Auf dem Weg nach Albanien (2023)

Reisezeit: September - November 2023  |  von Andreas Kirchner

Ein letztes WOW!

Nun, der Besuch in besagtem Restaurant ist nett, aber auch nicht mehr. Hängt vielleicht an den Erwartungen, die man hat, wenn man von „einem der besten Restaurants Albaniens“ liest. Die imaginierte Raffinesse der Küche ist nicht auf dem Teller. Alles in allem sind wir aber zufrieden, zumal es zum Essen auch gleich noch einen Stellplatz vorm Haus dazu gibt.

Und da wir schon mal zurück im Norden Albaniens sind, fahren wir dann doch nochmal am Koman-See vorbei. Ohne allerdings die berüchtigte Fährfahrt zu machen – die Logistik ist uns zu umständlich, die Straße bis dorthin zu mühselig, das Wetter zu trübe. Vielleicht wollen wir auch einfach nur einen Grund haben, nochmal zurückzukommen nach Albanien.

Stille am Komansee

Stille am Komansee

Das war's dann.

Raus aus Albanien, einmal quer durch Montenegro – und schon wieder sind wir von der Landschaft, die an uns vorbeizieht, restlos begeistert. Insbesondere der Blick auf den Slano-See und die Fahrt durch das Gebirge rund um den Orjen Naturpark im Grenzgebiet Montenegro/Bosnien-Herzegowina machen Lust, wiederzukommen.

Abends dann Station auf einem Parkplatz in Trebinje. Wir stehen direkt vor dem Hallenbad. Mehr Einladung brauchen wir gar nicht, um eine Runde Schwimmen zu gehen – nicht ohne zuvor noch eine Badehaube für 3 Euro kaufen zu müssen. So ist es mit der Mode: es kommt alles wieder.

Am nächsten Morgen ein Bummel durch das kleine, beschauliche und hübsche Trebinje. Die Suche nach einem Café mit Cremeschnittchen bleibt, wie schon in den ganzen Wochen zuvor, erfolglos, wir geben uns mit einer schwachen Kopie dessen ab.

Streetart in Trebinje

Streetart in Trebinje

Dann geht es weiter zu den Kravica-Wasserfällen. Wir kommen erst spät abends dort an, es ist stockdunkel und wir können nur das mächtige Rauschen des Wassers hören. Es begleitet uns die ganze Nacht, denn wir stehen direkt unten am Flußufer. Erst am Morgen sehen wir die gewaltigen Fälle. Great!

Kravica-Wasserfälle

Kravica-Wasserfälle

Eine weitere Übernachtung in Kroatien später erreichen wir unser letztes geplante Ziel: eine Therme! Immer ein guter Abschluss einer langen Reise. Wir haben uns für eine Therme in Slowenien entschieden und genießen eine Tag wohlige Saunawärme und bequeme Liegen zum Lesen und Dösen. Man muss sich vom Reisen auch mal erholen können, oder?

Zufällig fällt uns dort eine Broschüre in die Hände, die uns neugierig macht. Nicht weit von hier liegt das ehemalige Zisterzienserkloster Mariabrunn, in dem seit 50 Jahren das Božidar Jakac Kunstmuseum untergebracht ist. Auch hier spielen die Erwartungen wieder eine Rolle. Klostermuseum bedeutet zwei Räume, acht Bilder, 5 Skulpturen im Garten. Oder so. Was wir dann aber antreffen, ist ein Schmuckstück mittelalterlicher Architektur, innen und außen voll mit Kunst. Ein herrlicher Arkadenhof, die zum Ausstellungsraum umgewidmete Klosterkirche, der Skulpturenpark Forma viva mit über 100 Plastiken, die in den vergangenen Jahren direkt vor Ort entstanden – alles ist zutiefst beeindruckend. Im Innern zahlreiche ständige und gleich fünf (sic!) temporäre Ausstellungen zur zumeist slowenischen Kunst des 20. Jahrhunderts und der zeitgenössischen Kunst. Da ist es: das letztes WOW! unserer Reise!

Kloster Mariabrunn

Kloster Mariabrunn

© Andreas Kirchner, 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Tour mit dem Wohnmobil nach Albanien
Details:
Aufbruch: 16.09.2023
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 14.11.2023
Reiseziele: Kroatien
Montenegro
Albanien
Slowenien
Der Autor
 
Andreas Kirchner berichtet seit 9 Monaten auf umdiewelt.
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