Südostasien 2006 - Eine achtwöchige Rundreise

Reisezeit: Oktober / November 2006  |  von Andreas Z

03.11.2006 - 12.11.2006 Kambodscha: 2. Tag Siem Reap - Tempeltour

09.11.2006 - Gegen 09:00 Uhr holte uns unser zuverlaessiger TukTuk Fahrer vom Guesthouse ab. RA (Der 24 - jaehrige Fahrer) kann man unter Tel. Nr. 092 852613 mieten und freut sich ueber jeden Job.
Alex, von der letzten Nacht noch geraedert, er legte noch mal einen nach, sagte die heutige Tour ab. Rosis kleiner Schnupfen hat sich mittlerweile zu einem Grossen erweitert und mein kleiner Husten brennte nun in der Lunge und wurde nun zur Bronchitis, dank dem Strassenstaub. Ra fuhr uns erst in eine Klinik, wo mich ein Doktor abhoerte und mir Antibiotikum und entzuendungshemmende Mittel sowie ACC verschrieb. Kosten 25 Dollar. das Krankenaus selbst ist in einem sehr schlechten Zustand. Der Eingangsbereich ist verstaubt und die Kunden tragen den Strassenstaub mit rein. Im Eingangsbereich werden auch die Medikamtene ausgegeben und auch Wunden behandelt.
Nach dem Krankenhausbesuch ging es weiter zur Tempelbesichtigung. Die Roulos - Tempelgruppe sowie ein paar kleinere standen auf dem Programm. Mittags machten wir an einem Essensstand Rast und fuehlten uns krankheitsbedingt schon schwach, sodass wir das Programm kuerzten und uns nur noch 3 Tempel von aussen ansahen und zum Schluss noch dem Tempel am See (West Mebon), welcher sich als absoluter Flop herausstellte. Danach fuhr Ra uns ueber eine Apotheke, wo sich Rosi Nasenspray kaufte, zurueck zum Guesthouse. Rosi legte sich gleich ins Bett und ich ging noch mal zur Massage, diesmal Khmer Massage, welche bislang die Beste ueberhaupt war. Den Abend verbrachten wir hustend und schnupfend auf dem Zimmer.

Lolei Tempel

Lolei Tempel

Tempel der Roulos Tempelgruppe

Tempel der Roulos Tempelgruppe

Roulos Tempelgruppe, manche Fragmente muessen in Angkor gegen den Einsturz gesichert werden

Roulos Tempelgruppe, manche Fragmente muessen in Angkor gegen den Einsturz gesichert werden

Roulos Tempelgruppe

Roulos Tempelgruppe

Pre Rup Tempel

Pre Rup Tempel

Eingang Preah Khan Tempel

Eingang Preah Khan Tempel

Obstverkaeuferin im Agkhor Bereich

Obstverkaeuferin im Agkhor Bereich

Strasse zu unserem Guesthouse

Strasse zu unserem Guesthouse

10.11.2006 - Ra kam heute erst um 11 Uhr. Rosi ging es vom Schnupfen her so schlecht, dass sie im Guesthouse blieb. Ich fuehle mich auch nicht besser aber fuhr dann mit Alex und RA eine kleine Stadtrundfahrt. Zuerst gingen wir zum Friseur, da Alex nach 2 Monaten einen Haarschnitt bitter noetig hatte und ich ebenso mein Haar kuerzen wollte. Der Haarschnitt kostete 2 Dollar und die Haare wurden dann danach an einem Pumpbrunnen gewaschen.
danach ging es zu einem Buero die Helikopterrundfluege ueber Angkhor anbieten. Alex wollte unbedingt einen machen, da der Flug nur 75 Dollar kosten wuerde. Jedoch bezog sich das auf pro Person fuer 8 Minuten. Die halbe Stunde sollte pro Person 265 Dollar kosten, das war selbst fuer Alex zu viel. Bedrueck gingen wir dann in ein Kriegsmuseeum. Das Museeum selbst bietet verrostetes Kriegsmatierial, angefangen von Panzern ueber Moersern und Feldhaubitzen, Flugabwehrgeschutzen und Gewehren aus allen Epochen. Auch Landminen in jeglicher Ausfertigung werden ausgestellt. Das Museeum an fuer sich ist bei 3 Dollar Eintritt nicht sehenswert, jedoch ahtten wir eine englischsprachige Fuehrung von einem Kriegsveteranen, der 10 Jahre in der Armee gedient hatte. Die Fuehrung und die Geschichten die der Veteran zu erzaehlen hatte machten, das Museeum erst so richtig interessant und zu einem Tipp. Der Veteran (mit 14 Jahren bereits Soldat) selbst verlor im Krieg ein Bein und hat neben 3 Naegeln im Koerper unzeahlige Granatsplitter abbekommen und verlor ein Auge. Tragischerweise verlor der Mann 2004 durch eine Landmine seine Frau und lebt nun alleine mit seiner 3 jaehrigen Tochter. Der Mann erzehlte aus seinem Kriegsalltag und verdeutlichte ueberhaupt die gewalttaetige Kraft der ausgestellten Kriegsmaschinerie. Unter einer 85 mm Haubitze konnte ich mir bislang wenig vorstellen, dass der Einschlag der Granate aber alles im Umkreis von 100 Meter vernichtet, war mir nicht bewusst. Der Mann erzaehlte auch Geschichten und Greueltaten und aktuelle Angelegenheiten. In Kambodscha liegen derzeit noch 4.500.000 Landminen, viele davon aus Plastik, welche nur ausgebildete Hunde aus Deutschland aufspueren koennen. Taglich sind an die 15.000 Menschen aus allen Laendern beschaeftigt Minen zu suchen. Taeglich findet man 1 Mine und taglich werden 5 Menschen durch Minen getoetet. Traurig aber wahr. Die Minen selbst haben eine Haltbarkeit von bis zu 100 Jahren.

Die Geschichten die uns der Mann erzaehlte machten Alex und mich so richtig fassungslos. Der mann meinte zum Schluss, dass er ein neues Glasauge fuer 85 Dollar dringend braucht und bat um ein kleines Trinkgeld. Ich gab ihm dann 20 Dollar, weil ich diese eigentlich fuer den Helikopterflug ausgeben wollte. Ich hoffe, dass er das Geld bald zusammen hat.
Die Geschichten die wir von diesem Mann erfuhren, zeigte uns ein ganz anderes Bild von Kambodscha und veraenderte auch unsere Gedanken. Auf der Rueckfahrt sprachen wir die ganze Zeit ueber die Geschehnisse.
Alex hatte danach Hunger und ass bei einem Inder. ich wiederum konnte nach dem Erlebten nichts essen. Alex wollte noch eine Krokodilfarm besuchen, ich wiederum ging in den Massagesalon vom gestrigen Tag und dann zurueck zu Rosi.
Abends assen wir drei noch bei einem Italiener. Ich ass salat und Spaghetti, Rosi Sandwich und Alex eine Pizza. Fuer Alex war das der letzte Abend in Siem Reap, er verlass uns am Morgen mit dem Boot in Richtung Phnom Phen und Vietnam.

Ich beim Friseur

Ich beim Friseur

Eigentlich ein Flugabwehrgeschuetz, gegen Menschen wurde es aber auch eingesetzt, mit fataler Wirkung. Rechts daneben der Veteran

Eigentlich ein Flugabwehrgeschuetz, gegen Menschen wurde es aber auch eingesetzt, mit fataler Wirkung. Rechts daneben der Veteran

Meine Masseuse und ich. 4 mal genoss ich die traditionelle Khmer Massage bei ihr.

Meine Masseuse und ich. 4 mal genoss ich die traditionelle Khmer Massage bei ihr.

11.11.2006 - Der Salat vom Vorabend zeigte nachts bei mir sein boeses Gesicht. Er verliess den Koerper auf dem selben Weg wie er hineingekommen ist. Auch die anderen fluessigen Sachen die folgten, nahmen den bequemeren Weg zurueck. Da war es also schon wieder, das fiesse Bakterium. Der 11.11. war fuer Rosi und mich ein Betttag, krakheitsbedingt. Rosis Schnupfen war auch heute nicht besser und neben der akzeptablen Bronchitis rebellierte nun auch noch der Magen. Rosi holte sich am Nachmittag was zum essen und ich trank den ganzen Tag nur Cola. Abends gegen 21:00 Uhr gingen wir noch mal zu der Massage, in der ich schon 3 mal zuvor war. Wir unterhielten uns ein wenig mit den jungen Masseurinnen, alle um die 20 Jahre alt. Hier erfuhren wir, dass die Maedels 40 Dollar im Monat verdienen und an 6 Tagen die Woche 14 Stunden arbeiten. Sonntags haben sie frei. Fuer uns ist das Ausbeutung und Verstoss gegen die Arbeitszeitverordnung, hier dagegen ist man froh das man ueberhaupt eine Arbeit hat. Ich rechnete den Stundenlohn der Maedels mit dem Taschenrechner durch. Pro Stunde fliessen hier ca. 12 US Cent in den eigenen Geldbeutel (1 Stunde Massage 7 Dollar) und das in einem Land wo der Liter Kraftstoff an der Tankstelle 1 Dollar kostet. Eine grosse Flasche Wasser ist an einem Kiosk fuer 50 Cent zu haben. Nach einer herzlichen Verabschiedung ging es zurueck ins Guesthouse, denn am Morgen heisst es Abschied nehmen von Kambodscha. Das Ticket mit dem Bus von Siem Reap nach Trat (Thailand) kostete 18 Dollar pro Person.

© Andreas Z, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Erwarten können es wir schon lange nicht mehr, zum ersten Mal mit Rucksack von Thailand aus über Südwestthailand - Indonesien - Kambodscha - Südostthailand. Staunen, Chillen und Tauchen, alles was ein Urlaub unserer Meinung nach hergeben muss.
Details:
Aufbruch: 01.10.2006
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.11.2006
Reiseziele: Thailand
Südostasien
Indonesien
Malaysia
Kambodscha
Der Autor
 
Andreas Z berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.