Kuba - aniversario 50 de la revoluciòn victoriosa
Valle de Viñales
'Mama' - wir haben sie inzwischen so getauft - bereitet uns ein üppiges Frühstück mit Eiern nach Wahl, Saft, Obst, Aufschnitt, kubanischem Honig und Marmelade, besser als in jedem Hotel. Frisch gestärkt gehen wir nun das Viñales-Tal an. Den besten Ausblick hat man vom Los Jazmines-Hotel, das wider Erwarten nach dem Hurrican Ike vor wenigen Monaten keinerlei Schäden mehr aufweist, ein Beweis für die Priorität, die der Tourismus inzwischen auf Kuba erhalten hat. Im Laufe des Tages sehen wir noch hinreichend Schäden an der Fauna. Dagegen ist die Stromversorgung mit neuen Masten und neuesten Isolatoren auf neuesten Stand gebracht.
mehrere Fotos zusammengestellt zu einem Panorama des gesamten Tales - gesehen von der Terrasse des Los Jazmines
In der Nähe des Hotels soll es eine kleine Tabakfabrik 'Despadillo de Tabaco' geben, die wir zunächst nicht finden, dann aber erfahren, dass sie von Ike zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Dafür finden wir jedoch ein kleines Tabakfeld mit einem noch palmgedeckten Trockenschuppen, an dem gearbeitet wird. Hier sind die Tabakpflanzen schon erheblich größer als an den meisten anderen Standorten, die wir noch finden.
Auf den fruchtbaren roten Böden wird Tabak angebaut, der in Schuppen getrocknet und dann zu Zigaretten und Zigarren weiterverarbeitet wird. Dazwischen liegen kleine Bauernhöfe mit grünen Feldern und Palmen.
Felder und wiederaufgebauter - noch nicht vollendeter - Schuppen zur Tabaktrocknung - vor einem/r 'Mogote'
Wohl jeder Besucher der Gegend wird das eigenartige Kunstwerk Mural de la Prehistoria etwa 5 km westlich von Viñales in einem Seitental besuchen. Das Gemälde auf einer 120 m hohen und 180 m breiten Felswand ausgeführt stammt aus dem Jahre 1960 auf Initiative von Celia Sanchez, einer ehemaligen Guerillera und der späteren Sekretärin Fidel Castros. .
dargestellt wird die Evolutionsgeschichte der Menschen - alle fünf Jahre werden die Farben der Wandmalerei aufgefrischt
Die stark verwitterten und mit wucherndem Grün bewachsenen Felsen (Mogotes) waren einstmals die Säulen eines gewaltigen Höhlensystems, das sich vor 160 Mio. Jahren ausgeformt hatte. Aufgrund der Kalksteinverwitterung stürzten viele der Höhlendecken ein.
Wir fahren zunächst noch etwas weiter westlich zum Valle de Ancon, eine zauberhafte Landschaft, die mit den roten Böden, den Königspalmen und den einrahmenden Bergen wie ein Gemälde wirkt.
Die gesamte Gegend ist durchzogen von einem Netz von Höhlen, von denen man einige besuchen kann. Die erste, von der wir Notiz nehmen ist eine solche mit Restaurant.
hier ist besonders deutlich die Erosion des Kalkstein zu sehen, die zu den bizarren Formen über- und unterirdisch geführt hat
Etwas weiter nördlich gelangt man zum Rancho San Vicente, einer gepflegten Hotelanlage, die mit schwefelhaltigen Thermalquellen auch bei bestimmten Krankheiten helfen soll.
Wir machen hier nur ein Päuschen.
Rancho San Vicente
Die Erdfarbe des ganzen Tales ist dunkelrot, die Bearbeitungsmethoden z.T. archaisch.
Unterwegs fallen uns auch die etwas unpraktisch anmutenden 'Strassenschlitten' auf, mit denen sich der Bauer über den Strassenrand ziehen läßt.
Ein weiteres Hotel, das in toller Lage bei näherem Hinsehen aber doch nicht ganz unseren Ansprüchen an Sauberkeit genügen würde, ist das Ermita auf der anderen Seite des Ortes.
Hotel Ermita
Die Zimmervermieter (und auch andere) bieten gerne einen Ausflug durch die Landschaft auf dem Rücken eines Pferdes an. Da wir jedoch noch nie eine solche Erfahrung gemacht haben, entschließen wir uns zu einer Wanderung:
Wir beginnen an einem Seitenweg der Landstrasse zum Tal der der zwei Schwestern.
Doch eine Wildschweinfamilie und ein im Faß ruhendes großes Hausschwein versperren uns den Weg, so dass wir sie großräumig umgehen müssen.
Die Kühe sind da viel ruhiger und kümmern sich nicht um die Wanderer. Da es über Stock und Stein geht, begegnen wir natürlich auch einheimischen Ranchern auf Pferden.
Bald erreichen wir ein Tabakfeld, an dem ein Tabakbauer gerade pflügt. Sein Mitstreiter war ein paar Jahre in Dresden und wir müssen ihm natürlich Rede und Antwort stehen für seine vielen Fragen. Natürlich bietet er auch selbst gedrehte Zigarren an und ein Päckchen schwarzgebrannten Kaffee, der ganz in der Nähe auch gedeiht.
Wir sind mit unseren Touren im Tal von Viñales wieder am Ausgangspunkt angekommen und werden dann morgen weiterreisen. Hier hätten noch einen Tag verbringen können.
Aufbruch: | 19.12.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.01.2009 |
Trinidad/Kuba
Collantes