Wer braucht ein Ziel, um anzukommen?
Freud and Leid
Klimper- Klimper
Wie sind bereits am Pazifik angekommen!!!!
Nachdem wir 2 schöne Tage im Joshua Tree Park hatten sind wir mit einem Zwischenstopp in Ventura angekommen.
Ach nein, es war ein schöner und ein bissi weniger schöner Tag im Joshua!
Am ersten Abend haben wir mit viel Glück und einer von uns begeisterten Rangerine einen coolen Notplatz im gut besuchten Park bekommen.
Wir hatten total unterschätz, was im Park wegen Weihnachten los sein könnte.
Ohne Reservierung oder viel Glück hat man mit normalen Campern -geschweigedenn mit Autohäusern- Null Chancen einen der begehrten Schlafplätze unter 1001 Sternen zu bekommen.
Der Park liegt ideal zwischen Los Angeles und Las Vegas und es ist die Weihnachtswoche...da kann es schon mal voll werden.
Der sonnige Morgen ( der seeeehr früh begann) nach unserer aller-aller-aller kältesten Nacht mit minus 5 Grad, war traumhaft und erleichternd. Denn in einer geistigen Umnachtung holte Thorsten den Schadensbericht des Camper Vermieters aus der Versenkung und sah, dass an der Frontscheibe Beschädigungen markiert waren.
Klimper-klimper.... die 1000 € Selbstbeteiligung sind somit wieder auf der " Habenseite " und wir können die bereits angefütterten Fliegen wieder frei lassen!!!
In der Kulisse aus einer Mischung von " Fred Feuerstein " und " dem Planet der Affen" sind wir anschliessend super gut gelaunt und ganz alleine zwischen riesigen Felsen rumgeturnt.
Als die Touris kamen, waren wir schon wieder fertig mit sightseeing und haben uns auf den Weg zu einem anderem Schlafzimmer im Park gemacht.
Da wir den Tipp von unserer Lieblings-Rangerine bekommen hatten : um 9 Uhr oder um 10 Uhr nach einem Platz zu gucken. Sie hatte recht, wie wir im 9h bemerkten.
Um diese " runde " Uhrzeit war grosse Aufbruchstimmung bei den Familien und Gruppen um uns herum. Also haben wir uns auch auf den Weg zum nächsten Park gemacht.
Leider, leider haben wir dabei einen Felsen in "Labrador- Grösse " übersehen, der sehr nah ( leider zu nah!) an dem unter einer Plastikkappe versteckten Seiten-Sensor des Monstertrucks lag.
Der Sensor ist leider nicht sehr belastbar gewesen und hat sich somit in Zeitlupe in die Aussenwand des Camper gebohrt!
KLIMPER-KLIMPER....1000 € Selbstbeteiligung sind somit wieder auf der " unerwartete Kosten Seite " zu verbuchen.
So nah liegen Freud und Leid zusammen!
Dazu muss allerdings folgendes gesagt sein- und das wird ein Diskussionsthema bei der Rückgabe sein: das Plastikding war vorher NICHT MEHR ordnungsgemäß montiert. Die Ecke war bereits vorher schon mal angedetscht worden. Die Stoßstange sowie die Lackierung des Autos sind angedetscht und das besagte ( und zugegeben etwas deformierte) Plastikding war nur mit einer Schraube befestigt, anstatt mit 4. Und dieses Schraubenloch wurde auch noch neu bebohrt.
Des Weiteren ist der komplette Kasten mit Silikon festgeklebt gewesen und die Verkleidungen ist ebenfalls mit weißem Silikone ausbessert.
Die allgemeine Stimmung war die folgenden Minuten etwas getrübt.
Einfach nur, weil wir uns so über Klimper-Klimper Nummer 1 freuten.
Mit viel Galgenhumor und der Tatsache, daß wir eine sau geile Reise haben, haben wir einpaar Mal tief durch geatmet und uns über einen sehr schönen Schlafplatz am anderen 1001 Sterne Platz gefreut.
Um 9.30 war tatsächlich ein Platz frei geworden, in den wir auch noch ideal rein passten.
Wir haben uns auf den Weg gemacht noch mehr Steine anzugucken, als Katja folgende Wortfetzen von einem Ehepaar aufschnappte: vielleicht ist so wenig wegen dem Sturm los!?!?
Ich kann euch sagen, dass war definitiv ein Moment, indem man sich wünscht, man hätte einfach nichts gehört!
Aber irgendwie gingen intuitiv Alarmglocken an. Wir hatten seit über 24h kein Internet mehr, Nachrichten seit einer Woche nicht mehr geguckt und dann sowas!
Im Joshua gibt es nix...keine Internet Verbindung, kein Telefon, weder Wasser noch Strom, nichts ausser viel nichts und Steine.
Es gibt eine Strasse durch den Park, die müsste ca. 50 km lang sein, nach 30 km gabelt diese sich und man kann wählen zwischen 2 Ausfahrten aus dem Park.
Da wir in der Nähe dieser Gabelung waren, überlegten wir, ob wir unseren suuuuper Schlafplatz -den wir per Campingtisch professionell reserviert hatten - aufgeben und Richtung Zivilisation und Internet fahren um die Wetterlage zu checken.
Auf dem Weg zu unserem Schlafplatz fiel uns unserer Nachbar ein. Er und seine 2 Jungs sahen nicht aus, als ob sie schon lange von Candycrush und Instagram getrennt waren.
Und so war es auch...er konnte uns zum Glück beruhigen und bestätigen, daß weder für den Joshua noch für für Umgebung von LA eine Unwetterwarnung besteht.
Somit sind wir schließlich einen weiteren Tag dort geblieben.
Mittags, als dann unser Platz etwas voller wurde, haben wir 2 Mädels um die 20, in einem normalen, alten Volvo Combi und mit viel Abenteuer Ambitionen als Nachbarn bekommen.
Wie schon beschrieben, im Joshua gibt es ausser nichts- noch mehr "viel nichts" .
Der Nachbar ist " sichtbar " weit weg und durch Kakteen und anderes Zeug, welches so in einer Wüste rum steht, quasi unsichtbar.
All dieses Wüstenrumstehzeug frisst allerdings keine Geräusche, man hört dort sehr gut.
Und die lustigste Ruhestörung ist es, wenn 2 Abenteurerinnen frei gelassen werden.
Die eine mit Heidizöpfchen links und rechts, die andere in flauschigen Uggs-Regenbogen Sandalen.
Nachdem sie um 15h auf ihrem reservierten Platz ankamen wurden erst mal die farblich angepassten Klappstühle am Feuerring positioniert, sie luden eine Unmenge an Feuerholz und Anzündhilfen aus und besprachen den weiteren Tagesablaufplan.
Heidi bemerkte, daß sie jetzt doch hiken könnten, sie sich aber noch umziehen möchte.
Die Sandale öffnete ihr erstes Bier, trank und rülpste erst mal herzhaft, während Heidi das erste Mal umgezogen war. Da sie, ihrer eigenen Meinung nach, allerdings jetzt wie Goofy aussehen würde, musste sie sich nochmals umziehen.
Gegen 16h, waren alle Bäuerchen im Joshua verteilt und Goofy - aka Heidi- war auch soweit locker leger gekleidet. Der aktuellen Tagestemperatur von ca. 20 Grad entsprechend angezogen fuhren sie von dannen.
Wir fragten uns, wo die Pioniere um diese Zeit noch hin
Hiken und läuteten unser Abendprogramm so langsam ein.
Wie gewohnt wurde es um 17h schlagartig kalt. Kalt im Sinne von nur noch 5 Grad plus. Denn: keine Sonne, kein warm!
Gegen kurz nach 17.30 h, als es anfing schnell dunkel und noch kälter zu werden, kamen unsere Mädels auch wieder angefahren.
Die Sandale trug zu diesem Zeitpunkt schon 2 Wollmützen übereinander und wir realisierten, dass sie im Auto schlafen werden! Letzte Nacht hatten wir sternenklaren Himmel bei besagten minus 5 Grad! Tolle Idee, Ladies!
Anstatt sich langsam mal um ein wärmendes Feuer zu kümmern fingen die beiden an sich hinzusetzen und zu lesen . Diese einerseits lobenswerte und zukunftsfördernde Aktivität wurde nach wenigen Minuten von der Wollmützen Sandale unterbrochen. Sie fing an wild gegen die Kälte zu hüpfen. Eine Choreographien irgendwas zwischen Flummi und Hampelmann mit körperlicher Beeinträchtigung.
Noch immer kam ihnen nicht in den Sinn anzufangen, das Feuer in Gang zu bringen. Dabei stapelt sie mittags eine Menge an Holz auf, als würden sie ein halbes Schwein grillen wollen.
Da wir noch eine DVD mit 12 Weihnachsfilmen zu gucken hatten, war für uns die Show an dieser Stelle vorbei.
( diese DVD aus den späten 90ern haben wir vorübergehend aus einem Statepark ausgeliehen und werden sie irgendwann wieder hin bringen...sie wird zwischendurch sicherlich weder jemand gucken wollen- noch vermissen!)
Vom Autohaus konnten ein morgens sehen, dass die Fensterscheiben der Mädels nicht beschlagen waren. Das machte uns etwas stutzig, aber nur bis wir unsere Autotür öffneten. Die Nacht war nicht annähernd so kalt, wir die vorherigen. Irgendwas um die 6 Grad plus.
Trotzdem hatte die Wollmützen Sandale 3 Mützen übereinander an, als sie hektisch ihren Müll einsammelte, den 2 riesige Raben sorgfalt übernacht verteilt hatten.
Wir packten so langsam zusammen und starteten Richtung Ausgang, Zivilisation!
Tagesziel....Richtung LA, aber noch in den Bergen- noch nicht ans Meer.
Die Tageszieländerung erfolgte schnell, da wir dringend Abwasser ablassen und den Frischwassertank auffüllen mussten. Es war jedoch auf der gesamten Strecke von 100 km keine Möglichkeit hierzu gegeben.
Eine weitere Nacht ohne Blauwasser Entleerung war nicht möglich. Also sind wir weiter als geplant Richtung Meer gefahren, kamen somit auch in den für uns ungewohnten, stressigen und gehassten Berufsverkehr auf einer 5 spurigen Autobahn. Irgendwann erreichten wir im fast dunklen den angesteuerten Statepark an: montags bis Mittwoch geschlossen!
Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn nicht Dienstag gewesen wäre!!!!!!!!
Mit der totalen Bocklosigkeit haben wir wieder den Weg Richtung Berufsverkehr eingeschlagen, um irgendwo einen Rv Park zu finden.
Thorsten sah glücklicherweise noch vor der Autobahn einen solchen, wir fuhr aufs Gelände, Katja rein ins Office um einzuchecken.....
Leider voll!!!!
Mit ganz viele guten Worten von der einen Seite des Tresens und ganz viel guten Willen von der anderen Seite des Tresens haben wir doch noch einen Platz bekommen.
Für abartig viel Geld, direkt an der Straße gelegen!
Aber wir konnten Wasser ablassen, sauberes tanken, wir hatten 5 TV Programme und hätten wifi gehabt, wenn nicht der Service- Techniker versucht hätte, den Router zu fixen.
Und das Internet war der 2. einzige Grund warum wir unverschämt viel Geld für diesen unverschämt bekackten Platz bezahlt haben.
Katja ist leider ein verdammt doofer Fehler passiert!!
Laut unveränderbarer Buchung des Fluges nach Puerto Vallerta fliegen wir am 7.1.22.
Das geht nur leider nicht, da wir zu diesem Zeitpunkt eine lustigen Funtag auf See haben!
Wir kommen erst am 8.1.22 von der Kreuzfahrt zurück.
Shiiiiiìiiiit!
Daher wäre es echt hilfreich gewesen, wenn wir irgendetwas wegen dem Flug hätten ausbügeln können.
Des weiteren hätten wir dringend Kontakt mit unesrer Autoversicherung aufnehmen müssen (ob sie vielleicht doch den Schaden bezahlen ), das Hotel in Mexiko musste umgebucht werden, wir haben eine Info vom "Schiff "bekommen, dass wir jetzt uns mal so langsam einchecken müssten umd im Laufe des Abends kam noch dazu, dass in unserer Ecke die Kapazitäten für Covid Tests für Reisende eng werden.
Wir müssen eine solchen für die Einschiffung mitbringen und sollten besser einen Termin machen.
Mehr geht wirklich nicht!!!!
Nach dem
Knallerfilm auf Programm 2 von 5en "Kevin allein zuhaus 1 und 2 " haben wir dann zum Abschluss auf Kanal 3 noch
gesehen, dass eine Regenfront ab Donnerstag auf die Küste aufprallt und der Kacktag war endlich vorbei!
Heute morgen konnten wir in einem nahe gelegenen Truckstop alle arbeiten erledigen. Wir haben einen neuen Hinflug nach Mexiko gebucht (diesmal am 8.1.).
Außerdem konnten wir das dortige Hotel umbuchen, der Hotelchef vom Hotel in Long Beach gab uns entspannte Infos bzgl. unseres Covidtests und eingecheckt für die Kreuzfahrt sind wir auch.
Sollte die Allianz jetzt noch den Schaden übernehmen werden wir 5 super schöne, letzte Tage haben. Unser Autohaus steht direkt am Meer und wir können nach Ventura laufen.
Wir wünschen euch an dieser Stelle schon mal schöne Weihnachten...vergesst weder Kevin noch den Braten!
Aufbruch: | 08.11.2021 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 18.04.2022 |