Ardèche und dann ans Mittelmeer

An unserem Abreisetag hatten wir Aprilwetter im September - zunächst nur stark bewölkt, dann wechselten sich Regengüsse und ein bisschen Sonne ab. Wir hatten gehofft, dass das Wetter ab Valence besser sein würde, da gab es dann aber nochmals einen Schauer. bevor es dann endlich wenigstens trocken wurde.
Wir verliessen die Autoroute du Soleil an der Abfahrt "Montélimar Nord" und ca. 15 km vor der Stadt sahen wir dann am rechten Rhoneufer die 1983-84 in Betrieb genommenen vier Druckwasserreaktoren des Kernkraftwerks Cruas.
Ich kann nur sagen, es war für mich irgendwie ein bedrohlicher Anblick...
Wir hatten Montélimar - ca. 60 km südlich von Valence - als Zwischenstation ausgewählt, weil man von dort aus gut einen Tagestrip zur Ardècheschlucht machen kann. Übernachtet haben wir im "Ibis Style" am Rande der Altstadt und waren positiv überrascht von dem grossen Zimmer.

Um in die Altstadt zu kommen, liefen wir zum Saint Martin Tor. Dieses wurde zwischen 1762 und 1763 aus Steinen der Umgebung erbaut und ist ein Überbleibsel der alten Tore als Montélimar noch von Mauern umgeben war.
Es war Sonntag und alle Geschäfte waren geschlossen. Wir waren überrascht, dass hier kaum Leute unterwegs waren, und vielleicht ist das auch der Grund, warum uns die Altstadt nicht gerade einladend vorkam.

In der Stadt gibt es noch einige Paläste aus dem 15. bis 17. Jahrhundert. Die im 18. Jahrhundert wieder aufgebaute Kapelle St. Croix hat einen Glocknturm aus dem 16. Jahrhundert.
Montélimar ist vor allem bekannt für sein Nougat, und es gibt einige Hersteller, die ihre Produkte direkt verkaufen. Nur ein paar Schritte entfernt vom Hotel Ibis kauften wir dann bei "Le Chaudron d'Or" auch eine Kostprobe - die Auswahl war beträchtlich.
Passend zu dem Thema gibt es den Palast der Bonbons und des Nougats - sicherlich etwas für grosse und kleine Naschkatzen.
Auf einem Hügel oberhalb der Stadt befindet sich das romanische Schloss von Adhémar aus dem 12. Jahrhundert mit einer befestigten Stadtmauer und einem Wehrgang. Am Ende des 16. Jahrhunderts war das Schloss eine Zitadelle und später bis 1926 ein Gefängnis. Jetzt ist es ein Zentrum für zeitgenössische Kunst.
Leider hatten wir nicht genügend Zeit für eine Besichtigung

Auffallend in Montélimar sind die provenzalischen Alleen, die mit Platanen bepflanzt und von Cafés gesäumt sind und die den Stadtpark einrahmen. Dieser bei Kindern sehr beliebte große Park mit hundert Jahre alten Bäumen besitzt einen Streichelzoo, einen Ententeich, einen Spielplatz und ein Holzpferdekarussell.
An der grossen Allee am Rande der Altstadt gibt es einige Restaurants und Bars, und dort oder im gegenüberliegenden Park genossen dann auch viele Leute ihren Sonntag bei einem Spaziergang, einem Drink oder einem späten Mittagessen.