Sardinien für Nichtschwimmer
22.07.2006 - Flucht von der Costa Smeralda
Nach dem Frühstück fängt uns 'chefe' ab und fragt uns, ob wir ihm die Speise-Karte ins Deutsche übersetzen können. Das sardische Abendessen soll incl. Wein und Wasser 25 € kosten. Mit einem Telefonat mit Volker und seiner Hilfe schaffen wir das, ich gebe es selbst - unter Protest von Tochter Laura - in den Hotelcomputer ein und dann starten wir nach Olbia.
Corso Umberto - die Hauptstraße von Olbia - ist Fußgängerzone
Olbia - Plätze
Olbia - Plätze
Dort ist nicht viel zu sehen. Der Corso Umberto (*) führt vom Zentrum zum Hafen, doch der ist abgesperrt mit Zaun.
Costa Smeralda - Küste der 'kleinen' Yachten
in jeder Bucht liegen 'nur ein paar'
der Strand ist kaum erreichbar durch die Feriensiedlungsbebauung
Die Fahrt bis Porto Cervo entlang der Costa Smeralda zeigt wieder einmal, dass sich die Reichen abkapseln wollen, es aber inzwischen nicht mehr können, denn auch dort baut man ununterbrochen, jedoch - das muss man zugeben - in einem akzeptableren, der Gegend angepassten Baustil.
Für uns ist das aber schon wieder viel zu eng bebaut und wir flüchten Richtung Arzachena, in eine einsamere Gegend mit schönen Felsbrocken und aufregenden frühgeschichtlichen Ausgrabungstätten.
Tomba di Giganti di Li Lolghi
Das 27 m lange Gigantengrab Tomba di Giganti di Li Lolghi (*)
41° 03,975' N // 9° 20,056' O
mit seiner fast 4m hohen Portalstele steht frei auf einer kleinen Anhöhe. Es scheint aus einem älteren Steinkistengrab (1800 - 1600 v. Chr.) hervorgegangen zu sein, das in nuraghischer Zeit (1600 - 1200 v.Chr.) verlängert wurde. Ursprünglich war es mit einem ellipsenförmigen Grabhügel (Tumulus) bedeckt. Gigantengräber sind daher wohl als Weiterentwicklung einfacherer Megalithgräber (Steinkisten und Dolmen) zu verstehen.
Man hat hier für die Besucher bereits kleine Brücken gebaut, so dass man einen besseren Überblick erhält.
Nekropole di Li Muri
Nicht weit entfernt liegt die Nekropole di Li Muri (*)
41° 04,232' N // 9° 19,197' O
Erklärungstafel
Mehrere rechteckige Steinkisten, die stark an Dolmen erinnern, dienten als Grabstätte. Die Steinkisten sind kreisförmig von senkrecht aufgerichteten, kleineren Steinplatten umgeben, die einst die heute verschwundenen, aus Erde aufgeschütteten Grabhügel (tumuli) einfassten. Daneben stehen kleine Steinkisten für Opfergaben und mehrere umgestürzte Menhire. In diesen aufwändig gebauten Einzelgräbern fand man die Toten, zweifellos hochgestellte Persönlichkeiten, in Hockstellung bestattet. Die Nekropole datiert in die jungsteinzeitliche Hirtenkultur Arzachena (3500 - 2700 v. Chr.).
Beide Sehenswürdigkeiten waren jedoch mal wieder etwas schwierig zu finden. Zugegebener Maßen hat der Baedeker es schwer, da es inzwischen eine neue Umgehungsstraße gibt und seine Beschreibung nicht mehr mit der Beschilderung übereinstimmt.
Felsformation I
Daher fahren wir etwas zusätzlich in der Gegend rum und finden einige interessante Felsformationen an der SS 427.
Felsformation II
Man muss nicht bis in die USA zum Arches-Nationalparc reisen, um Felsbrücken zu sehen
Als dritte Attraktion laufen wir noch zum Tomba di Giganti - Coddu Vecchiu (*)
41° 03' 1" N // 9° 21' 25" O
Abfahrt von SS427 gekennzeichnet.
Tomba di Giganti - Coddu Vecchiu
Tomba di Giganti - Coddu Vecchiu
Am Ortsausgang von Arzachena besichtigen wir dann noch Nuraghe Albucci (*).
41° 04,131' N // 9° 24,603' O
Irgendwann dazwischen haben wir einen schönen Blick auf den Ort Arzachena und können auch noch einen richtig antiken Bahnhof (Arzachena) fotografieren.
Tagesetappe 220 km
Aufbruch: | 19.07.2006 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 01.08.2006 |