USA Südwesten

Reisezeit: September 2004  |  von Alexandra K.

San Francisco

Wir kamen dann auch irgendwann in San Francisco an. Allerdings viel, viel später als geplant und im Dunkeln. Ich empfand das Fahren im Dunkeln als sehr unangenehm und bin auch leicht ins schwitzen gekommen. Wir hatten unser Hotel in der Van Ness Avenue und nachdem wir uns ein bisschen verfahren hatten, haben wir es auch bald gefunden. Ich war echt froh, als wir im Parkhaus waren. Wir haben dann unser Zimmer im Cathedral Hill Hotel bezogen, von dem wir einen super Blick hatten. Leider war die Klimaanlage irgendwie kaputt und hat nur warme/heiße Luft abgelassen. Das war sowas von warm in dem Zimmer, dass wir direkt mal an der Rezeption anrufen mussten. Letztendlich mussten wir dann das Zimmer wechseln (die an der Rezeption waren äußerst unfreundlich) und hatten einen scheiss Ausblick, harte + quietschende Betten, kaum Druck des Wasserstrahls in der Dusche und was weiß ich noch. Das Hotel war so ein richtiges Touristenhotel...das würde ich auf keinen Fall weiterempfehlen! Vorallem weil das Personal an der Rezeption super unfreundlich war! Ich wollte mich da im nachhinein sogar noch beschweren, aber die hatten auf ihrer homepage noch nicht mal eine Möglichkeit dafür.
Dafür haben wir vom Hotel ca. 11 Gutscheine (obwohl wir nur 5 Tage da waren) für´s Frühstücksbuffet bekommen, obwohl wir kein Frühstück im Preis inbegriffen hatten. Das war auf jeden Fall ein Versehen und jeden Morgen haben wir Angst gehabt, dass das irgendwann auffliegt, wenn wir da gerade am mampfen waren. Ist aber nicht aufgeflogen und das Frühstück war echt super lecker! Jeden Morgen mit vielen, frischen Früchten und gar nicht so langweilig wie ein normales amerikanischen Frühstück!!!

Ausblick aus unserem Hotel

Ausblick aus unserem Hotel

Am nächsten Tag haben wir unser Mietauto abgegeben, weil wir das in San Francisco nicht behalten wollten. Das hatten wir schon im Vorfeld so geplant, denn die Gebühren für Parkhäuser sind so enorm hoch, dass es sich kaum lohnt ein Mietauto zu haben. Außerdem kommt man ja überall bestens mit dem Bus hin. Nachdem wir das Auto nicht mehr hatten, haben wir uns erstmal einen 3day Muni Passport gekauft, den man in jedem größeren Hotel kaufen kann. Der hat 2004 noch 15 $ gekostet und damit konnten wir 3 Tage so viel mit den Bussen und Cable Cars fahren wie wir wollten. Auf jeden Fall sehr praktisch! Den ersten Tag hatten wir große Probleme durch das Bussystem durchzusteigen und wir fanden das sehr, sehr verwirrend. Am zweiten Tag hatten wir´s dann aber raus und dann war alles okay.
Wir haben natürlich das volle Touristenprogramm gemacht. Erst Fisherman´s Wharf, wo es echt voll war, aber sehr nett. Da gibt es super leckere Smoothies!!!
Wer da unten mal dringend eine Toilette aufsuchen muss, für den habe ich hier auch einen super Tipp! Die Toiletten im Argonaut Hotel sind echt klasse! Das Argonaut Hotel ist ein Luxushotel wo einem die Türen noch von Herren mit Handschuhen geöffnet werden. Wenn man also reinspaziert, dann besser nicht orientierungslos umschauen, sondern einfach drauf los maschieren, damit man nicht so auffällt. Wenn man reinkommt, links halten und dann sind die Toiletten hinten rechts in der Ecke. Außerdem gibt es dort einen Tisch mit zwei riesigen Flachbildschirmen, wo es free internet access gibt. Sehr praktisch fanden wir das! Das Argonaut war immer eine Anlaufstelle für uns, wenn wir da unten bei Fisherman´s Wharf waren. So konnten wir dann auch mal eine kleine Email Richtung Heimat schicken.

Wer bei Fisherman´s Wharf die Straße langspaziert, wird viele Straßenkünstler zu sehen bekommen. Aber Achtung vor dem "Bush Man"! Wenn ihr ihn seht, ist es wahrscheinlich eh schon zu spät. Und zwar sitzt ein Afroamerikaner auf einem kleinen Hocker mitten auf dem Bürgersteig, hält ziemlich viele Zweige und Äste vor sich (quasi schon einen halben Busch) und rührt sich nicht. Nun kommen da ahnungslose Touristen vorbei (von vorne auf ihn zu...die, die von hinten kommen sehen ihn natürlich), die entweder so in ein Gespräch vertieft sind oder in der Gegend umherschauen, dass die ihn gar nicht bemerken (ehrlich gesagt sitzt der da so regunglos hinter dem Busch, dass man ihn wirklich nicht bemerkt wenn man in ein Gespräch vertieft ist). Und sind die Touristen kurz vor ihm bzw auf seiner Höhe, zuckt er plötzlich mitsamt dem Busch nach vorne und macht "buh" oder sowas ähnliches. Hört sich jetzt echt blöd an, aber die Leute haben sich ALLE sowas von erschreckt!!! Teilweise sind die einen halben Meter zur Seite gesprungen oder haben laut geschrien, etc...! Wundern sollte man sich spätestens dann, wenn eine Menschentraube irgendwo rumsteht, man auf diese Menschen zugeht und alle einen erwartungsvoll anstarren. Denn dann weiß man, der "Bush Man" ist nicht weit und diese Menschentraube steht da nur, weil sie sehen wollen wie Du Dich erschreckst. Ehrlich wahr! Da standen haufenweise Leute rum und haben auf das nächste Opfer des "Bush Man" gewartet, um sich dann schadenfroh zu amüsieren. Wir standen auch eine Weile da und haben das fasziniert beobachtet. Ehrlich gesagt haben wir uns gefragt wie viele Leute da täglich einen Herzinfarkt bekommen vor Schreck! Und das skurile ist...der verdient damit wirklich Geld! Er hat da ein Kästchen stehen und da werfen die Leute ihm wirklich Geld rein. Ich bin ja der Meinung, dass das nur die schadenfrohen Leute sind, die den auch noch bezahlen!

So beware of the Bush Man!

Fisherman´s Wharf

Fisherman´s Wharf

Unser nächster Besuch war dann Chinatown. An dem Tag war da gerade irgendein Fest oder ein Markt und da war die Hölle los! Hatte das Gefühl, dass sich halb China durch die engen Straßen quetschte! Irgendwo habe ich gelesen das Chinatown in San Francisco größer ist als Chinatown in New York City. Interessant fanden wir, wie sich die Leute die einzelnen Lebensmittel angeschaut haben, bevor sie etwas gekauft haben. Das wurde in die Hand genommen, die Nase reingesteckt um daran zu riechen, etc..!

Sehr voll in Chinatown

Sehr voll in Chinatown

Irgendwo in Chinatown

Irgendwo in Chinatown

Als wir genug hatten von Chinatown wollten wir mit dem Bus wieder zurückfahren, was ansich kein Problem dargestellt hätte. Allerdings wollte wohl halb China mit dem Bus zurückfahren und der Bus war sowas von voll...! Ich habe noch nie in meinem Leben so einen vollen Bus gesehen (puh, wir hatten einen Sitzplatz, von daher waren wir nicht so gestresst) und das blöde war, dass der Busfahrer immer wieder die Türen geöffnet hat um noch ein paar Leute reinzulassen. Irgendwann ging dann wirklich gar nichts mehr und die Leute wollten trotzdem noch rein. Das gab dann ein ordentliches Geschrei zwischen dem Busfahrer und den abgewiesenen Fahrgästen draußen...meine Güte, das war vielleicht Action. Besser als jeder Jackie Chan Film!
Angst hatten wir dann etwas um die Busachse...da es in San Francisco ja bekannterweise nicht wirklich gerade Straßen gibt, wird immer mal über einen Huckel gefahren und da hätte ich fast drauf gewettet das die Achse bricht oder so. Tat sie aber nicht.

Die Straßen von San Francisco...

Die Straßen von San Francisco...

Einen Besuch auf Alcatraz hatten wir uns auch vorgenommen. Gelesen haben wir irgendwo, dass man sich die Tickets schon paar Tage vorher besorgen sollte, da immer alles sehr ausgebucht ist. So war es dann auch, allerdings bekamen wir ein Ticket für den nächsten Tag. Wir fuhren dann mit dem Boot nach Alcatraz rüber und was mir noch sehr gut in Erinnerung blieb waren: Fliegen, Fliegen, Fliegen! Überall waren so doofe Fliegen, die sich einfach auf einen niedergelassen haben und verscheuchen lassen wollten die sich auch nicht. Sehr penetrant diese Viecher. Vorallem kamen die auch immer wieder zurück. Das war eine richtige Plage und äußerst unangenehm. Auf Alcatraz selber war das dann gar nicht mehr so schlimm. Alcatraz ist natürlich total das Tourieprogramm, aber wir fanden es trotzdem sehr interessant und der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Alcatraz

Alcatraz

Lombard Street stand auch auf unserem Programm und da hatten wir leider keinen richtigen Plan wo wir aus dem Bus am besten aussteigen sollten. Wir stiegen dann "in der Nähe" der Lombard Street aus (das war ungefähr bei der Leavenworth Street) und stellten dann fest, dass wir noch ein ganzes Stückchen bergauf marschieren mussten. An dieser Stelle muss ich mal erwähnen, dass man sich auf jeden Fall gut erkundigen sollte, wo man aussteigt, denn der Weg da hoch war soooooooo anstrengend! Irgendwie geht es da doch ziemlich steil bergauf. Von da oben hat man einen guten Blick auf Alcatraz, was definitiv näher aussieht als es ist. Wenn man mit dem Boot rüberfährt merkt man, dass es doch nicht so nah ist.

Sehr steil, aber netter Blick auf Alcatraz

Sehr steil, aber netter Blick auf Alcatraz

Die Lombard Street vom unteren Ende betrachtet

Die Lombard Street vom unteren Ende betrachtet

Was wir natürlich auch nicht verpassen wollten war ein Besuch der Golden Gate Bridge. Wir sind da mit einem Bus hingefahren, was super klappte. Was uns sehr gefreut hat war das schöne Wetter (hatten wir aber in San Francisco die ganze Zeit). Strahlend blauer Himmel und da beschlossen wir einmal über die Brücke zu spazieren. Also ich kann euch sagen, die Brücke ist wirklich seeeeehr lang! Sollte man einplanen. Da habe ich mir dann auch einen kleinen Sonnenbrand im Gesicht geholt, weil die Sonne zwar geschienen hat, es aber sehr windig war auf der Brücke. Und da hat man dann gar nicht gemerkt wie sehr die Sonne gebrannt hat. Ich hatte ja eigentlich gehofft an einem Tag die Brücke auch nochmal in dem typischen San Francisco-Nebel zu erwischen, aber wir hatten die ganze Zeit tolles Wetter, von daher muss ich mit Postkarten vorlieb nehmen.

Golden Gate Bridge und kein Nebel in Sicht

Golden Gate Bridge und kein Nebel in Sicht

Dem Golden Gate Park haben wir auch einen Besuch abgestattet, da wir in der Nähe waren. Dort war es sehr nett und ziemlich ruhig, aber ich würde nicht sagen, dass man da unbedingt hin muss wenn man in San Francisco ist.

Golden Gate Park

Golden Gate Park

Fazit zu San Francisco: Eine sehr schöne Stadt mit tollem Flair, die man unbedingt mal besucht haben sollte. Nicht umsonst heisst es oft, dass San Francisco eine der schönsten Städte der Welt ist.

Nun war unsere Reise leider auch schon beendet und wir mussten uns auf den Rückweg nach Deutschland machen. Auf jeden Fall stand eins fest: Das war der tollste Urlaub, den wir bisher gemacht haben und wir kommen wieder, keine Frage! Eigentlich wollten wir schon 2005 wieder rüberfliegen, aber das hat leider nicht geklappt. Nun kommt erstmal Thailand und dann können wir wieder die Westküste der USA in Angriff nehmen...

The End

© Alexandra K., 2006
Du bist hier : Startseite Amerika USA San Francisco
Die Reise
 
Worum geht's?:
Nevada, Arizona, Utah und California in knapp 3 Wochen
Details:
Aufbruch: 04.09.2004
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 22.09.2004
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Alexandra K. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors