Ardèche und dann ans Mittelmeer
Calanques Bootstour
Der Nationalpark der Calanques ist der einzige in Europa, zu dem ein See-, Land- und Stadtgebiet gehört - das Seegebiet ist am grössten mit ca. 158.000 ha. Hier gibt es 140 geschützte Landpflanzen und -tierarten und 60 geschützte Seetierarten.
Die Calanques entstanden vor 120 Millionen Jahren. Das Massiv besteht aus einer weissen 400 m dicken Kalsteinschicht. Unter Wasser haben sich Täler gebildet, dabei entstanden regelrechte kleine Fjorde, die manchmal wunderschöne natürliche Buchten verbergen.
Das Küstengebirge zwischen Marseille und Cassis bildet schmale Fjorde, die Calanques genannt werden. An den hohen Felswänden und -spitzen klammern sich windgekrümmte Kiefern. Das Wasser ist türkisfarben und die Kiesstrandbuchten sind oft nur per Boot oder zu Fuss erreichbar. Die Calanques sind auch bekannt als ausgezeichnete Wanderregion.
Wenn man von Cassis hört, denkt man sicherlich sofort an die Calanques. Diese schmalen Felsenbuchten zwischen Marseille und Cassis haben sich fjordartig mehr oder weniger tief in die Kalksteinfelsen geschnitten und sind eine grosse Attraktion.
In den Calanques mit dem atemberaubenden Panorama ist die Wasserqualität hervorragend,
Von Cassis aus werden mehrmals am Tage Bootsfahrten in die Calanques angeboten. Manche Boote ankern sogar für ein paar Stunden an einem der schmalen Sandstrände, die sonst nur zu Fuss erreicht werden können.
Bei der 9 Calanques Bootstour sieht man die Calanque Port Miou, Port Pin, d'En Vau, d'Oule, de Sugiton, de Morgiou und de Sormiou.
Wir warteten einen Tag ab mit blauem Himmel und nahezu Windstille, um die 9-Calanques Bootstour zu machen, die ca. 2 Stunden dauert. Die Tickets für die Tour konnte man an einem Kiosk am Hafen kaufen. Mit der Zeit fanden sich doch recht viele Leute ein.
Als man dann an Bord konnte, gab es so ein Gedrängel wie man es bei den Kindern sieht, die einen Schulbus besteigen wollen. Dabei waren es hier meistens ältere Leute, die von hinten drängten und schubsten. Es hätte mich nicht gewundert, wenn noch jemand ins Wasser gefallen wäre.
Irgenwie schafften wir es trotzdem, einen Platz auf dem Oberdeck zu bekommen - wenn auch nicht nebeneinander. Die Sitzplätze waren recht eng, und daher musste man während der ganzen Fahrt MNS tragen.
Zuerst ging es in die uns schon bekannte Port Miou Calanque, die längste von allen mit einem Ankerplatz für kleine Boote. Je weiter es in Richtung Meer geht, desto naturbelassener wird diese Calanque. Die aus dem Meer herausragenden Kreideflesen sind hier besonders hell.
Calenque de Port-Pin ist die kleinste der Calanques und erhielt den Namen durch die vielen Aleppo-Kiefern, die auf den Felsen wachsen. Die von Pinien gesäumte kleine sanft abfallende Bucht hat ein sehr mediterranes Flair. Es gibt hier einen sandigen und einen steinigen Strand. Von hier aus kann man das Meer nicht mehr sehen, so tief schlängeln sich die Buchten ins Landesinnere.
Die Calenque d'En-Vau ist besonders spektakulär. Das Wasser ist hier türkisblau, die hellen Felswände sind sehr zerklüftet.
Um zu Fuss zum Kieselstrand zu gelangen, braucht man eine gute Kondition, denn z.B. von Marseille aus braucht man eine Stunde hierher bergabwärts. Und auf dem Rückweg dann alles bergauf...
Die Calenque du Devenson ist abglegen und geschützt von hohen Klippen, die bis zu 200 m hoch sind. Man kann diese Calenque nur mit dem Boot oder über den schwierigen Wanderweg zu Fuss erreichen.
Die Klippen sind auch beliebt bei Kletterern wegen ihrer breiten Kletterwege.
Calanque de l'Oule is eine der kleinen weniger bekannten Fjorde.
Calanque de Sugiton ist eine der kleineren Fjorde, wegen der Nähe zu Marseille aber sehr beliebt. Bis zu dieser Bucht fährt sogar ein Bus. Das Ufer ist von Kieselstränden gesäumt und Felsen ragen aus dem Wasser.
Diese größte und bekannteste Calanque in der Nähe von Marseille ist auch eine der wenigen bewohnten: Rund um den kleinen Sandstrand stehen diverse Fischerhäuser sowie zwei Restaurants. Über die Klippen führt ein kleiner Wanderweg mit einer atemberaubenden Aussicht. Auf der linken Seite der Calanque de Sormieu befindet sich die Grotte von Cosquer mit den berühmten, prähistorischen Höhlenmalereien.
Von dort aus ging die Fahrt - nun mit "voller Kraft" - zurück Richtung Cassis.
Diese Bootstour hat sich wirklich gelohnt und ist empfehlenswert. Man sieht die ganze Schönheit der Calanques vom Wasser aus.
Und wir hatten auch noch Wetterglück. Bei einer Calanquefahrt von Bandol aus vor mehreren Jahren hatten wir auf der Rückfahrt Mistral. Das Boot schaukelte ganz schön, es spritzte bis aufs Deck, und wir waren froh, als wir wieder in den Hafen von Bandol einliefen.
Aufbruch: | 19.09.2021 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 03.10.2021 |