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Cordoba: Mezquita-Catedral
Die Mezquita – die Moschee-Kathedrale von Córdoba – gehört zu den eindrucksvollsten Bauwerken in Spanien.
Bereits seit 1882 ist die Mezquita Nationaldenkmal in Spanien und seit 1984 gehört sie – zusammen mit der Altstadt von Córdoba und der Medina Azahara – zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Bauarbeiten der Mezquita-catedral de Córdoba, begannen im 8. Jahrhundert, als sich die Stadt am Guadalquivir zum Zentrum der maurischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel entwickelte.
Nach der christlichen Rückeroberung im Jahr 1236 wurde die Moschee in ein katholisches Gotteshaus umgewandel, ein Grossteil der Mezquita blieb aber glücklicherweise erhalten.
Noch bevor mit dem Bau der Moschee begonnen wurde, stand auf diseem Platz bereits in der Mitte des 6. Jahrhunderts die westgotische Basilika Sankt Vinzenz.
Auf deren Grund begann im Jahr 785 der Bau der Mezquita. Die ursprüngliche Moschee umfasste nur ungefähr ein Viertel der jetzigen Fläche. Die wunderschönen Doppelbögen, für die die Mezquita bekannt ist wurden aber von Anfang in die Moschee integriert.
Die erste Erweiterung der Moschee begann im Jahr 833 und dauerte ungefähr bis 845. Der Gebetsraum wurde um acht Schiffe verlängert und der Hof der Moschee wurde vergrössert.
Nachdem im Jahr 929 das Kalifat von Córdoba ausgerufen war, wurde die Mezquita von 962 bis 966 erneut ausgebaut. Es wurden 12 neue Abschnitte hinzugefügt, was für einen länglichen Grundriss sorgte.
Die letzte Erweiterung erfolgte 991, es wurden acht neue Schiffe nach Osten errichtet, dadurch entstand ein rechteckiges Gelände. Auch der Innenhof der Moschee (Patio de los Naranjos) wurde um die gleiche Grösse erweitert. Nach Abschluss der Bautätigkeiten hatte die Mezquita im Jahr 1009 eine Länge von 175 Metern und eine Breite von 130 Metern.
Mit der Eroberung von Córdoba 1236 fiel die Stadt im Zuge der Reconquista wieder zurück an die Katholiken. Diese wandelten natürlich die Mezquita sofort in eine christliche Kirche um. Die Moschee wurde aber nicht völlig zerstört, sondern nur in Teilen umgestaltet.
1371 wurde die Königliche Kapelle (Capilla Real) fertiggestellt, 1489 folgte die neue Hauptkapelle. Im 16. Jahrhundert wurde das Innere der Mezquita im Stil der Gotik und Renaissance umgestaltet. Im 17. Jahrhundert wurde das ehemalige Minarett zum Glockenturm (Torre Campanario) umgebaut.
Aufgrund dieser abwechslungsreichen Geschichte und der verschiedenen Einflüsse verfügt die Mezquita über wertvolle architektonische Schätze unterschiedlicher Stilrichtungen und Epochen.
Das imposante Bauwerk, welches unterschiedliche Stilrichtungen und religiöse Elemente der westlichen Kultur sowie des Islam miteinander vereint, ist das Wahrzeichen der Stadt Córdoba.
Die Mezquita ist mit einer Grundfläche von mehr als 23.000 m² eine der imposantesten und eindrucksvollsten Sakralbauten der Welt.
Die Gebetshalle erstreckt sich auf fast zwei Drittel der Gesamtfläche. Wie die Kapitelle spiegeln sie ägyptische, griechisch-römische und westgotische Baustile wider.
Einzigartig sind die über 800 Säulen, die sich zu einem scheinbar endlosen Wald verdichten. Auf diesem Flechtwerk an Säulen liegt ein System aus überlappenden Doppelbögen.
Im südlichen Sektor der Mezquita befindet sich ein byzantinisches Mosaik mit aufwendigen Ornamenten und lobpreisenden Inschriften. Beeindruckend ist zudem der Mihrab, die muschelförmige Gebetsnische, deren Schmuckarbeit aus der byzantinischen Tradition stammt.
In der Kathedrale sieht man alle Architekturstile des 16. und 17. Jahrhunderts.: Brückenbögen und Gewölbe im spanisch-flämischen Baustil , die Kuppeldächer mit Elementen aus der Renaissance und die Chor- und Altargewölbe aus dem Frühbarocks.
Der Glockenturm der Mezquita (Torre Campanario) ist mit 54 Metern der höchste Teil des imposanten Bauwerks.
Der Turm wurde 951/952 als Minarett die Moschee errichtet. Nach der Rückeroberung durch die Christen wurden dem Turm Ende des 16. und im 17. Jahrhundert neue und höhere Ummantelungen hinzugefügt.
Der Glockenturm lehnt sich an das Haupttor Puerta del Perdón, dem Haupteingang zum Mezquita-Komplex. 1991 begann eine umfassende Restaurierung des Torre Campanario. Seit 2014 können Besucher die Treppen des Turms bis zu den Glocken hinaufsteigen und einen einmaligen Panoramablick über Córdoba geniessen.
Der heutige Orangenhof war früher der Vorhof zur Moschee, der für die rituellen Waschungen der Muslime und zum Koranunterricht genutzt wurde. Zu Zeiten der Gründungmoschee war er noch ziemlich klein, wurde aber infolge der Erweiterungen im 10. Jahrhundert auf seine heutige Grösse ausgebaut.
Der muslimische Hof wurde durch die Katholiken im 15. Jahrhundert mit dem Bau der Kreuzgänge umgestaltet. Die meisten Palmen wurden durch Orangenbäume ersetzt, die dem Patio de los Naranjos seinen Namen geben. Einige Palmen wachsen aber immer noch, genau wie ein paar in die Höhe ragende Zypressen.
Die Mezquita ist auf jeden Fall sehr beeindruckend, auch wenn dieser Mischmasch aus Moschee und christlich-katholischer Kirche auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig ist. Für mich ist es eher ein grossartiges "Kunstwerk" als ein religiöses Bauwerk.
Wenn man die Mezqita betritt, ist man auf den ersten Blick beeindruckt von den vielen mächtigen Säulen. Dann wandert man durch die Säulen und wird plötzlich überrascht von den prächtigen christlichen Symbole.
Aufbruch: | 26.02.2024 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 11.03.2024 |