Round the world 2006

Nach einer alles andere als erholsamen Busfahrt (angeblich gibt es erhebliche Schlafkomfort-Unterschiede zwischen den grauen und den roten Greyhoundbussen, was wir weder wussten, noch irgendwas geaendert haette, wenn wir es denn gewusst haetten)kamen wir morgens um 6 Uhr in Hervey Bay an. Zu kaputt, an diesem Tag noch irgendetwas Produktives zu unternehmen, habe wir ihn kurzerhand zum Strandtag erklaert und Fraser Island auf den naechsten Tag verschoben. Leider stellte sich unser Geiz in Bezug auf 2-Tages-Touren auf die Insel nicht gerade als foerderlich heraus, da die Alternative mangels anderer Angebote (selbst Auto mieten doppelt so teuer) mal wieder in der ohnehin ungeliebten Tagestour bestand. So konnten wir zwar (waehrend wir in dem 4WD/Allradantrieb-Truck von einer Seite auf die andere geworfen wurden)feststellen, dass Fraser Island eine wirklich schoene Insel ist mit seinem auf Duenen wachsenden Regenwald, glasklaren Seen und 75-miles-beach; mehr aber leider auch nicht. Der Tag wurde mit dem Schwur "nie wieder Tagestouren" besiegelt. Immerhin reichte es noch fuer eine glorreiche Stunde Schwimmen in Basin Lake, dann hiess es schon zurueck auf die Faehre nach Hervey Bay, wo uns um halb zwei nachts auch schon wieder unser guter alter Grauhund, diesmal zum Glueck in Rot erwartete. Etwas ausgeruhter als beim letzten Mal kamen wir wiederum morgens um 6 in Brisbane an.
Nachdem die Rucksaecke im Hostel verstaut waren und der Tag auch noch (ziemlich) jung, beschlossen wir unseren Schwur einzuhalten und mit oeffentlichen Verkehrsmitteln zum Australia Zoo des leider vor kurzem verstorbenen Crocodile Hunters Steve Irwin (ein Stachelrochen wurde ihm zum Verhaengnis) zu kommen, statt mal wieder eine teure Tour zu buchen. Das sollte sich auch lohnen. Von der Moeglichkeit, Koalas auf den Arm zu nehmen, haben wir natuerlich umgehend Gebrauch gemacht (siehe unten) Die Krokodils-und Schlangenshows sowie Riesenschildkroeten und alles, was man in einem Zoo sonst noch alles so erwartet (u.a. Kangaroos-Knuddeln), waren den Besuch absolut wert. Allerdings hatte man schon mit dem ein oder anderen gedrueckten Moment angesichts der Blumen und Kondolenzbuecher zu kaempfen, und auch der Krokodilsshow ging eine kleine Gedenkveranstaltung fuer Steve Irwin voran.

Den naechsten Tag nutzten wir, um uns Brisbane anzuschauen, und waren wirklich positiv ueberrascht, nachdem wir vorher einges Negatives ueber die Stadt gehoert hatten.
Abends gings dann weiter nach Byron Bay, endlich mal mit der Aussicht, nach nur drei Stunden den Bus wieder verlassen zu koennen. Byron Bay ist superschoen, wir legen endlich mal nen kleinen Dreitage-Strandurlaub ein und morgen gehts mit Schildkroten schnorcheln. Byorn Bay ist ein kleiner Hippie-Ort suedlich von Brisbane und mit Hippies meinen wir auch Hippies. Flower-Power ueberall! Selbst McDonalds, Starbucks und Hungry Jacks (australisches Burger King - hier gibt's uebrigens als Student 20% Rabatt) duerfen hier nicht verkaufen. Der Protest der Hippie-Community war zu stark. Der einzige Wermutstropfen hier ist eine Horde dauerbetrunkener Amerikaner, die einem auch wirklich keine Sekunde Schlaf goennen wollen und sich an so lustigen wie auch originellen Spielchen wie betrunken-groehlend-ums-Hostel-rennen um vier Uhr morgens erfreuen und ihre Mitreisenden nur zu gerne an diesem unglaublichen Spass teilhaben lassen. Tja, das passiert halt, wenn die Jungs (und besonders auch Maedels) mal in ein Land kommen wo sie legal unter 21 trinken duerfen. Man kann unserem wenig goennerhaften Unterton wohl entnehmen, dass wir mit diesen unterhaltsamen Zeitgenossen einen Schlafsaal teilen...In stiller Hoffnung auf einen roten Greyhoundbus harren wir also dem, was da morgen Nacht auf dem Weg nach Sydney (erholsame 15 Stunden Busfahrt) so kommen mag.