamt ungefähr 500km fahren (hin und zurück)


MACOMER
kurzer Zwischenstop in Macomer, ohne uns weiter umzusehen.

Radiostation Macomer

Radiostation Macomer

Brotladen in Macomer, der aber am 2.Feiertag wie eigentlich alles anderen Läden auch, geschlossen hat.

Brotladen in Macomer, der aber am 2.Feiertag wie eigentlich alles anderen Läden auch, geschlossen hat.

Macomer

Macomer

Während der Fahrt beginnt es zu regnen. Wir fahren an Bergen vorbei, auf Hochebenen entlang und verschwinden manchmal ganz im Nebel.


BOSA MARINA

Endlich halten wir an der Westküste und uns weht eine frische Brise um die Nase. Der Regen hält sich im Hintergrund und gewährt uns freien Blick zur Sonne. Bosa Marina ist der zugehörige Hafen zu der Stadt Bosa, durch welche wir aber nur mit dem Auto durchrauschen. Wir wollen ja das Meer sehen!

Diese Palme sieht wie eine große Ananas aus.

Diese Palme sieht wie eine große Ananas aus.

Im Sommer ist dieser Strand bestimmt gut bevölkert, da das Wasser klar wie Glas ist. Traumhaft.

Im Sommer ist dieser Strand bestimmt gut bevölkert, da das Wasser klar wie Glas ist. Traumhaft.

Muscheln gibt es hier aber nicht wirklich.

Bucht von Bosa Marina

Bucht von Bosa Marina

Torre Isola Rossa aus dem 16.Jh.

Torre Isola Rossa aus dem 16.Jh.

In den Turm kommt man nicht rein, man kann lediglich drumherum gehen, was wir auch tun. Der Turm ist auf einen rosafarbenen Felsen gebaut, welcher mit einer giftgrünen Spanschicht überzogen ist. Dies mutet schon sehr seltsam an.
Leider konnte ich nicht herausfinden, welcher Verwendung der Turm früher zugedacht war.

Hinter dem Turm trifft man auf diesen Verschlag.

Hinter dem Turm trifft man auf diesen Verschlag.

Geht man noch ein Stück weiter, fällt einem sofort der abgebildete runtergekommene Bunker ins Auge.

Geht man noch ein Stück weiter, fällt einem sofort der abgebildete runtergekommene Bunker ins Auge.

Auch Enkidu wundert sich über dieses seltsam mutierte Fleckchen Erde.

Auch Enkidu wundert sich über dieses seltsam mutierte Fleckchen Erde.

Diese Gnubbel wachsen aus dem Felsen heraus, bzw. sind selbst ein Teil des Felsen. Wunderbare Sitzgelegenheiten für die müden Wanderer. Absolut spacig!

Diese Gnubbel wachsen aus dem Felsen heraus, bzw. sind selbst ein Teil des Felsen. Wunderbare Sitzgelegenheiten für die müden Wanderer. Absolut spacig!

Filigrane Bäumchen verdecken die Sicht zum Strand.

Filigrane Bäumchen verdecken die Sicht zum Strand.

Und wieder mal ist eine Kaffee-Pinkel-Pause angesagt. Und was läuft uns da über den Weg? Das Hardrockcafé von Bosa Marina in Form eines Piratenschiffes. In wärmeren Monaten ist auch das Deck des Schiffes geöffnet - heute verschwinden wir im Bauch desselben.

Hardrockcafé in Bosa Marina

Hardrockcafé in Bosa Marina

im Hardrockcafé: Pirat trifft Gogo-Tänzerinnen

im Hardrockcafé: Pirat trifft Gogo-Tänzerinnen

Mini-Hafen von Bosa Marina

Mini-Hafen von Bosa Marina

Nach dem Besuch von Bosa Marina nehmen wir die vielgepriesene Küstenstraße nach Alghero. Atemberaubende Schönheit der wilden Berge, die direkt und enorm steil an der meerabgewandten Seite heraufragen, begleiten uns die nächsten 60km.

Unterwegs an der Westküste

Unterwegs an der Westküste

Oft liegen auf der Straße tote, überfahrene Tiere. Meist Katzen, Füchse, Igel und dergleichen. Als ich das erste Tier sah, habe ich mich noch richtig erschrocken. Nach einer Weile habe ich mich daran gewöhnt.
Auf unserer Westküstenstrecke fahren wir mehrmals an Jägern vorbei, die erbeutete, sprich erschossene Wildschweine neben ihren Autos zu liegen haben. Vielleicht ist immer am 26. Dezember das große Jagen in Sardinien angesagt?!?
Ansonsten streunen oft Katzen und Hunde herren- und frauenlos umher. Zumindest erscheint es mir so. Wir haben auch schon Flamingos gesehen und natürlich jede Menge Schafe und Rinder. Ein lebendes Wildschein ist uns bis jetzt zum Glück nicht begegnet.

an der Westküste: Sonnenreflexionen auf dem Meer

an der Westküste: Sonnenreflexionen auf dem Meer

Sardinien war einst von dichten Wäldern überzogen. Heutzutage findet man davon kaum etwas, auch wenn mittlerweile wieder aufgeforstet wurde. Eher ist das Land von Sträuchern, Obstbäumen, jungen Eichen und Olivenbäumen bedeckt.

wundervolle Westküste

wundervolle Westküste


ALGHERO

Da die Zeit schon sehr fortgeschritten ist und wir spätestens in der Abenddämmerung zurücksein wollen, setzen wir unseren Aufenthalt in Alghero auf 1 Stunde fest.
Oh wie schade!
Also nun beginnt das Gehetze. Da sind wir soweit gefahren und können nun nicht mehr als einen flüchtigen Blick der Stadt erhaschen.

Stadtplan von Alghero

Stadtplan von Alghero

Alghero ist im Gegensatz zu anderen Städtchen die wir bereits gesehen haben und noch sehen werden ein recht ansehnlicher Ort. Mit einem großen Hafen und kleinen verwinkelten Gässchen versprüht es seinen Charme.

Hafenstadt Alghero

Hafenstadt Alghero

Alghero ist die einzige Stadt auf Sardinien in der ich Obdachlose sehe. Meist in bizarren Szenen anzutreffen. Einer hatte seinen Hund auf ein Kopfkissen auf einen unbenutzten Tisch eines geschlossenen Cafés platziert, während er selbst auf dem Boden unter einer Steppdecke schlief. Und 5°C Lufttemperatur sind nicht so besonders warm.

Kirche in Alghero

Kirche in Alghero

Diese Kirche ist schon seltsam gebaut. Wir können keinen Eingang finden. Die meisten Kirchen in Sardinien sind für den spontanen Besuch ohnehin verschlossen.

In einem Café nahe des Hafens schlürfen wir Getränke, knabbern an Gebäck und kaufen noch Wurst, Käse, Brot und Wein im nebenanliegenden Delikatladen oder was auch immer das sein soll. Die Verkäufer wirken angenervt und sind miesmuffelig. Nach einer falschen Berechnung zu unseren Ungunsten beschwert sich auch noch die Kassiererin darüber, dass sie nochmals rechnen muss. Hmmmm.

am Hafen

am Hafen

Wir haben verabredet, dass Enkidu und Denise, unsere zwei (einzigen) Fahrer/innen die Autos holen, die anderen in Ruhe ihre Rast beenden und wir uns am Ende des Hafens wiedertreffen. Vorweg gesagt: daraus wurde ein größeres Missverständnis, welches uns fast eine Stunde Zeit und sämtliche Nerven kostete.

Das Suchspiel beginnt. Hier bin ich mehr als einmal vorbeigelaufen, um die anderen zu finden.

Das Suchspiel beginnt. Hier bin ich mehr als einmal vorbeigelaufen, um die anderen zu finden.

Hinter dieser einsam wirkenden Mauer mit einsam wirkender Katze lauern mindestens 15 Katzen, die gerade über alte Essensreste herfallen.

Hinter dieser einsam wirkenden Mauer mit einsam wirkender Katze lauern mindestens 15 Katzen, die gerade über alte Essensreste herfallen.

Dies ist also das Ende des Hafens. Aber wie soll hier ein Auto langkommen? Irgendetwas läuft da schief in unserem Plan.
Hinter die Mauer traue ich mich nicht alleine, da ich mir nicht sicher bin, ob dahinter außer den Katzen nicht noch ein paar wütende Stadtreicher lauern.
Aber eine anderen Weg gibt es hier nicht.

Algheros Hafen

Algheros Hafen

Wo stecken sie bloß? Wieder in die andere Richtung.

Wo stecken sie bloß? Wieder in die andere Richtung.

Nachdem ich dann zum anderen Ende des Hafens durch die Stadt gelaufen bin, erblicke ich auch in der Ferne unsere zwei Mietautos, aber die die beiden Fahrer sehen MICH nicht. Ich muss also zurückjoggen! Meine Unterleibsbeschwerden sind zwar schon wesentlich besser geworden, fangen aber bei diesem Streß und Tempo an, sich wieder bemerkbar zu machen. Bloß das nicht wieder, denke ich!
Und endlich finden wir uns wieder, bekommen fast noch Ärger mit der örtlichen Policia, weil wir auf nicht erlaubten Parkplatz halten und rauschen dann endlich ab nach Hause.

Endlich wiedergefunden.

Endlich wiedergefunden.

Das hoffen wir zumindest, doch jetzt verfahren wir uns noch mehrere Male. Die von uns ersonnene Abkürzung kann längst nicht mehr halten, was sie versprach.

Irrfahrt

Irrfahrt

Die Straßenfahrer in Sardinien sind auf jeden Fall bekloppt. An Geschwindigkeitsbegrenzungen wird sich nicht im Mindesten gehalten. Geschlossen Fahrspuren werden ohne mit der Wimper zu zucken überfahren. Überholt wird gerne in den uneinsichtigsten Kurven. Da bleibt einem manchmal echt die Spucke weg.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Da ich dem üblichen Weihnachtsbrumborium nichts abgewinnen kann, war ich sehr erfreut darüber, dass wir uns entschieden, die diesjährigen Feiertage in Sardinien zu verbringen.
Details:
Aufbruch: 24.12.2005
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 29.12.2005
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Sulamith Sallmann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Sulamith sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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