Kuba - aniversario 50 de la revoluciòn victoriosa
Dass wir genau zum Jahreswechsel die Rede Raoul Castros in Santiago de Cuba zum Jubiläum der siegreichen Revolution mitbekommen würden, war eigentlich Zufall. Die Rundreise im Mietwagen bot jedoch viel mehr: tolle Architektur aller Stilrichtungen, fantastische Landschaften, freundliche Menschen und Oldtimer so viel man will.
Vorurteile und falsche Internetinformationen
Selten habe ich bei der Vorbereitung einer Reise so widersprüchliches im Internet gefunden. Selten habe ich solch einen Unsinn dort gelesen. Die Autoren müssen z.T. vom Mojito benebelt gewesen sein.
Dafür waren eine Reihe nützlicher Informationen kaum zu beschaffen: Daher will ich versuchen aus der Kenntnis unserer Rundreise einige solche zu liefern.
Versorgung: Im Tourismusbereich ist die Versorgung auch auf dem Lande - sofern es Hotels gibt - gesichert. Wir haben auf kein Frühstück 'verzichten' müssen, wer allerdings Hilton-Buffets zum Frühstück erwartet, sollte besser zu Hause bleiben oder evt. nach Varadero 'all inclusive' o.ä. fliegen. Dies haben wir allerdings völlig ausgelassen.
Benzin: Die 'blöden' Berichte von leergefahrenen Tanks bei Leihwagen kann nur auf die fehlende Intelligenz der Berichterstatter schließen lassen. Wir haben noch an allen Tankstellen Benzin bekommen und das Netz ist so dicht, dass garantiert alle 50 km eine Cupet oder Oro-Negro zu finden ist.
Beschilderung: Zugegeben bei der Ausfahrt von Havanna ist sie etwas dürftig, aber fragen hilft, selbst für nicht Spanischsprechende, es genügt die Angabe des Ziels! Vor allem im östlichen Bereich ist die Beschilderung (fast) vorbildlich. Die angeblich immer fehlenden Ortsschilder haben wir auch fast immer gefunden. Teilweise sind die Provinz- oder Bezirksgrenzen mit überdimensionalen Bauten versehen.
Geld: Muß man nun Bargeld tauschen, oder kommt man auch mit Kreditkarte durch? In nahezu jedem Ort gibt es Cadeca - Wechselstuben, die gegen Vorlage von Pass und Kreditkarte Bargeld auszahlen; meist aber haben sie inzwischen elektronische Maschinchen. Bei uns haben alle funktioniert! In Havanna kann man in Calle Opispo in der Cadeca sogar an 5 (in Worten: fünf) Geldautomaten mit Pin-Nr. Geld ziehen.
Im Flughafen erhält man beim Bargeldtausch nur Convertibles; anderswo - wo auch die Kubaner ihre Pesos nationales in Pesos convertibles (Kurs - 1:25) tauschen können - bekommt man auch als Tourist noch Nationales. Aber man braucht wirklich nicht viel: An den Autobahnraststätten kann man u.U. das Essen (gegrilltes Huhn - ca. 1 Euro) in Pesos nationales bezahlen, muß die Getränke (Dose Bier - die Kubaner saufen sie dutzendweise - oder Flasche Wasser je 1 CUC=0,80 Eurocents) aber in CUC löhnen. Auf Bauernmärkten, bei Strassenhändlern - die kleinen Bananen sind köstlich - funktioniert das auch.
Aufdringlichkeit haben wir kaum erlebt, in aller Regel hat ein einfaches 'no, gracias' gewirkt, bei wiederholten Annäherungsversuche ist 'no moleste, par favour' absolut wirksam. Außerdem haben die Kubaner offensichtlich ein absolutes Personengedächtnis, denn in Orten in denen die Jiniteros etwas häufiger auftreten, sind wir bei Wiederkehr selbst nach Stunden nicht mehr angesprochen worden.
Kontrollpunkte: Wir haben uns zwar an die Geschwindigkeitsbegrenzungen bei den (immer angekündigten) Kontrollpunkten mit 40 km/h gehalten, haben aber festgestellt, dass kein Auto mit rotem (Touristen-)Kennzeichen angehalten wurde.
Allen Unkenrufen zum Trotz sollte man wissen, dass die Kubaner äußerst defensiv fahren. Aggressive Fahrweise und massive Verletzungen von Geschwindigkeitsbegrenzungen haben wir nur von Touristenautos (durch rotes Kennzeichen mit T zu erkennen) beobachten können und dann meist von sog. 'luxury-cars' wie Audi. Ich habe mich auch in Havanna-Vedado und -Centro mit dem Leihwagen 'wohlgefühlt', obwohl der KnowHow-Führer sagt, 'man solle sich das nicht antun'.
Das Gewusel in den Städten (Radfahrer, Pferdedroschken, Ochsenkarren usw.) ist ungewohnt, da alles durcheinander fährt. Aber der Knoten löst sich immer fast von alleine auf. Man hat einfach etwas mehr Zeit zu warten (zu haben).
Strassenzustand: Bei all den Horrormeldungen fehlt jede Differenzierung und führt zu völliger Verunsicherung für die Planung von Routen. Für unsere knapp 3000 km lange Tour haben wir schlechte bis miserable Strassenzustände hauptsächlich auf Nebenstrassen erlebt. Bei allen Langstrecken - ob Autopista oder Hauptverbindungen zwischen zwei Städten war der Strassenzustand in der Regel so, dass man mit Aufmerksamkeit zwischen 80 und 100 km/h fahren konnte. Diese ist allerdings erforderlich in den Städten, da wir dort das Gefühl hatten, dass nach dem mehrmaligen Nachteeren der Strassen die Gullydeckel nie angehoben wurden, sio dass sie manchmal bis zu 15 cm tiefer liegen. Ähnlich kann es auch am Strassenrand Vertiefungen dieser Höhe geben.
Aufbruch: | 19.12.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.01.2009 |
Trinidad/Kuba
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