Normadie-Departements Orne et Calvados

Hatten wir in der Vergangenheit mal einen Käsereibetrieb für 'moulé à la louche ' besuchen können, so lockt in diesem Jahr eine Farbrikproduktion. In Livarot, eine agro-industriellen Kleinstadt - etwa 10 km nördlich unseres Ferienhauses gibt es E. Graindorge - eine große Käserei, die schon seit 1910 existiert. Eigentlich wollten wir dort nur nach käuflich zu erwerbendem Käse schauen und keine Besichtigung machen. Da diese so angepriesen wird mit anschließender Verkostung entschließen wir uns um.

Die Bandstrassen der maschinellen Fertigung vom 'Umrühren' bis zum Verpacken des Käses sind beeindruckend.

Während des Rundganges kann man zusätzlich Details der Produktion und auch in einem Kochstudio verschiedene Rezeptvorstellungen per Video verfolgen.
Letztere interessiert uns natürlich in besonderem Maße, während ich schon die Zutatenlisten vom Bildschirm abfotografiere erzählt uns eine Dame, dass man im Shop ein Rezeptbüchlein mit genau diesen Rezepte kaufen kann.

Am Ende der Besitigung gelangt man (natürlich) automatisch in den Shop, wo es dann eine Reihe großzügig gefüllter Platten mit Camembert, LIvarot, Pont l'Eveque, Neufchateau und Pays d'Auge gibt. Meine Frau Ulrike findet auch das eben genannte Büchlein, ihr gefühlt 100stes Kochbuch.

Im Ort erhalten wir- wie schon häufig erlebt - wieder einen Flyer mit einem Stadtrundgang, den wir sofort anschließen.
Direkt außerhalb der Stadt (über die Landstrasse) liegt das Manoir de l'Isle, ein Herrenhaus aus dem Jahr 1912, das Herr und Frau Georges Bisson (Eigentümer der gleichnamigen Käserei) auf einem Grundstück in der Nähe der Käserei errichten ließen. Sie pflanzten zahlreiche exotische Bäume, die in dem 1985 von der Stadt übernommenen Park zu sehen sind.

Die Nachbargebäude dienten mit Stallungen und einer Presse de Produktion. heute sind dort Kleinbetriebe untergebracht. Das große Schild des Camembert Bisson hängt noch an der Schmalseite des Gebäude.
Gèorges Bisson (1874-193U) erwarb Land in Livarot, um aus der 1874 von seinen Eltern gegründeten Käserei in Sainte-Marguen'te-de-Viette eine Staffel für Käserunden zu gründen. Angesichts der kontinuierlichen Entwicklung verlegte Georges Bisson es 1910 nach Livarot und errichtete moderne Räumlichkeiten für die industrielle Herstellung von Camembert. Im Gegensatz zu den Marken Lanquetot und Lepetit schloss die Käserei Bisson 1983 ihre Pforten. Dieses Gebäude, das Teil eines größeren Komplexes war, ist einer der Reiferäume, in denen die Käse gereift wurden.

Die Fabrik Leroy wurde 1841 von Jean Lambert-Fournet, Industrieller und Bürgermeister von Lisieux, als Leinenspinnerei erbaut. Es wurde 1899 umgebaut, um als Verpackungsfabrik für Livarot zu dienen. Es wurde dann als Trockner verwendet. Es beherbergt noch heute eine Dampfmaschine, die 1989 als Objekt unter Denkmalschutz gestellt wurde2.

1865 ersetzte diese Halle au Beurre die Rue d'Orbec. Die Bauern brachten große Körbe mit Butterstücken dorthin, die die Kunden mit Hilfe einer Sonde anstachen, um ihre Qualität zu beurteilen. Sie verkauften auch Milch, Sahne, Eier, Samen, Brot, Gemüse, Gebäck und sogar Obstbäume. Zwischen den beiden Weltkriegen war die Halle au Beurre im Niedergang begriffen. 1944 richteten die Deutschen dort eine Reparaturwerkstatt für ihre Fahrzeuge ein. 1954 in ein Gemeindehaus umgewandelt, wurde es 2006 komplett renoviert.;

Das Gebäude der Käserei Jourdain-Debre in der Rue du Général Leclerc 26, Rue de Vimoutiers, war bis 1948 ein Beispiel für eine Käserei in Livarot. Viele Seiten der Herstellung von Camembert- oder Livarot-Käse sind heute schwer zu identifizieren. Die von MM Jourdain-Debret um 1921 geführte Käserei schloss ihre Türen um 1955.