Frühling in Malaga
Cordoba
Córdoba, die Stadt der Kalifen, liegt am Fluss Guadalquivir im Norden Andalusiens.
Mit knapp 325.000 Einwohnern ist Córdoba die drittgrösste Stadt in Andalusien und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Das absolute Highlight von Córdoba ist die Mezquita – ein Mix aus Moschee und Kathedrale – die seit 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.
Der Beginn von Córdoba war eine alte iberische Stadt. Diese entwickelte sich zum Hauptort Spaniens, nachdem sie 169 v. Chr. von den Römern besetzt worden war. Córdoba wurde zwischen dem dritten und vierten Jahrhundert Bischofssitz. Die Stadt blieb Teil des Westgotenreiches, auch nach der Zerstörung durch die Vandalen. Von 554 bis 572 gehörte Cordobá zum Reich der Byzantiner. Im 10. Jahrhundert errichteten die Mauren das Kalifat Córdoba und so wurde die Stadt eine der größten Besiedlungen der damaligen Welt. Zu jener Zeit lebten ca. 500.000 Menschen in Córdoba. Im Rahmen der Reconquista eroberten christliche Truppen die Stadt für Kastilien im Jahr 1236.
Im Laufe der Jahrhunderte haben zahlreiche Völker und Kulturen ihre Spuren in Córdoba hinterlassen. Es finden sich Spuren der Römer, der Iberer und natürlich auch der arabisch-islamischen Eroberer, die hier bis ins Jahr 1328 von einem Schloss aus über weite Teile Andalusiens herrschten.
Cordobá war eine der wenigen grösseren Orte in Andalusien, die wir noch nicht besucht hatten. Von Málaga aus kann man entweder mit dem Zug oder mit dem Bus dorthin fahren. Wir fanden heraus, dass uns die Zugfahrt - eine Stunde weniger Fahrzeit als mit dem Bus - aber viermal soviel kosten würde...
Die Fahrt in dem bequemen Bus dauerte 2,5h Stunden. Zunächst ging es über recht kurvige Strassen durch das bergige Hinterland von Málaga. Auf der weiteren Fahrt sieht man vor allem abertausende Olivernbäume.
Der Bus machte noch jeweils einen Stopp in Lucena und Aguilar de Frontera. Das war auch der Grund, warum die Busfahrt so lange dauerte. Denn der Bus musste sich in diesen Orten durch teilweise enge Strassen quälen.
Der 54 Meter hohe Torre Campanario, der Glockenturm der Mezquita von Córdoba, wurde 951/952 als Minarett für die einstige Moschee errichtet.
Der Glockenturm ist das höchste Bauwerk auf dem Gelände der Mezquita. Er bietet eine rundum herrliche Aussicht auf die umliegenden Parks und Gärten und auf die Altstadt sowie die Römische Brücke über den Guadalquivir.
Das Brückentor (Puerta de Puente) befindet sich zwischen der Römischen Brücke und der Mezquita.
Im Mittelalter war das Stadttor eines von insgesamt fünfzehn Toren, die Zugang zu der Stadt ermöglichten. Neben dem Brückentor existieren heute nur noch die Puerta de Almodóvar und die Puerta de Sevilla.
Im 16. Jahrhundert wurde das Tor einer umfassenden Neugestaltung unterzogen und erhielt sein heutiges Erscheinungsbild. Vom Volksmund wird es auch als Triumphbogen (Arco de Triunfo) bezeichnet.
Seit der jüngsten umfassenden Restaurierung, die im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts erfolgte, kann das Monument besichtigt werden. Es beherbergt eine dauerhafte Ausstellung von Gravuren, Lithografien, Postkarten, Gemälden und Zeichnungen.
Wir spazierten über die Puente Romano – die Römische Brücke – und genossen die Sicht auf beide Seiten des Guadalquivir.
Über 16 mächtige Steinbögen führt die Römische Brücke über den Fluss und direkt in die Altstadt Judería. Die Bogenbrücke mit Keilsteingewölbe ist ein historisch und architektonisch bedeutendes Bauwerk und wahrscheinlich unter Kaiser Augustus im 1. Jahrhundert entstanden. Sie ist eins der grössten erhaltenen römischen Bauwerke in Andalusien.
Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Highlights von Córdoba - den Komplex von Mezquita-Kathedrale, denFluss und die Puerta de la Puente sowie die Altstadt.l
San Rafael ist einer der bedeutendsten Schutzheiligen von Córdoba. Ihm zu Ehren wurde ein riesiges Monument aus Stein erbaut. An der Spitze ist eine ebenfalls steinerne Skulptur des Erzengels angebracht.
Im 17. Jahrhundert erreichte die Verehrung von San Rafael ihren Höhepunkt. Als eine schreckliche Pestwelle die Stadt heimsuchte, wendeten sich die Cordobesen an ihren Schutzheiligen, um dem Sterben ein Ende zu machen. Die Pest verschwand kurz darauf – nach Meinung der Einwohner ein Zeichen für die Macht des Erzengels. Ihm zum Dank wurde daraufhin die Triumphsäule erbaut.
In der Stadt verteilt stehen zudem einige weitere dem Schutzheiligen San Rafael gewidmete Denkmäler.
Der Torre de la Calahorra in Córdoba gilt als die älteste Festungsanlage von Córdoba und befindet sich direkt an der Römischen Brücke (Puente Romano), die in die Altstadt führt. Sie hatte im Mittelalter eine wichtige Bedeutung für die Stadt.
Der Turm wurde Ende des 12. Jahrhunderts gebaut.
Die Anlage besass ursprünglich nur zwei Türme, die miteinander verbunden waren. Erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde ein dritter Turm dazugebaut, um die Wehrfähigkeit deutlich zu erhöhen. Zu dieser Zeit wurde die Anlage teilweise komplett neu erbaut. Im 18. Jahrhundert diente das Gebäude als Gefängnis, im 19. Jahrhundert wurde daraus eine Schule für Mädchen.
Der Turm ist auffällig durch seine helle Farbe und die grossen Zinnen. Er weist Bauelemente im Mudéjar-Stil auf, den es so nur in Spanien gibt und vereint maurische und christliche Motive.
Eigentlich heisst das Schloss Alcázar de los Reyes Cristianos, was übersetzt »Palast der christlichen Könige« bedeutet. Das aus dem Arabischen stammende Wort Alcázar geht auf den Begriff Al-Qasr zurück, der Palast bedeutet.
Im 8.Jahrhundert war an dieser Stelle ein Vorgängerbau als Residenz für die Kalifen errichtet worden. Zu dieser Zeit war Córdoba von den Mauren besetzt, von denen viele auch nach der Rückeroberung 1236 im Land blieben.
Das heutige Gebäude wurde 1328 unter König Alfonso XI. erbaut. Berühmt sind ihre Gärten, die von den Mauren angelegt und von den christlichen Königen übernommen wurden. Hier gedeihen Palmen, Bäume und Blüten aller Art. Es gibt Brunnenanlagen und Teiche.
Der Palast wurde unter anderem während der Spanischen Inquisition als Tribunal und als Gefängnis genutzt, später war er Militärgebäude und ebenfalls Kerker für Zivilpersonen und militärische Personen. Berühmt wurde er vor allem durch die Zeit der Katholischen Könige, also von Königin Isabella I. von Kastilien und König Ferdinand II. von Aragon, die hier mehr als acht Jahre, bis zur Rückeroberung Granadas 1492, residierten.
Hier suchte Christoph Kolumbus 1486 das Königspaar auf, um es um Unterstützung für sein Projekt, die Reise nach Indien, zu bitten. Es wurde dann ja die Entdeckung Amerikas.
Vier Türme schmückten einst den Palast, einer von ihnen wurde leider im 19. Jahrhundert zerstört. Im Inneren des Palastes, der gleichzeitig eine Festung war und 4.100 qm misst, gibt es Mosaiken aus dem zweiten Jahrhundert, die bei archäologischen Ausgrabungen im Stadtzentrum gefunden wurden, und einen römischen Sarkophag aus dem dritten Jahrhundert.
Aufbruch: | 26.02.2024 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 11.03.2024 |