USA Südwesten
San Diego
Nun hieß es wieder "Koffer anschallen" (wie sollte es auch anders sein) und ab geht´s nach San Diego. Wir hatten diesmal (wieder über das AAA Tourbook) telefonisch ein Zimmer im Days Inn reseviert. An dieser Stelle muss ich auch mal erwähnen, dass alles hervorragend geklappt hat mit den Hotels und wir hatten keinerlei Probleme. Die Motels der bekannten Ketten (Comfort Inn, Days Inn, Best Western) waren alle mehr oder weniger günstig und immer sehr sauber.
San Diego hat uns persönlich sehr, sehr gut gefallen, denn es kommt einem für eine Großstadt sehr relaxt und entspannt vor. Auch wenn es dann mal auf den Highways/Interstates sechs oder sieben Spuren gab (in eine Richtung versteht sich), war auch das Autofahren noch relativ harmlos. Das einzige Mal, als wir uns während unserer ganzen Reise überhaupt verfahren haben, war in San Diego. Da verpassten wir nämlich eine Abfahrt, die sehr überraschend kam. Aber wir fanden schnell wieder die richtige Richtung (die Türen sollte man während der Fahrt sowieso verriegeln in den USA...auch wenn man das hier in Deutschland nicht gewohnt ist), von daher war das kein großes Problem. Autofahren in den USA finde ich persönlich sowieso vieeeeeel einfacher, denn da man dort nicht so schnell fahren darf ist alles entspannter und anhand der Straßenschilder weiß man immer in welche Himmelsrichtung man fahren muss. Einfacher geht es doch gar nicht! Ist man dann wieder zurück in Deutschland und begibt sich mit seinem Auto direkt vom Flughafen auf die Autobahn, ist man umso empörter, dass einem plötzlich jemand an der Stoßstange hängt und ungehobelt drängelt. Hat man doch glatt vergessen, dass man vor 3 Wochen noch selber so gefahren ist in Deutschland!
Zum shoppen kann man in San Diego gut in die Horton Plaza gehen...eine sehr nette Mall, die "oben offen" ist. Das Gaslamp Quarter ist abends sehr nett zum flanieren, denn da spielt sich abends dann so ziemlich das Nachtleben ab. Wundern sollte man sich nicht, wenn man plötzlich lautes Gegröhle hört und während man sich noch umschaut um die Ursache herauszufinden, kann schon mal ein Partybus voller junger Leute vorbeidüsen. Ach soooo, ein Partybus!!!!
Am San Diego Mission Beach
La Jolla ist auch ein Besuch wert, denn dort kann man nett am Meer spazieren oder über die kleine Einkaufsstraße schlendern. Dies ist auch eine etwas teurere Gegend.
La Jolla liegt etwa 20 km nördlich von San Diego Downtown. Der Ort wirkt wie ein idyllisches Dorf, obwohl er genau genommen noch ein Stadtteil von San Diego ist.
La Jolla Cove
Möchte man einen tollen Blick auf Downtown San Diego haben und zudem noch super Strände sehen will, ist eine Fahrt nach Coronado unerlässlich. Von Coronado aus hat man einen fantastischen Blick auf Downtown und fährt man ein bisschen weiter, kommt man zu einem ziemlich netten Strand, der sehr breit ist. Hier sind auch sehr schöne Villen und Häuschen...definitiv ein nettes Plätzchen um sich nieder zu lassen. Vorausgesetzt man hat genug Geld.
Die Halbinsel Coronado mit ihren tollen Sandstränden erreicht man über die Coronado Bridge. Dort liegt das Hotel del Coronado (an dem ziemlich netten Strand), das trotz seiner Holzbauweise auch heute noch ein berühmtes Luxushotel ist (die Toiletten können wir auch wärmstens empfehlen! Da wird gleich hinter einem hergewischt, wenn man auf der Toilette war). In dem sehenswerten Baudenkmal wohnten schon viele Präsidenten, Filmschauspieler und andere Prominente. Besondere Bekanntheit erlangte das Hotel durch den Film "Manche mögen´s heiß", der hier gedreht wurde.
Blick von Coronado aus auf Downtown San Diego
Sehr nett ist auch Seaport Village. Dort kann man shoppen gehen, einfach nur einen Kaffee trinken oder Eis essen. Und das alles direkt am Wasser, denn Seaport Village befindet sich am Ufer der Stadt. Von hier starten auch Hafenrundfahrten.
Am Seaport Village (mit Brücke nach Coronado im Hintergrund)
Da sich San Diego so nah an Mexiko befindet, wollten wir natürlich auch einen kleinen Ausflug nach Mexiko machen. Erst haben wir überlegt ob wir dafür ein Busticket kaufen, aber in unserem Hotel wurden uns gute Tipps gegeben, so dass wir diese dann auch befolgten. Wir wollten bis zur Grenze mit unserem Auto fahren und unser Auto dann auf der US-Seite stehen lassen. Dies ist unbedingt zu beachten, denn mit seinem Mietwagen darf man nicht nach Mexiko fahren. Sieht man in Mexiko die Autos, weiß man auch weshalb. Ich glaube es gab kein Auto, was keine Beule hatte! Man sollte unbedingt darauf achten, dass man die letzte Abfahrt vor der Grenze nicht verpasst, denn das passierte uns. Wahrscheinlich haben wir zuviel gequatscht und nicht aufgepasst. Plötzlich sahen wir direkt vor uns die Grenze und da kam dann doch direkt mal ein bisschen Panik in uns hoch. Zum Glück gibt es für die dummen Touris, die die letzte Abfahrt verpassen, die linke Spur: "U-Turn to USA". Ähem, die nahmen wir dann natürlich. Interessant sind auch die Schilder, die dort in gewissen Abständen stehen. Abgebildet ist da eine anscheinend mexikanische Familie, die in geduckter Haltung durch die Gebüsche flitzt. Okaaaaay, als Fahrer klingelten mir direkt die Alarmsirenen: Könnte also sein, dass mir hier eine mexikanische Großfamilie über den Highway rennt, um zu flüchten!
Wir parkten dann unser Auto auf der US-Seite (schön war es da nicht gerade) und gingen zu Fuß über die Grenze. Ich fand das alles sehr interessant, denn zum einen bin ich noch nie zu Fuß über irgendeine Grenze gegangen und zum anderen war ich gespannt wie die Einreise auf der Rückkehr aussehen würde...wo die Amis doch immer so streng sind.
Was ziemlich hart ist, ist der Weg von der mexikanischen Grenze bis nach Tijuana in die City rein. Denn man muss über eine Brücke gehen (da sieht es aus wie Niemandsland), wo überall kleine Kinder stehen, neben einem herlaufen und etwas verkaufen wollen. Dann gucken die einen mit ihren großen, braunen Augen auch noch so an und man kommt sich vor wie das Allerletzte, weil man ihnen nichts abkauft. Hat man die Kinder hinter sich gelassen, fängt das "abwimmeln" an. Überall gibt es Straßenhändler (wohlgemerkt immer noch auf der Brücke), die einem was andrehen wollen. Nach der Brücke kommt ein Platz, wo man plötzlich ganz viele neue "friends" hat, denn alle rufen einem "Hello my friend" oder ähnliches zu und jeder will einen in Kneipen und Restaurants locken...selbstverständlich nur auf eine Margaritha. Hilfeeeeeeeeeee! Irgendwann war ich so genervt, dass ich zu einem Typen sagte, dass wir später zu ihm kommen würden (nur damit der nicht mehr neben uns herläuft und uns nervt) und Nicole beruhigte ich damit, dass der uns nachher auf dem Rückweg gar nicht mehr erkennen würde bei so vielen Touristen! Kurz vorweggenommen: Er kannte uns noch! Also ist das auch nicht die beste Ausrede, wenn man jemanden abwimmeln will!
Tijuana / Mexiko
Was auch definitiv nicht zu empfehlen ist wäre ein Besuch in einer mexikanischen Bank, um dort Geld zu wechseln oder ähnliches. Ich habe beim Betreten quasi den ganzen Verkehr in der Bank lahmgelegt. Na gut, nur von den Leuten, die sich in der Nähe der Tür aufhielten. Die haben sich da nämlich was ganz schickes einfallen lassen, was es Bankräubern wohl etwas schwieriger macht zu flüchten. Es gibt zwei Eingangstüren hintereinander mit einem kleinen Zwischenraum. Die zweite Tür öffnet sich nur, wenn die erste geschlossen ist und falls sich jemand in dem Zwischenraum befindet, muss der auch eine kurze Weile warten. Da ich ja ein freundlicher Mensch bin, habe ich die erste Tür aufgehalten...für die Leute, die aus der Bank kommen wollten. Aber irgendwie kamen die nicht und standen hinter der zweiten Tür und schauten mich nur an. Hab mich schon gewundert, aber bitte: Andere Länder, andere Sitten. Als sie dann allerdings wild mit den Händen fuchtelten und damit wohl irgendwas sagen wollten, sind wir stutzig geworden. Ich weiß leider nicht mehr wie wir es geschnallt haben, aber mir war das dann sehr, sehr peinlich!
Fazit zu Tijuana/Mexiko:
Fährt man dorthin um einmal Mexiko kennen zu lernen, ist man definitiv fehl am Platz, denn Tijuana ist mehr amerikanisch als mexikanisch. Alles auf Touries gemacht und ich fand es dort sehr enttäuschend.
Fährt man dort hin um einfach nur mal Tijuana anschauen zu wollen, ist es sicherlich okay.
Fährt man dorthin um billig zu trinken und zu feiern, ist es sicherlich ideal.
Die Einreise zurück in die USA war gar kein Problem und auch total unspektakulär.
Irgendwie waren wir sehr froh als wir wieder in San Diego waren, denn da ging alles so geordnet zu und keiner hat versucht einem krampfhaft was aufzuschwatzen.
Aufbruch: | 04.09.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.09.2004 |