Radtour im Zickzackkurs durch Tschechien
Über die Höhen nach Budweis
Domi muss übermorgen nach Leipzig zurück, da wird er von Budweis aus starten müssen, vielleicht aber auch vorher in Cesky Krumlov, beides sehr sehenswerte Orte, Krumlov allerdings fest in Touristenhand.. Wir werden es sehen.
Auf dem Weg dorthin wollen wir befahrene Autostraßen möglichst vermeiden. Der kürzeste Weg führt erst ein Stück am See nach Nordwesten, dann quer durchs Gebirge nordwärts, zunächst in dem Tal eines Baches, dann durch immer höher werdendes Gras über Feldwege, die wohl im Mai zuletzt benutzt wurden.
Wäre da nicht ab und zu die Nummer des Radwegs 13 angezeigt, käme man ins Zweifeln. Fragen kann man niemand, denn die Gegend ist menschenleer. Wir passieren ein Feld am Hang mit Solarpaneelen, die sogar dem jeweligen Sonnenstand nachgeführt werden. das habe ich selbst bei uns noch nicht gesehen !
In Svedlik erreichen wir die Straße wieder und ziehen das schöne Asphaltpflaster der wilden Natur vor..
Netto geht es bergab trotz ein paar langen Steigungen, die wir mit Schwung bewältigen können.. Spannend wird das letzte Stück vor Krumlov. Straße und Moldau verlaufen in einer Schlucht, die immer enger wird und stellenweise ist die Moldau gestaut. Ein Lastzuug fährt hinter uns und kann uns nicht überholen; an einer schmalen Ausweichstelle geht er an uns vorbei und hinter ihm eine Schlange von 34 weiteren Autos!
Unser Weg in die Fußgängerzone ist nur mit ein paar Bildern zu beschreiben ! Die Stadt liegt auf einer Halbinsel, die von einer Moldauschleife gebildet wird. Da der Nord-Süd-Weg zwischen Linz und Polen durch die Schlucht führt, war hier der beste Standort zur Ansiedlung von Kaufleuten im Mittelalter, Kloster gehörten auch dazu. All das läßt sich heute in dieser UNESCO-Welterbe Stadt bewundern.
Heute wird sie touristisch vermarktet und ist die nach Prag meistbesuchte Stadt in Tschechien..
Blick auf den Dom mit dazugehörigem Kloster
Ein Stadtpark voller Grün, der zum Verweilen einlädt, Bänke gibt es genug.
Ein weiteres Kloster überragt die Stadt auf einer Brücke.
Unmengen verwinkelte Gassen, voll mit Läden und Cafes.
die einzige Zufahrtstraße für Anlieger !
Bleiben wollen wir hier nicht, bis Budweis sind es fast 30 km. Entlang der Moldau müßte ein Radweg verlaufen, den suchen wir.
Von einer Brücke aus sehen wir den Weg, fahren runter und strampeln auf ein Loch in einer Waldschlucht zu. Hinter einer Kurve gehts aber weiter, aber nur einen Kilometer. dann müssen wir den Hang raufklettern. Der Weg ist steil und asphaltiert, aufwärts aber bei 30 % Steigung unmöglich zu befahren. Eine letzte große Herausforderung.
Dann gehts über Landwirtschft mit uraltem Baumbestand auf die Schlote von Budweis zu. Gut, dass wir einen Radweg bis zum Stadtrand finden, die Autobahn oberhalb wäre wahnsinnig schlecht zu befahren.
Doch die Autos kommen durch ein Schlupfloch auf eine Umgehungsstraße, Radler müssen sehen, wo sie bleiben. Zwischen rangierenden Baulastwagen schieben wir gradlinig durch, werden dabei in Ruhe gelassen und stehen anschließend vor dem Ortsschild Budweis.. Ein paar langweilige Kilometer noch bis zum Zentrum, dann reicht es für heute, zumal meine Batterie auch schon schwächelt nach 66 gefahrenen Kilometern..
Ein bildschöner großer Marktplatz ohne Verkehr lädt zum Konditern ein
Den genießen wir noch, solange das tageslicht ausreicht. Und was trinken wir dazu: Natürlich Budweiser vom Faß !
Wir finden eine nette Pension am Rand eines Spazierwegs in den Grünanlagen. Die Wirtin sorgt für unsere Räder incl. Batterieaufladung. So können wir noch einen Stadtbummel machen, der uns wieder in ein Bierlokal am Marktplatz führt.. Wir studieren den Bahnfahrtplan und finden einen geeigneten Zug für Domi, den er morgen nehmen wird..
Aufbruch: | 03.09.2021 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 12.09.2021 |