Sardinien für Nichtschwimmer
25.07.2006 - Korkeichen und ein Waldbrand
Heute hat Ulrike das Ziel ausgesucht: Korkeichenwälder und Große Felsbrocken. Wir fahren wieder gegen 9.00 Uhr los und beschließen kurz vor Olbia, einmal den Auchan zu besuchen. Wir versorgen uns mal mit Aprikosen, Tomaten, sogar ein paar eingeschweißte Rollkuchen finden wir. Doch letztlich bekommen wir sie doch nicht, da sie an der Kasse nicht gelesen werden können. Über eine (nur zweispurige) Schnellstraße erreichen wir danach recht schnell den Abzweig bei Monti.
Korkeichenwälder
Korkeiche lagert zum Trocknen
Die Nebenstraße ist zwar recht kurvig, führt aber durch Korkeichenwälder bis Callangianus, das ein bedeutendes Zentrum der Korkverarbeitung ist. Die Betriebe im Industriegebiet zwischen den beiden Orten Callangianus und Tempio erzeugen einen Großteil der italienischen Korkproduktion.
Landschaft der Provinz Gallura
Die Stämme der vielen Korkeichen, die das typische Landschaftsbild der Gallura ausmachen, werden etwa alle zehn Jahre in Handarbeit geschält und die Korkrinde zum Trocknen aufgeschichtet.
Immer wieder findet man interessant geformte Felsformationen. Das nächste Städtchen hat Charme:
Tempio Pausania Wir parken in einer Seitenstraße, müssen aber Parkgebühren löhnen. Das kann man aber nicht am Automaten, sondern muss sich ein billeto kaufen. In der Touristeninfo erfahren wir dann auch wo, im Tabacchi.
Das Parkticket ist wie ein Rubbellos, man muss Datum und Zeit freirubbeln und dann das Ticket ins Auto legen.
Via Roma - die Hauptgeschäftsstrasse
Hochtechnologie - neue Korkprodukte
Wir starten unseren Rundgang schließlich in der via Roma (*), der Hauptgeschäftsstraße. Dort entdecken wir einen Laden, in dem nach ganz modernen Produktionsmethoden hergestellte Korkprodukte (Kleider, Handtaschen, Koffer u.ä.) zu (horrenden) Preisen verkauft werden, die wasserabweisend, waschbar, ganz geschmeidig sind.
Kathedrale von Tempio Pausania
Wir laufen um die Piazza Gallura herum und finden den Eingang zur Kathedrale San Pietro, die zur Zeit restauriert wird.
Il Rosario
Direkt gegenüber liegt die kleine Kirche Il Rosario.
menschenleere Altstadtgassen in der Mittagshitze
Unser Rundgang durch die Altstadt findet wieder in der absoluten Mittagshitze statt - wir schaffen das einfach nicht zu anderen Zeiten - daher sind die Gassen fast menschenleer.
Danach fahren wir weiter Richtung Aggius, es zieht ein Gewitter auf. Da die Sonne verdeckt ist, machen wir uns keine Gedanken und halten an einem Picnicplatz mit Aussicht, der sich nach Verziehen der Wolken als ausgesprochen heiß erweist.
Das Picnic wird so recht kurz, aber auch kurzweilig, weil in der Nähe wohl ein Waldbrand gelöscht werden muß, zu dem 2 Hubschrauber und eines der schon auf dem Flugplatz aufgefallenen Flugzeuge im Pendelverkehr Wasser abwerfen.
Löschhubschrauber und Löschflugzeuge im Pendelverkehr
Löschflugzeuge auf dem Flughafen von Olbia
Aggius
Im nahegelegenen Örtchen Aggius (*) werden Teppiche hergestellt. Ein solche 'laboratorio' sehen wir uns an, die kleinen Teppiche sind weiß und mit erhabenen Mustern oder sehr bunt. Sie haben ihren Preis zwischen 100 und 200 Euro (Brückengröße).
Valle della Luna
Durch das Valle della Luna (*), in dem wirklich die großen Brocken rumliegen, nähern wir uns langsam der Westküste.
romanische Kirche San Pietro mit pisanischem Dekor bei Perfugas
Im Baedeker ist eine romanische Kirche bei Perfugas ausgewiesen, die von Pisaner Architekten in gewohnt gestreiftem Muster aus Trachyt- und Sandstein erbaut wurde: Leider ist San Pietro (*) nur unter Voranmeldung zu besichtigen. Aber das Äußere beeindruckt auch schon sehr. Teile der Innenausstattung sollen in San Sebastiano in Bulzi sein.
Domus de Janas
Ulrike findet noch Felsengräber (und -wohnungen) in Sedini und den Hinweis auf eine 'kaputte' Kirche San Nicola di Silanis (*).
Die Felsengräber finden wir sofort, nur durch das Umrunden fällt uns ein Schild San Nicola auf. Dazu müssen wir ganz ins Tal herunterfahren. Aber es lohnt sich.
San Nicola
Zur genaueren Besichtigung der kleinen Kirche muss ich über einen Zaun steigen. Danach geht es zurück Richtung Perfugas und dann noch einmal weiter nach Martis, wo wir einen versteinerten Wald sehen wollen.
auf einer riesigen Wiese liegen verstreut versteinerte Baumstammstücke
Der versteinerte Wald (forresta pietrificata) von Carrucana (*) liegt unterhalb von Martis in einer Wiese.
versteinerter Baumstamm
Da Ulrike ein Brunnenheiligtum in Perfugas (*) übersehen hatte, müssen wir noch einmal zurück nach Perfugas, um danach wieder an Martis vorbei unsere Heimreise anzutreten, die inzwischen bereits 135 km lang ist.
alte Strassenmeisterei
Auf dem Heimweg muss ich nur noch an der kurvenreichen SS 132 ein altes, längst nicht mehr benötigtes Straßenwärterhaus aufnehmen, bevor wir wieder auf die zweispurige Schnellstraße kommen, die uns nach Olbia führt. Von einer einzelnen Wolke des nahen Gewitters bekommen wir einen kurzen Schauer ab. In Posada kaufen wir dann im LD noch kurz vor Ladenschluss etwas für das Abendessen ein. Im letzteren gibt es sogar gekühltes Bier! Auf dem Zimmer lassen wir es uns dann nach dem Duschen gut gehen, denn es ist inzwischen ja auch schon nach 21.00 Uhr.
Tagesetappe 235 km
Aufbruch: | 19.07.2006 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 01.08.2006 |