New York zum Marathon -Washington-Philadelphia
01.11.2023: Philadelphia
Wir laufen zu Fuß zur „Liberty Hall“-das sind etwa 2,5km. Auch hierfür hat Thomas im Vorfeld Karten für 11 Uhr online geordert.
Philadelphia ist die Fünftgrößte Stadt der USA und gleichzeitig die bedeutendste, da hier der Geburtsplatz von Amerika ist, den wir nun besuchen werden.
Es ist kalt, gerade mal 10 Grad, aber zu Fuß bekommt man einiges von dieser Stadt der Gegensätze mit. Hier gibt es Hochhäuser….
…aber auch historische Bauten und sogar einige Pubs, im Schatten der Wolkenkratzer—hier fühlt man sich wie in Irland…
Der Besuch mit einer Führung ist auch wieder kostenlos- In der Liberty Hall wurde 1776 die Unabhängigskeitserklärung unterzeichnet.
Die „Liberty Bell“, die 1751 in London gegossen wurde, trägt übersetzt die Inschrift: „Verkünde Freiheit im ganzen Land für alle seine Bewohner“ Diesen Auftrag erfüllte die Glocke, als sie 1776 während der ersten öffentlichen Lesung der Unabhängigkeitserklärung läutete.
Das ganze Gelände ist abgesperrt, und man darf es nach flughafenähnlichen, ausführlichen Sicherheitsvorkehrungen betreten. Im „Visitor-Center“ sind heute auch noch kurzfristig einige Karten zu bekommen
In der Unabhängigkeitserklärung erklärten die 13 britischen Kolonien in Nordamerika am 4. Juli 1776 ihre Loslösung von Großbritannien und das Recht, einen eigenen souveränen Staatenbund zu bilden.
Ein älterer Ranger übernimmt die Führung der tour und erklärt uns die Räume, wie hier den Gerichtssaal -
In dem früher Verhandlungen durchgeführt wurden-so ist hier auch noch der typische „Käfig“ für den Angeklagten zu sehen
Das Prinzip dieses Gefängnisses war, die Häftlinge vollständig von der Außenwelt und voneinander zu isolieren
Das Gefängnis ist sternförmig angelegt und verfügt über 7 Trakte mit je 2 Gängen und hier jeweils 2 Geschosse.
Mich hat die Geschichte von Willie Sutton, der hier einsaß, fasziniert. Er war bekannt als „Gentleman-Dieb“-er trug immer eine Pistole oder Maschinengewehr bei sich, hat aber nie jemanden verletzt oder gar erschossen.
Später wurde bekannt, dass die Waffen nie geladen waren.
Er verübte Überfälle in Verkleidungen, als Postbote, Polizist, Hausmeister oder Bote.
Wegen eines bewaffneten Banküberfalls wurde er für 25-50 Jahre ins Eastern State verurteilt. Er entkam durch einen gegrabenen Tunnel mit 11 anderen Häftlingen.
Als sie bei Tageslicht am anderen Ende des Tunnels ausstiegen wurden sie schon von der Polizei erwartet. Seine Zelle mit dem gegrabenen Tunnel kann man besichtigen.
Sutton kam in ein anderes Gefängnis, auch von hier floh er und wurde erneut gefasst, weil ein junger Amateurdetektiv ihn in der U-Bahn erkannte.
(Dieser junge Mann war der Mafia ein Dorn im Auge und erlag später einem Auftragsmord)
Willie Sutton schrieb 2 Bücher über sein Leben, war 2x verheiratet und wurde
später vom Richter wegen guter Führung und seines schlechten Gesundheitszustandes begnadigt.
11 Jahre später starb er mit 79 Jahren.
Bis dahin beriet er Banken bzgl Sicherheit und hielt Vorträge über Gefängnisreformen.
Wenn man den Namen googelt, erfährt man noch viel über sein kurioses Leben, und auch von vielen anderen die mit seinem Leben verknüpft waren.
Er wurde im Mai 1929 vor einem Kino in Philadelphia verhaftet, weil er einen nicht lizenzierten Revolver vom Kaliber .38 bei sich trug, und zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt.
Einige Zellen wurden für Künstler freigegeben. Wir rätseln, wie dieses Auto in die kleine Zelle kam…
Thomas fährt nun mit der U-Bahn aus der Stadt heraus zum Stadion der „Philadelphia Eagles“ um dort ein Trikot für Dennis zu besorgen-hier hat er ein U-Bahn Abteil für sich allein…
Ich laufe währenddessen zurück Richtung Hotel und entdecke unterwegs diesen wunderschönen „Lost Place“ -ein Trockner Bach…Fluß…? Mit Brücke…
Aufbruch: | 27.10.2023 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 06.11.2023 |