Kuba - aniversario 50 de la revoluciòn victoriosa
Soroa - Santa Clara
Freitag - 26.12.08 - 7. Reisetag
Wir verlassen Soroa zur gewohnten Zeit und gelangen schnell bis in die Bannmeile Havannas. Die ausgewählte Kreuzung ist tatsächlich etwas schwierig zu finden, aber Nachfragen bei Straßenarbeitern in einer Ausfahrt ergibt, dass wir noch im Vorortbezirk La Lisa sind. Also noch zwei Kreuze bis zur Ringstrasse um Havanna - die primera anillo of la Habana. So finden wir sie dann, aber das Kreuz zur Autopista nach Osten ist wieder nicht ausgeschildert - aber gefühlsmäßig fragen wir an genau dem richtigen Kreuz.
wären die Autobahnen hier nur auch so befahren!!!!! - dann wären sicherlich auch keine Fahrbahnmarkierungen notwendig
Die Autopista ist hier achtspurig, ohne jede Markierung. Der Mittelstreifen ist mit gepflegten beschnittenen z.T. blühenden Sträuchern bewachsen, aber immer wieder durch Fahrspuren unterbrochen, die querende Fahrzeuge verursacht haben. Etwa alle 50 km steht eine Cupet-Tankstelle. Ca. 100 km hinter Havanna fahren wir an einer riesigen Zitrus-Plantage vorbei. Doch schon bald erscheint die Bezirksgrenze zu Santa Clara.
An den Abfahrten stehen Menschenmassen, die auf Busse oder andere Mitnahmemöglichkeiten warten. Die Fahrbahnschäden halten sich in Grenzen, so dass man - wenn man dürfte - schneller als 100 km/h fahren könnte. Ab und zu wird ein punta de control angekündigt, vor dem man auf 40 km/h runter muß. Offensichtlich werden LKW und die "Viehtransorter" = Camiones = Busersatz dort kontrolliert. Wir haben an keinen solchen anhalten müssen oder ein Fahrzeug mit rotem T-Nummernschild stehen sehen, obwohl diese Fahrzeuge die einzigen waren, die z.T. zu schnell oder aggressiv fuhren.
Das Motel los Caneyes in Santa Clara liegt gut ausgeschildert einige km südlich der Stadt ausserhalb des Ringes. Es besteht aus kleinen strohgedeckten Hütten, die von außen recht runtergekommen aussehen, aber innen proper eingerichtet sind. Das Gelände ist umzäunt und wird mit Eingangskontrolle bewacht. Wer nun wen bewacht oder beschützt bleibt dabei unklar.
Die Provinzhauptstadt Santa Clara liegt inmitten der hügligen Ausläufer der Escambray-Berge. Sie ist die Stadt eines Mannes: Che Guevara. Hier gewann der Revolutionär Ende 1958 die entscheidende Schlacht zum Triumph der Revolution. Die Zeitzeugen und Denkmäler hierzu sind inzwischen Pilgerort für Kubaner und Touristen.
Für uns stehen sie zwar auch auf dem Programm, aber wir beginnen unsere Besichtigungstour am Parque Leoncio Vidal, dem Hauptplatz von Santa Clara, benannt nach einem General, der hier 1896 beim Kampf um die Stadt fiel. Früher Armeeplatz stehen heute die wichtigsten kulturellen Einrichtungen der Stadt wie Bibliothek, Theater, Kolonialmuseum und Gymnasium in restaurierter Pracht um den Platz.
Auf der Suche nach der Tabakfabrik - etwas abseits des großen Platzes fallen dann wieder Jugendstilmotive ins Auge.
Jugendstil/ Art Déco in Santa Clara
Die Tabakfabrik hat Ferien und liegt nicht da, wo sie im Knowhow-Stadtplan eingezeichnet eingezeichnet ist.
Überhaupt stimmt im Stadtplan des Know-How-Führers so einiges nicht.
Nicht weit vom Bahnhof liegt Nuestra Señora del Carmen, die wir uns auf dem Rückweg anschauen.
Fußgängerzone - mit Warteschlangen wo es etwas zu kaufen gibt
Bald sind wir zurück in der Nähe des großen Platzes, wo eine Fußgängerzone eingerichtet ist.
Wir sind mal wieder auf der Suche nach einem Paladar, den es aber inzwischen nicht mehr gibt. Nach einigem Hin und Her finden wir wenigstens das Restaurant Casa de la Governandor, wo uns aber die Speisekarte nicht so zusagt. Auch sie liegt wieder ganz wo anders als im Know-How angegeben.
vieles ist marode - vieles kann man sicherlich wieder auferstehen lassen - wie lange man jedoch einen 50er-Oldtimer noch retten kann?!
Durch weniger attraktive Stadtviertel laufen wir nun noch zur 1. Pilgerstätte der Che-Freunde - dem Monumento del Tren Blindado. Der gepanzerte Zug sollte Nachschub für die Bastista-Truppen transportieren. In Santa Clara fiel er jedoch durch Demontage von Gleisen den Revolutionären in die Hände, die alle transportierten Waffen erbeuteten.
Letztes Ziel für heute ist das Monument Che Guevara,, das zu seinem 20. Todestag aufgestellt wurde und in seiner Monumentalität keinem der sonstigen sozialistischen Denkmäler nachsteht.
Trotz der Stadtbesichtigung bleibt gerade noch die Zeit für einen - hier dünneren - Mojito am Pool des Motel Los Caneyes vor dem Abendessen, das wir mangels Alternative im Motel als Buffet einnehmen. Ulrike trinkt ein Glas Wein - es gibt keine Flaschen - und sie ärgert sich über den Preis: 3 CUC. Das Buffet ist ordentlich bis gut, aber halt Buffet.
Tagesetappe 347 km
Aufbruch: | 19.12.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.01.2009 |
Trinidad/Kuba
Collantes