Auf der GoldWing durch die USA

Freitag, 5. Juli 2002. Mein Geburtstag. Ich werde 50 Jahre alt. Zum 7. Mal. Und sieben Stunden später als zuhause! Komisches Gefühl. Das Frühstück ist wieder ein Continental Breakfast. Es gibt also wieder mal fast gar nichts. Wir fahren los. Bald sind wir in Lynchburg und besichtigen die Jack Daniels-Destillery. Im Werksbus wird mir ein Geburtstagsständchen gesungen. Prima. Leider viel zu kurz. Alles ist etwas altmodisch. Ich frage mich, ob hier sämtlicher Jack Daniels-Whisky hergestellt wird oder ob es nicht doch irgendwo noch eine supermoderne Fabrik gibt. Ein Tresor in einem ganz altmodischen Bureau. Gegen ihn hat Jack Daniels mal getreten und ist an den Folgen gestorben. Ich muss in Zukunft aufpassen, nicht mehr gegen PC, Auto, Moped oder unseren Tresor treten! Es gibt keine Kostproben, nur Eislimonade. Kostenlos. Wir werden fotografiert. Das Foto sollen wir später im Internet herunterladen können.

Weiter geht's. Viel zu heiß. 100 °F. Mittagessen in einem Cowboy-Lokal an der Straße. Es gibt kostenlose Erdnüsse. Die Schalen kann man einfach auf den Boden fallen lassen. Sieht schlimm aus, als wir gehen. Weiter geht's. Noch heißer. Schildkröten laufen über die Straße. Heute hält CG öfters an, um etwas zu trinken. Immer wieder stelle ich auf unserer Reise fest, wie freundlich die amerikanischen Autofahrer sind. Sie helfen uns immer, die Gruppe zusammenzuhalten, machen bereitwillig Platz und drängen sich nicht zwischen unsere Mopeds. Prima! Unsere Scheiben bleiben stets sauber, keine Insekten drauf! Ich weiß gar nicht, warum. Bei uns zuhause müssten wir die Scheiben jeden Tag putzen.

Endlich in Memphis. Noch ein Schlenker, weil die Anfahrt nicht richtig beschrieben ist. 340 Meilen heute gemacht. Erst mal in den Pool. Dann chartern wir drei Taxis und fahren nach Memphis rein. Beale-Street. Ist offenbar die wichtigste Straße in Memphis. Für den Verkehr gesperrt. Aus jedem Haus tönt Musik, Krach und Lärm! Gedränge und Geschiebe. Wir essen einen schrecklichen Burger. Hier gefällt es uns nicht. Sind wohl schon zu alt. Darum fahren wir beide mit Walter bald wieder zurück ins Hotel. Der Taxifahrer erzählt, dass Memphis über 1 Mio. Einwohner hat. Wir müssen natürlich erzählen, wo wir herkommen. Manches, was ich erzähle, versteht er. Am Hotel angekommen holen wir uns an der Tankstelle Bier und sitzen noch gemütlich am Pool. Dann ab ins Bett.