Sardinien für Nichtschwimmer
29.07.2006 - Berge und Schmalspurbahn
Trotz allem gut ausgeruht, frühstücken wir - wie an allen Tagen gehabt mit Caffe americano, caffe latte und zwei croissants - in der Bar für 3,30 € und starten zu unserer heutigen Kurventour.
Bergstrecke nach Tortoli
Die Strecke von Isili bis Tortoli (110 km) führt über zahlreiche Höhenrücken, die meist kahl sind, deren Hänge aber intensiv landwirtschaftlich genutzt werden oder mit Korkeichen bestanden sind.
wieder mal ein verlassenes Straßenwärterhäuschen
Bahnhof Sadali der Schmalspurbahn von Cagliari nach Tortoli
In Mandas treffen wir auf die im Baedeker aufgeführte Schmalspurstrecke Cagliari-Tortoli, die wir laufend kreuzen. In Sadali (*) finden wir den Bahnhof und schauen mal nach wann evt. der einmal täglich in jeder Richtung verkehrende Zug diesen Ort streift. Es ist 10.00 Uhr und er soll von Mandas um 10.17 Uhr eintreffen, das heißt: warten.
Der Fahrplan gibt Auskunft über Zugtyp und Zeiten
heute hängt nur ein Waggon an der Lok
Mit etwas Verspätung und ca. 10 Touristen im einzigen Waggon an Bord (Fahrkarte Mandas-Tortoli hin und zurück 21€) trifft er ein. Die Touristen springen raus, um zu fotografieren, dann geht es weiter. Nach Abfahrt des Zuges kehrt in den Ort wieder die Ruhe ein, der Bus fährt ab und wir starten sofort, um die Bahn noch einmal zu sehen.
eine der wenigen Brücken
mit dem Auto sind wir trotz einiger Haltepunkte schneller und treffen die Bahn wieder
Dies gelingt uns sogar noch zweimal vor Tortoli. Obwohl die Bahnstrecke durch das Gebirge verläuft, gibt es fast keine Tunnels oder Brücken. Die Bahn fährt jedes Tal in Gänze aus, um die Steigungen gering zu halten. Dies hat seinen Grund darin, dass der Vertrag zwischen Bahngesellschaft und der englischen Baufirma, die diese Strecke angelegt hat, vorsah, dass nach Kilometer Strecke bezahlt wurde!
verlassene Ortschaften im Gebirge
Vereinzele Orte sind nahezu verlassen. Arbatax, der Küsten und Hafenvorort von Tortoli, bietet wie Tortoli selbst nichts. Mit einem Eis gestärkt, gehen wir die nächste Etappe der Gebirgstour an.
Blick von der Höhenrückenstrasse auf die sardische Ostküste mit Tortoli
Die Straße von Tortoli bis nach Dorgali (ca. 60 km) schlängelt sich, nachdem die Höhe erreicht ist, fast auf dem Höhenrücken weiter und erreicht in der Spitze eine Höhe von 1017 m. Das Gebirge ist schroffer und jetzt meist kahl.
Bergziegen
vor den Kühen sind 'halbwilde' Schweine
Auf der Hochebene sehen wir neben Kühen auch die halbwilden Schweine Sardiniens und fragen uns, warum es eigentlich keine Schweinemilch und keinen Schweinekäse gibt?!
Gola su Gorruppu
Von der Passhöhe geht der Wanderweg zur berühmten Schlucht von Gola su Gorruppu hinunter, die wir bei der Planung bereits wegen der Temperaturen ausgelassen hatten. Dabei würden die Temperaturen hier oben durchaus mehr körperliche Aktivitäten zulassen.
Marmorsteinbruch
Vor Orosei fahren wir noch quasi durch einen Marmorsteinbruch hindurch, in dem Riesenblöcke aus dem Gebirge geschnitten werden.
Gegen 17.30 Uhr erreichen wir dann wieder unser Stammhotel bei Posada, wir wollen zwar in Agritourismus machen heute abend , aber das Tor ist zu. Mal sehen, wie das um 19.30 Uhr aussieht. Sonst ist Pizza angesagt.
Spanferkel für das sardische Mahl
Toll war's in der Azienda agricola "Sa Tana e Bore" (*)- als wir gegen 19.30 dort ankamen, waren bereits ein paar Autos da, und ein großer Tisch besetzt. Ein junger Kellner, der nur italienisch sprach, bediente uns mit Händen und Füßen.
Flasche Wein, Flasche Wasser, sardisches Hirtenbrot
Antipasti: zweierlei Schinken, Oliven, Käsepaste a la Gorgonzola, sardische Wurst, panierte Zucchini, getrocknete Tomaten, Auberginen und Artischoken in Öl, Sardische Brot mit Käse überbacken, Lammhirn paniert
Primi piatti: Ravioli mit Käsefüllung, Penne beides mit frischer Tomatensauce
Secondi piatti: Frischer Fenchel, Spanferkel
Dolci: Mandeldessert, süßer Kringel
Café, Mirto
Das alles für je 30 €
Tagesetappe 260 km
Aufbruch: | 19.07.2006 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 01.08.2006 |