Fachwerkromantik im Vogelsbergkreis
Barockstadt Fulda
Ich finde im Internet eine Übernachtungsmöglichkeit mitten im Zentrum von Fulda. Das restaurierte Fachwerkhaus macht einen guten Eindruck, aber dumherum gibt es keine Parkmöglichkeiten. Doch man sollte auf eine tolle Regelung hinweisen, die sich auch andere Städte zu Herzen nehmen sollten. In akzeptabler - ca 10min Fußweg - befrindet sich ein städtisches Parkhaus, das einen 24-Stundentarif für 2,5 € (in Worten zwei) anbietet.
die drei Zimmer im OG sind mit alten Möbeln gemütlich eingerichtet - kein TV ist nicht von Nachteil!
Als wir ankommen, ist alles geschlossen! Wir rufen eine Telefonnummer an, an der Vermieter erst nach längerer Zeit begreift, dass wir vor der Türe stehen. Dann erklärt er uns umständlichst, wie wir an den Schlüssel zum Zimmer kommen: an der Haustüre befinden für die drei Zimmer Kästchen, die man nach Eingabe eines Codes öffnen kann. Sodann erklärt er uns, das wir am Moregn das Frühstück zur gewünschten Zeit im geschlossenen Pub erhalten.
Nach Belegung des Zimmers starten wir dann unseren Rundgang. durch Fulda.
Nach wenigen Fachwerkgassen erereichen wir eine großen Platz, andem das barocke Fuldaer Stadtschloss liegt.
Das barocke Fuldaer Stadtschloss wurde 1706 bis 1714 von Johann Dientzenhofer als Residenz der Fuldaer Fürstäbte und später der Fürstbischöfe erbaut.
Der erste Vorgängerbau des Fuldaer Stadtschlosses war eine Abtsburg, die am Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut wurde. Danach wurde die Burg am Anfang des 17. Jahrhunderts als Schlossanlage und im letzten Viertel des Jahrhunderts als Renaissanceschloss umgebaut und erweitert. Johann Dientzenhofer baute die Anlage Anfang des 18. Jahrhunderts im Stil des Barocks um. Beim Umbau als Kurprinzenresidenz Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss teilweise spätklassizistisch umgeformt.
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Wir wandeln bei prächtigem Wetter durch den weitläufigen von Mauern und Gittern umschlossenen Schlossgarten und gelangen zur Orangerie.
der goldene Dachschmuck der Orangerie, die Ananas, ist als Symbol für Exotik schon von weitem erkennbar
Der Schlossgarten setzt sich aus mehreren Teilen zusammen: der Schloss- und Orangerieterrasse, dem dazwischen liegenden Parterre mit dem großen Fontainebrunnen und dem ehemaligen Boskettgarten, der sich nach Osten hin erstreckt.
Nach Überqueren der Pauluspromenade stehen wir auf dem großen Vorplatz zum Fuldaer Dom.
Der Dom St. Salvator zu Fulda (Hoher Dom zu Fulda) ist die Kathedralkirche des Bistums Fulda und als Grabeskirche des heiligen Bonifatius Ziel der Bonifatiuswallfahrt. Er stellt den Mittelpunkt des Fuldaer Barockviertels dar und ist zugleich das Wahrzeichen der Stadt Fulda. Unter Fürstabt Adalbert von Schleifras wurde er 1704–1712 von Johann Dientzenhofer als dreischiffige Basilika errichtet und am 15. August 1712 auf das Patrozinium Christus Salvator geweiht.[2] Der Dom diente zunächst als Abteikirche des Klosters Fulda und wurde 1752 Kathedrale des Bistums.[/k]
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Der weiß getönte Innenraum greift Elemente des Petersdoms in Rom und der Lateransbasilika auf. Die prächtige Innenausstattung zeigt Einfluss des römischen Barock und ist laut Georg Dehio „dem Besten der Epoche zuzuzählen“. Die Raumwirkung wird von dem Kontrast zwischen dem Weiß der Mauerflächen und der Stuckierung zum einen und dem schwarz-goldenen Farbakkord der architektonischen Elemente und der Ausstattung zum anderen bestimmt.
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Der Bildhauer Johann Neudecker und der Stuckateur Giovanni Battista Artari haben gemeinsam das Bildwerk geschaffen. Am 15. August 1712 weihte Fürstabt Adalbert von Schleifras den Hochaltar, der in seiner Form als Baldachin an das Ziborium des Petersdoms und den Altar der Kirche Santa Trinità dei Monti in Rom angelehnt ist. Die schwarzen, marmornen Säulen des Altares enden in goldenen korinthischen Kapitellen und tragen goldene Voluten, die in einer Wolke mit Engeln enden. Diese wird wiederum von einer Marienfigur bekrönt. Hierbei handelt es sich um eine Darstellung der Himmelfahrt Mariens, die an der Decke von einer Dreifaltigkeitsgruppe aus Stuck empfangen wird. Zu besonderen Festtagen findet auf der Mensa des Altares der sogenannte "Silberne Altar" Platz, der die Schädeldecke des heiligen Bonifatius beherbergt.
Inspirieren ließ sich Johann Dientzenhofer bei seinem Kuppelentwurf für den Fuldaer Dom von der Il Gesù-Kirche in Rom, welche die Mutterkirche des 1534 durch Ignatius von Loyola gegründeten Jesuitenordens ist. Die Kuppel des Doms zu Fulda sollte ebenso wie in der Il Gesù-Kirche zum optischen Mittelpunkt des Gebäudes werden.
in den Jahren 1876 bis 1877 wurde die Orgel in dem vorhandenen Gehäuse durch den Orgelbauer Wilhelm Sauer neu erbaut - das neue Orgelwerk hatte 52 Register auf drei Manualwerken und Pedal (mechanische Kegelladen mit Barkerhebeln)
Neben dem Dom steht auf einem höherliegenden Plateau die Michaeliskirche.
Die Michaelskirche in Fulda wurde im vorromanischen karolingischen Baustil im Auftrag von Abt Eigil in den Jahren von 820 bis 822 erbaut. Sie gilt als der älteste Nachbau der Grabeskirche in Deutschland und zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Sakralbauten Deutschlands. Sie diente als Totenkapelle des 744 gegründeten Klosters Fulda, eines der führenden kulturellen Zentren des frühen Mittelalters, und als Grablege ihres Erbauers Eigil.
Von dem ursprünglichen karolingischen Bau hat sich nur die Krypta erhalten.
Der Konventsbau neben dem Dom ds ehemaligen Benediktinerklostes wure 1666-1670 nach Entwürfen und unter Leitung von Sebastian Vilinger aus Würzburg im Auftrag des Fürstabtes Joachim von Grabenegg 1712 erweitert.
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das geistliche Fürstentum aufgelöst. 1803 zog das Priesterseminar Fulda in den Konventsbau des 1802 im Zuge der Säkularisation zusammen mit allen seinen Propsteien und Kollegiatstiften aufgehobenen Benediktinerklosters. Die fuldischen Besitzungen gingen im Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda auf und gelangten 1866 als Provinz Fulda zur preußischen Provinz Hessen-Nassau. Damit hatte die Geschichte des Klosters Fulda nach fast 1060 Jahren, wie die so viele anderer bedeutender Klöster, ihr Ende erreicht.
Am Ende der Pauluspromenade steht das Paulustor von 1771, durch das wir in die Stadt gekommen sind. Für die Toranlage des Paulustor zeichnete auch Johann Dientzenhofer verantwortlich. Benannt ist das barocke Bauwerk nach dem Apostel Paulus, dessen Statue in der Mitte über dem Portal steht, umrahmt von den beiden Stadtheiligen Simplizius und Faustinus.
Wir haben bei der Vorbereitung usneres Rundganges von einem Dahliengarten gehört, den wir nun (auf)suchen. Verborgen hinter hohen Mauern entdecken wir den farbenprächtigen Sommergarten mitten im Herzen der Stadt Fulda. Dieser Themengarten wurde 1994 im Rahmen der 1. Hessischen Landesgartenschau von Oberbürgermeister a. D. Dr. Wolfgang Hamberger und dem damaligen Gartenamtsleiter Rudolf Theuer geplant und der Dahlie gewidmet. Über 30 verschiedene Dahliensorten entfalten hier bis in den Spätsommer einen wahren Farbenrausch wobei sie ihre zum Teil extravaganten Formen gut in Szene setzen
Auf dem Weg in die Innenstadt passieren wir den Hexenturm. Der im 12. Jahrhundert erbaute Turm war Teil der inneren Stadtmauer und Teil des Nordtores. Tor und Turm grenzten die Stadt vom Klosterbezirk ab. Der Hexenturm ist der am besten erhaltene Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung Fuldas.
Der ursprünglich als Wächterturm der Stadtmauer entstandene Turm wurde später auch als Frauengefängnis genutzt.
Wir befinden uns im Altstadtbeeich mit zahlreichenimposanten Fachwerkbauten. Hier handelt es sich um das Geburtshaus des Physikers Karl Ferdinand Braun (1850 - 1918) , der die Braun'sche Röhre erfunden hat.
In der Kanalstr. finden wir noch zwei interessante Backsteinbauten u. a. das Hotel Ritter.
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Blasius in Fulda wurde in der Zeit von 1771 bis 1785 im barocken Stil nach den Plänen des Jesuitenbruders Johann Andreas Anderjoch erbaut. Sie ist die Heimat der 2015 gegründeten Innenstadtpfarrei St. Simplicius, Faustinus und Beatrix.
Am Platz der Kirche machen wir Kaffeepause und betrachten die retaurierten Geschäftshäuser, wie das Mollenhauerhaus von 1540. Es wurde als Kaufhaus und Gasthof genutzt und hatte auch Wohnungen adliger Beamter der Fuldischen Landesfürsten
Nicht weit entfernt liegt das Alte Rathaus von Fulda. Es gehört zu den Wahrzeichen Fuldas. Es ist eines der meistfotografierten Gebäude der Stadt. Vor 50 Jahren erhielt das Rathaus sein heutiges Aussehen. Die Umgestaltung war damals jedoch hochumstritten.
Die Abtei St. Maria gehört den Benediktinerinnen. Sie wurde unter
Johann Bernhard Schenk von Schweinsberg 1626-31 errichtet, erst 1678 konnte der Kirchenbau unter Bernhard Gustav v. Baden-Durlach vollendet werden.
Zwischen Stadtpfarrkirche und Schloss, umgeben von einer hohen Mauer, liegt im Zentrum der Stadt die im frühen 17. Jahrhundert errichtete Abtei St. Maria der Benediktinerinnen.
Die benediktinische Regel „ora et labora" ist an diesem Ort der Ruhe noch heute unmittelbar zu erleben. Seit Jahrhunderten dient der Klostergarten den Bewohnerinnen der Abtei zum Anbau von Obst, Kräutern und Gemüse, die zur Versorgung der Gemeinschaft kultiviert werden. Zudem gibt es im Schutz der Mauern auch stille Ecken und Winkel zur Meditation und Ruhe.
Der Klostergarten
Der etwa 2000qm große Klostergarten vereinigt in sich harmonisch alle wichtigen Elemente eines Gartens: den Nutzgarten mit Gemüse, Salaten, Beeren und Baumobst, den Kräuterbereich, den Ziergarten mit Sonnenblumen und anderen Einjährigen, mit Stauden, Rosen und Gehölzen, der Kompostanlage, den zweckmäßig ausgestatteten Gärort für vielerlei Pflanzenjauchen und Kräuterbrühen, stille Sitzplätze, Bäume und Laubengänge, ein Folienhaus und ein Kleingewächshaus, wie es für die Bewirtschaftung der weitläufigen Gartenanlage nützlich ist. (Infotafel)
Leider ist der Garten coronabedingt geschlossen
Palais Altenstein - Haus de Hofmarschalls von Stein zum Altenstein - anstelle der alten 'Cantzley' Mitte des 18. Jh. erbaut
Für unser Abendessen haben wir uns ein texanisch-mexikanisches Restaurant ausgesucht, in dem es mal wieder fajitas und empanadas gibt.
mit der Weinlieferung am Tisch haben sie etwas Schwierigkeiten - das was wir bestellt haben, ist nicht in der Kühlung - dafür gibt es dann soviel Ersatz auf Kosten des Hauses, dass wir passen müssen.
Franziskanerkloster Frauenberg
Am nächsten Morgen nutzen wir die Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten etwas außerhalb von Fulda zu besuchen. Da wäre zunächst der Frauenberg mit dem gleichnamigen Kloster.
Etwa 80 Meter über der Fuldaaue erhebt sich der Frauenberg (330 m), der zusammen mit dem Rauschenberg im Osten (471 m) und dem Haimberg im Westen (410 m) die Stadtsilhouette prägt. Hier oben hat Bonifatius bei seinem ersten Aufenthalt in Fulda im Mai 744 die Fortschritte beim Klosterbau überwacht und sich auch zum Gebet zurückgezogen. Von den häufigen Aufenthalten des heiligen Bischofs rührt auch der erste Name des Berges als »Bischofsberg« her. Vielleicht wurde zu dieser Zeit schon eine Kapelle auf dem Berg errichtet. Sicher bezeugt ist der Bau einer Kirche und eines Klosters unter Abt Ratgar (reg. 802-817). Die Weihe dieser Anlage zu Ehren der Heiligen Gottesmutter erfolgte durch den Mainzer Erzbischof Richulf im Jahre 809. Durch das neue Patrozinium wandelte sich die Bezeichnung im Laufe des Mittelalters in »Marienberg« (Möns sanctae Mariae) und später in »Frauenberg«.
Schon elf Jahre nach dem Tod des heiligen Franziskus von Assisi kamen die Franziskaner 1237 nach Fulda, bauten 1246 in Fulda Kirche und Kloster.
Nach einem Brand im Jahr 1757 wurden Kirche und Kloster auf dem Frauenberg unter Verwendung älterer Teile durch die Franziskaner neu errichtet (Weihe 1763).
Neben der Kirche liegt, hinter einer hohen Mauer verborgen, der weitläufige Klostergarten, der heute für alle Besucher des Frauenbergs zugänglich ist und zum Verweilen einlädt.
Das heutige Stadtviertel am Frauenberg gilt als vornehmes Viertel mit zhalreichen Villen unterschiedlicher Baustiel.
Schloss Fasanerie
Schloss Fasanerie ist ein Schloss in Eichenzell bei Fulda. Das ursprünglich nach dem fuldischen Fürstabt Adolph von Dalberg als Schloss Adolphseck bezeichnete Gebäude aus dem 18. Jahrhundert wird von der Museumsverwaltung als Hessens schönstes Barockschloss bezeichnet.
Bei unserer Ankunft können wir jedoch nicht an einer besichtigung teilnehmen, da eine Hochzeitmesse nur geladene Gäste (zur Vorführung von Brautkleidern) empfängt. Es bleibt uns nur ein Rundgang durch den großen Park.
Aufbruch: | 25.09.2021 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 30.09.2021 |