Kuba - aniversario 50 de la revoluciòn victoriosa
Santa Clara - Cienfugos - Trinidad
Wir müssen heute von der Autopista abbiegen auf Seitenstrassen, und sind gespannt auf den Zustand solcher. Etwa 10 km zurück Richtung Havanna und dann biegen wir nach Süden ab - aufs Land.
Der erste Ort Cruces soll ein Dampflokmuseum haben, aber trotzdem mehrmaligen Fragens finden wir nichts - aber wir kommen an die Zuckerfabrik Maltiempo ran. Dort ist Kuba (noch) so, wie wir es befürchtet hatten.
Der Ort Palmira bietet ausser einem schönen zentralen Platz keine weiteren Besonderheiten.
Die nächste Etappe - Cienfuegos - liegt bereits an der Südküste Kubas. Der einmalige Naturhafen an einer rund 20 km langen Bucht und das fruchtbare Hinterland förderten die Entwicklung der Stadt enorm. Obwohl eine von Che Guevara initiierte riesige Zuckerverladestation in den 1960er-Jahren weitere Industrieansiedlungen bewirkten, ist Cienfuegos ist ein reizendes Städtchen mit palmenbestandenen Plätzen und einem erstaunlichen Architekturmix aus Klassizismus und Tausendundeiner Nacht. Seit 2005 gehört der Altstadtkern zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Stadt ist im strengen Rechteckmuster angelegt und so findet man den zenralen Platz - Parque Marti - sehr schnell. Da es nur wenige Touristen gibt, kommt man sich wie in einer kleinen Kur- und Badestadt vor. Das liegt wohl auch an kulturellen Einrichtungen wie dem Teatro Tomás Terry mit 900 Plätzen. Es wurde von einem Bürger Cienfuegos' zu Ehren seines Vaters erbaut und 1895 eingeweiht mit einer Aufführung von Verdis »Aida«; Das Theater hatte über die Grenzen Kubas hinaus Bedeutung, denn Weltstars wie Enrico Caruso und Sarah Bernhardt feierten hier Triumphe.
Teatro Tomás Terry - Die Inneneinrichtung ist sehr aufwändig gestaltet mit Marmor, Edelhölzern und Wandmalereien
An der Ostseite des Parque Marti steht die eher schlicht gehaltene Catedral de Nuestra Señora de la Purisima Concepción (1831 bis 1869). Sie wurde 1904 zur Kathedrale geweiht.
Das Colegio San Lorenzo an der Nordseite bot den Aufständischen vom 5. September 1957 Zuflucht. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Schule.
Das Museo Histórico von Cienfuegos an der Südseite des Parque Marti birgt archäologische Ausstellungsstücke, Dokumente und Waffen aus der Zeit der Unabhängigkeitskriege.
Vom Stadtzentrum gelangt man über die Allee Calle 37 (Prado) auf die Halbinsel Punta Gorda. Hier zeugen noch einige schöne Villen vom Reichtum der Jahrhundertwende. U.a. ein Restaurant im Club Cienfuegos.
Aber letztendlich interessiert uns der Palacio del Valle am südlichen Ende des Prado. Er wurde in den Jahren 1913 - 1917 in einer Art Zuckerbäckerstil mit gotischen, maurischen und neoklassizistischen Elementen erbaut. Der Besitzer war ein spanischer Geschäftsmann, der seinerzeit 1,5 Mio. US$ in den Bau investierte. Vorletzter Besitzer war der Sohn des Präsidenten Batista; er unterhielt dort ein Spielkasino. Heute ist es das exkluvive Restaurant des benachbarten Hotels, des Plattenbau so gar nicht zu dem Palöast paßt.
Stilelemente
An der Südspitze der Punta Gorda stehen noch einige wenige der alten Holzhäuser mit Veranden, Balkonen und Umgängen.
Die Weiterfahrt nach Trinidad machen wir mit kleinem - aber nicht lohnenden - Abstecher an die Playa Rancho Luna, die offensichtlich noch nicht vom Tourismus geküßt wurde. Mit Blick auf das naheliegenden Atomkraftwerk verlassen wir den Stadtbereich und lassen den botanischen Garten der vielen Mücken wegen lieber aus.
Die Landschaft zwischen der Sierra del Escambray und der Küste wird wieder sehr anheimelnd und lädt eigentlich zum Wandern ein. Aber das müssen wir uns verkneifen, da wir ja noch nach Trinidad wollen.
Uns bliebt noch ein wenig Zeit, um einen ersten kleinen Spaziergang durch den Ort zu machen, nachdem die Tagestouristen aus Varadero schon alle wieder auf dem Heimweg sind. Jetzt ist der Ort schnuckelig und anheimelnd, die Menschen freundlich. Morgen ist um die Mittagszeit dann doch Hektik angesagt.
Tagesetappe ca. 140 km
Aufbruch: | 19.12.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.01.2009 |
Trinidad/Kuba
Collantes