Die Topes de Collantes
Valle de los Ingenios und Topes de Collantes
Die Reiseführer empfehlen im Prinzip drei Ausflüge von Trinidad; da wir beide Strandmuffel sind lassen wir die Playa de Ancon aus und konzentrieren uns auf die beiden anderen.
Das Valle de los Ingenios - der Name rührt von den fast 50 Zuckermühlen her, die hier Ende des 19. Jh.s angesiedelt waren - liegt etwa 15 km östlich von Trinidad an der Straße nach Sancti Spiritus.
Man sollte jedoch schon wenige Kilometer hinter Trinidad den Mirador mit kleinem Lokal anfahren, da man von dort das landschaftlich äußerst reizvolle Gebiet mit Palmen, Feldern und kleinen Höfen überblicken kann.
Im Hintergrund sieht man die Sierra del Escambray. Das Tal steht ebenso wie die Stadt Trinidad unter dem Schutz der UNESCO.
Es sind nur noch Ruinen einzelner Zuckermühlen vorhanden, da entweder geflüchtete oder freigelassene Sklaven während des ersten Befreiungskrieges sämtliche Plantagen und Zuckermühlen in diesem Tal niederbrannten.
Die Vielzahl der Zuckermühlen und natürlich die Arbeitsleistung der Sklaven waren der Ursprung für den Reichtum Trinidads.
Unser Ziel ist das Dorf Manacas Iznaga, das im 19. Jh. mitten in der größten Zuckerplantage Kubas lag.
Der Name des Dorfes stammt von den Eigentümern der Plantage - der Familie Iznaga
Der 50 m hohe Torre de Iznaga ist inzwischen eines der kubanischen Nationaldenkmäler. Gebaut wurden viele solche Türme zur Beaufsichtigung der Sklaven und zur Überwachung gegen Brände.
Dieser spezielle soll aus einer Wette zwischen den Söhnen der Familie Iznaga entstanden sein. Der eine wollte den tiefsten Brunnen bauen, der andere einen noch höheren Turm.
Ich muß natürlich den siebenstöckigen Turm besteigen, dessen alte Holztreppe jedoch keinen allzu überzeugenden Eindruck macht. Von oben bietet sich jedoch ein überwältigender Blick auf Dorf, Herrenhaus, Gleisanlagen und das gesamte Tal.
Die nahegelegene stillgelegte Zuckerfabrik müssen wir uns natürlich auch ansehen.
Die Topes de Collantes sind nach der Sierra Maestra die zweithöchste Bergkette in Kuba. Wir wollen auch in die Berge, doch die Strasse ist diemal wirklich so schlecht, dass wir kaum vorwärts kommen.
Der Parque Nacional Topes de Collantes bietet sich für Wanderungen zu Füßen des Pico San Juan (1156 m) an. Wasserfälle, Badepools, Eukalyptusbäume in grünen Tälern sollen die Attraktionen sein.
Wir schaffen es jedoch 'nur' bis zum stalinistisch wirkenden Kur- und Berghotel.
nicht umsonst sind die 'Beförderungsmittel' so ausgewählt; ich glaube, dass man noch kranker ankommt, als man gestartet ist
1954 wurde das Gebäude unter Batista als Lungensanatorium in 711 m Höhe gebaut und eröffnet. Mit der Revolution wurde es Schule und heute ist es wieder für den 'Gesundheitstourismus' reserviert.
Thalasso-Therapie, Physiotherapie, »Grüne Medizin" mit Kräutern der Topes de Collantes, plastische Chirurgie und und Lungenheilkunde werden angeboten. Die Vielfalt und Qualität zieht v. a. Kurgäste aus ganz Lateinamerika an. Die Klinik hat 210 Zimmer und soll fast immer ausgebucht sein.
Wir machen jedoch hier kehrt, da wir auch nicht mehr die Zeit für eine mehrstündige Wanderung haben, und genießen noch etwas die 'häusliche' Terrasse mit Abendstimmung über Trinidad.
Aufbruch: | 19.12.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.01.2009 |
Trinidad/Kuba
Collantes