Kreuzfahrt auf dem Göta-Kanal
Die Fahrt hatten wir schon für das letzte Jahr gebucht zu Christas rundem Geburtstag, aber durch diesen Corona-Irrsinn wurde die Fahrt erst verschoben und dann ganz abgesagt.
Nun endlich fand die Fahrt statt.
Einleitung
Verlauf Trollhättan-Kanal, Vänern, Göta-Kanal, Ostsee, Södertälje-Kanal, Mälaren
(Postkarte vom Schiff)
Schon zu Gustav Vasas Zeiten in den 1500er Jahren gab es Überlegungen, die großen Seen Schwedens mit dem Westmeer zu verbinden. Zu der Zeit hatte Schweden nur den Zugang über den Götaälv im Bereich des heutigen Göteborg nach Westen. Das Gebiet nördlich, Bohuslän, war norwegisch und das südlich, Halland war dänisch. Schweden wollte aber insbesondere seine Eisenprodukte exportieren. Sie wurden aus Bergslagen, wo wir wohnen, über Schwedens größten See, dem Vänern, transportiert. 1607 hatte man schon bei Lilla Edet am Götaälv die erste Schleuse gebaut. Bei Trollhättan gab es aber einen Wasserfall. Hier mußte mühevoll alles auf Karren umgeladen werden, um dann am Götaälv wieder auf Schiffe geladen zu werden. So gab es viele Überlegungen, den Wasserfall mit einem Kanal und Schleusen zu umgehen. Es wurden verschiedene Linienführungen probiert, und erst 1800 war die erste Schleusentreppe fertig.
In der Zwischenzeit waren die norwegischen und dänischen Gebiete an Schweden gefallen. Aber Dänemark trieb den Sundzoll ein im Öresund, wenn Schiffe südlich um Schweden herum fuhren. 1809 war Finland, das 700 Jahre lang schwedisch war, an Rußland gefallen. Somit lag die Hauptstadt Stockholm jetzt am Rande des Reiches. So begann man 1810 den eigentlichen Götakanal quer durch das Land zum Vänern zu bauen. Gleichzeitig errichtete man i Karlsborg am Vättern, dem zweitgrößten See, eine Festung als Ersatzhauptstadt. Hier gibt es auch eine Villa für die Königsfamilie. 1832 wurde dann der gesamte Götakanal eingeweiht. Dessen Schleusen waren aber für größere Schiffe geplant, so mußten in Trollhättan die Schleusen vergrößert werden. Gleichzeitig wurde auch der Södertäljekanal mit der jetzt größten Schleuse gebaut. Nun war also eine Schiffsfahrt zwischen Stockholm nach Göteborg quer durch das Land möglich.
Es dauerte aber nicht lange, da wurde die Schiffsverbindung erst durch die Eisenbahn und später durch den Straßentransport mehr oder weniger überflüssig. Jetzt wird der Götakanal weitgehend touristisch genutzt.
Rederi AB Göta Kanal betreibt jetzt die Schiffe Juno, Wilhelm Tham und Diana, gebaut 1874, 1912 und 1931, die den gesamten Götakanal befahren.
Wir hatten eine Kreuzfahrt mit der Diana gebucht, die die Strecke über 6 Tage befuhr und nachts an entsprechenden Liegeplätzen blieb. Manchmal fuhr das Schiff allerdings sehr früh ab.
Die Küche war sehr klein, vielleicht vergleichbar mit einer Speisewagenküche. Trotzdem wurde lecker gekocht, Christa war begeistert. Für Rainer waren die Essenszeiten aber etwas zu lange. In der Zeit konnte er ja nicht draußen die Landschaft genießen und fotografieren.
Aufbruch: | 15.06.2022 |
Dauer: | 7 Tage |
Heimkehr: | 21.06.2022 |