Von Strasbourg nach Dijon

Reisezeit: September 2023  |  von Inge Waehlisch Soltau

Dijon

Bei unseren Reisen nach Paris haben wir Dijon quasi "immer rechts liegen lassen", jetzt wollten wir uns die Stadt doch einmal näher anschauen.
Dijon - Hauptstadt des Burgunds - ist bekannt für seinen Senf und als Hauptumschlagsplatz für die Burgunderweine. Auch der berühmte „Kir“ stammt aus Dijon. Der Aperitif, der aus Weißwein und Crème de Cassis besteht, war bei den Weinbauern rund um Dijon sehr beliebt. Die Schwarze Johannisbeere stammt aus dem regionalen Anbaugebiet..
Im 12. Jahrhundert erhielt die „Stadt der hundert Glockentürme“ Stadtrechte und erlebte zu Zeiten der damals regierenden Herzöge seine Blütezeit. Die Altstadt von Dijon zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Place de République

Place de République

In der Altstadt

In der Altstadt

Vom Hotel aus liefen wir zum Place de République und waren dann schnell in der Altstadt unf kamen zur Kirche "Notre Dame".
Diese Kirche im gotischen Stil ist eine der wichtigsten der Stadt. Die Errichtung im 13. Jahrhundert dauerte 20 Jahre. An der Aussenfassade der Kirche befindet sich eine Eule aus Stein. Der Volksglaube besagt, dass ihre mit der linken Hand durchgeführte Berührung zur Erfüllung eines sehnlichen Wunsches beitragen.
Über dem hohen Portal befinden sich zwei Reihen an Arkaden mit dünnen Säulen und dekorativen Wasserspeiern. Die Kirchenuhr befindet sich im Westturm. .Im Innenraum befindet sich eine der ältesten erhaltenen Marienstatuen Frankreichs aus dem 11. Jahrundert, bei welcher es sich um eine Schutzmantelmadonna mit schwarzem Gesicht handelt. Mit der Madonna verbunden sind mehrere Wunder wie die mehrmalige Errettung der Stadt vor ausländischen Truppen, an welche ein Wandteppich in der Kirche erinnert. .

"Notre Dame" Kirche

"Notre Dame" Kirche

Schöne Fassade

Schöne Fassade

Im Inneren der Kirche

Im Inneren der Kirche

Der im 17. Jahrhundert bebaute von Kolonnaden gesäumte Place de Libération bildet bis heute das Zentrum der Stadt mit den zahlreichen schönen Patrizierhäusern und dem Herzogspalast. Ausserdem findet man hier Restaurants und Cafés mit Blick auf den Palast und Wasserspiele in der Mitte des Platzes.
Das Palais des Ducs war der Sitz der burgundischen Macht. Die Herzöge von Burgund regierten hier bis ins 15. Jahrundert. Der Palast wurde ursprünglich als kleine Festung errichtet und in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in seiner jetzigen Form aufgebaut. Der Herzogsplast ist eines der wenigen erhaltenen Denkmäler aus der kapetischen Zeit im Burgund.
Das bekannteste Merkmal ist der "Tour Philippe le Bon" in der Mitte des Palasts mit Blick auf die ganze Stadt. Er wurde im 15. Jahrhundert errichtet und überragt mit seinen 46 Metern die Stadt. Die Besichtigung des Tour de Philippe le Bon ist nur im Rahmen einer Führung möglich.

Place de Libération

Place de Libération

Palais desDucs

Palais desDucs

Heute beherbergt der Palast vor allem das Rathaus mit der Stadtverwaltung, ist aber auch seit 1799 das Musée des Beaux-Arts. Das Erdgeschoss ist der Geschichte des Gebäudes und Dijons gewidmet. Im Ostflügel befindet sich das Kunstmuseums, eines der wichtigsten Kunstmuseen in ganz Frankreich. Die Sammlung des Musee des Beaux-Arts umfasst Skulpturen und Gemälde aus dem Mittelalter und der Renaissance.
Der Palast ist ein Ensemble mehrerer historischer Gebäude aus 14., 15. und 18. Jahrundert.

Palais des Ducs

Palais des Ducs

Palais des Ducs

Palais des Ducs

Wie immer in französischen Städten suchten wir auch die Markthalle auf. Diese war aber eher enttäuschend, denn die meisten Stände waren nicht geöffnet. Das grosse Angebot mit kulinarischen Leckereien gab es also nicht...
Die Markthalle ist ein Metallbau mit Bögen, die Ende des 19. Jahrunderts im Stil von Gustave Eiffel gebaut wurde.

Markthalle

Markthalle

Blumen in der Markthalle

Blumen in der Markthalle

Das sehenswerte Gebäude "Hôtel des Postes" im Art-déco-Stil am Place Darcy wurde 1909 eingeweiht. Bis in die 2010er Jahre diente es ausschliesslich als Posthotel. Ab 2013 - nach einer Renovierung und Anpassung - wurde das Gebäude dann "La Poste".

Hôtel de Postes

Hôtel de Postes

Hôtel des Postes

Hôtel des Postes

Wie in vielen anderen französischen Städten gibt es auch in Dijon einen Triumphbogen. Der Porte Guillaume wurde 1788 auf den Fundamenten des Stadttors am Place Darcy errichtet. Dahinter liegt der Jardin du Darcy, der erste öffentliche Park der Stadt mit vielen Blumen.

Porte Guillaume

Porte Guillaume

Die gotische Kathedrale Saint-Bénigne fällt besonders durch ihr buntes Ziegeldach auf. Sie wurde im 13. Jahrundert errichtet und ist dem Heiligen Bénigne geweiht, der die Gegend um Dijon im 2. Jahrundert evangelisiert haben soll und als Märtyrer starb. Jahrhundertelang diente die Basilika als Klosterkirche für die Benediktinerabtei, bis diese nach der Französischen Revolution aufgelöst wurde. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts ist sie die Kathedrale des Bistums Dijon. Mit 93 m ist die Kathedrale das grösste Monument in Dijon.
Die Krypta der ehemaligen Rotunde wurde erst im 19. Jahrhundert wieder entdeckt. Während die Kathedrale im gotischen Stil erbaut wurde, ist die Krypta aus dem 11. Jahrhundert romanisch. Die Orgel wurde von 1740-1745 erbaut und war seinerzeit die bedeutendste Orgel ausserhalb von Paris.

Die Kathedrale "Saint-Bénigne"

Die Kathedrale "Saint-Bénigne"

In der Kathedrale

In der Kathedrale

Der Altar

Der Altar

Die Kathedrale

Die Kathedrale

Die Kathedrale

Die Kathedrale

Gleich neben der Kathedrale steht die Église Saint-Philibert de Dijon. Die einzige romanische Kirche in Dijon stammt aus dem 12. Jahrhundert und war die Pfarrei der Winzer, bevor sie nach der Französischen Revolution aufgegeben wurde. Anschliessend diente die Kirche mehreren Zwecken, so wurde sie beispielsweise als Pferdestall, als Waffenlager und als Salzlager genutzt. Da die Kirche stark beschädigt war, wurde sie viele Jahre restauriert und öffnet heute ihre Türen nur für Wechselausstellungen und während der Tage des Denkmals.
In den 1970er Jahren wurden einige Renovationen vorgenommen, und die Kirche wurde zu einem Ort für kulturelle Veranstaltungen. Aufgrund der durch Salz und Feuchtigkeit verursachten Erosion des Steins musste die Kirche jedoch 1979 aus Sicherheitsgründen geschlossen werden.
In Ausnahmefällen wird die einzige romanische Kirche in Dijon seit 2002 wieder für Veranstaltungen geöffnet.

Kirche "Saint-Philibert"

Kirche "Saint-Philibert"

Man kann die Sehenswürdigkeiten von Dijon während des Eulen-Rundwegs erkunden, wenn man den kleinen bronzenen Eulen-Dreiecken, die in regelmäßigen Abständen im Gehweg eingelassen sind, folgt. Die Eule ist das Maskottchen der Stadt und gilt als Glücksbringer. Man findet sie sitzend auf einem Stützpfeiler der Notre-Dame. Wer sie mit der linken Hand streichelt, dem soll sich nämlich ein Wunsch erfüllen.
Dijon ist bereits seit Jahrhunderten für seinen Senf aus burgundischen Senfkörnern bekannt. In der Moutarderie Edmond Fallot wird seit 1840 nach wie vor Senf hergestellt. Aussergewöhnliche Sorten des Dijon-Senfs sind z.B. Dijon-Senf mit Cassis oder Dijon-Senf à la Provençale.
Die Altstadt von Dijon enthält noch viele weitere sehenswerte Gebäude- verwinkelte malerische Fachwerkhäuser sowie Stadtpaläste. oftmals mit den typisch buntglasierten Ziegeln. In den historischen Bauten befinden sich zahlreiche kleine Geschäfte oder auch Restaurants und Bars.

Haus mit typisch burgundischen Dachziegeln

Haus mit typisch burgundischen Dachziegeln

Altes Fachwerkhaus

Altes Fachwerkhaus

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder einmal nach Strasbourg und endlich das Europarlament aufsuchen und dann weiter ins Burgund - nach Dijon und Beaune
Details:
Aufbruch: 17.09.2023
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 24.09.2023
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.