Thailand im Herbst '05

Reisezeit: November / Dezember 2005  |  von Simon K.

The Beach

Dann war es an der Zeit, sich Gedanken über die Zukunft und den weiteren Verlauf der Reise zu machen. Da Ellen am 28.11 ihren Weiterflug nach nach Kuala Lumpur von Phuket aus hatte, entschloß ich mich spontan ebenfalls mit nach Phuket zu fahren, mir die 11 stündige Busfahrt nach Bangkok zu sparen und ebenfalls einen Flieger zurück in die Hauptstadt zu nehmen. 56 Euro erschienen mir hierfür durchaus angemessen. Am kommenden Morgen sollte es losgehen.

Am Abend ließen wir uns wieder dazu hinreißen, im Retsuarant unseres Vertrauens aufzutauchen und den Singhas zuzusprechen. In Gesellschaft von Claire (Australien) und Jessie (Südafrika) verbrachten wir einen feucht - fröhlichen Abend. Dabei erfuhren wir zu unserem Erstaunen, daß der Beach aus "The Beach" in nächster Nähe wäre und wir diesen Trip unbedingt machen müssten...
Ok, kein Thema, reisen wir einen Tag später ab... Flexibilität ist unser zweiter Vorname und so war es beschlossene Sache, am nächsten Morgen noch eine Schnorcheltour mit Cliffdiving zu unternehmen.
Inzwischen zusammengeschweißt wie Peter Pech und Sarah Schwefel machten wir es uns in unserer Betonhütte gemütlich und ratschten die halbe Nacht über alles Mögliche und Unmögliche.

Um 8:30 Uhr war die Abfahrt per Longtailboot vorgesehen. Claire hatte am Vorabend noch den jungen Bootsführer gechartert, der mit uns diesen Trip machen sollte. Also rauf auf die Nussschale und Volldampf voraus in Richtung "The Beach". Nach knapp 20 Minuten waren wir auch schon in der versteckten Lagune angekommen...Außer uns keine Menschenseele weit und breit. Sensationell !!

Das isser, der Beach!

Das isser, der Beach!

Unser Guide versorgte uns mit Schnorchelequipment und schon ging es auch los. Wir zwei Tauch-Pros dümpelten durch die Leonardo di Caprio Bucht und genossen es außerordentlich. Wir tauchten an den Felsen entlang, bewunderten die farbigen Meeresbewohner und erschreckend große Seegurken, die in rauhen Mengen unter uns lagen. Nach einer halben Stunde schnorcheln, wagten wir den Landgang. Wir waren uns beide nicht sicher, ob man hier überhaupt hin durfte, es sah alles dermaßen unberührt aus, gerade so, als ob im nächsten Moment die Buschkreiger mit Giftpfeilen aus dem Gebüsch stürmen und unserem jungen Leben ein Ende setzen würden, wenn wir auch nur den Hauch Unruhe bringen sollten. Dies passierte wiedererwartend nicht!

Irgendwie fühlten wir uns entdeckermäßig, wahrscheinlich waren wir es auch.

Hier wurde der Farbton Türkis erfunden, ich schwöre

Hier wurde der Farbton Türkis erfunden, ich schwöre

Als wir dann aber ca. 3 Minuten nach Anlandung eine verrostete Langnese Eistruhe vorfanden, schwand unser Glaube daran, hier die Allerallerersten zu sein. Egal, es war trotzdem superschön und wir fragten uns, ob es möglich sei, irgendwie über die Insel ins Innere einzutauchen, womöglich auf der anderen Seite wieder rauszuschwimmen. Und als hätte unser netter Guide diese Frage geahnt, deutete er uns an, wir sollen da lang gehen, er wolle auf uns auf der anderen Seite warten.

Keep on smiling

Keep on smiling

Gesagt getan, wir folgten einem Pfad, nach hundert Metern empfahl sich auch schon die erste Hütte mit Kaffee und Tee und kleinem Gebäck. Soviel zum Thema Erstbegehung der Insel. Manchmal täuscht man sich eben, aber dies war nicht weiter schlimm und wir kämpften uns weiter durchs Dickicht.

Nach einigen Beweisaufnahmen am "Beach" und diversen Erinnerungen an den Film, hielten wir es für angebracht, die eigens dafür im Trockenbeutel mitgeführten Zigaretten zu qualmen. Selbstreden nahmen wir die Stummel wieder mit. Der Umwelt zuliebe

Laissez faire

Laissez faire

Captain Guck )

Captain Guck )

Der Weg über das kleine Archipel endet mit einem tunnelförmigen Ausgang, der einen auf's offene Meer rausspuckt. So ging es auch uns. Glücklicherweise hatten findige Extremurlauber schon ein Seil angebracht, da es ansonsten äußerst schmerzhaft hätte enden können. Grund hierfür waren die sehr scharfkantigen Felsvorsprünge, die es unmöglich machten, einfach so ins Wasser zu hüpfen. Man musste schon ein kleinwenig klettern, um da heile rauszukommen.

Notausgang

Notausgang

Es war inzwischen kurz vor 10 Uhr und als hätte genau hinter diesem Loch die Entstehung der Touristen ihren Ursprung, warteten ungefähr 100 Schnorchelenthusiasten samt dazugehöriger Boote und schallender Musik anscheinend nur auf uns. Es war ähnlich wie auf der Zulassungsstelle am Freitag Nachmittag, fehlte nur noch, daß man eine Nummer ziehen musste. Unser Longtailtaxi erschien da geradezu wie ein Relikt vergangener Zeiten und im flotten Kraulstil machten wir uns auf, dem Unheil zu entkommen. Trotzdem war es ein toller, ereignisreicher Schnorchelausflug, den wohl nur wenige so unberührt beginnen konnten, wie wir Beiden.

© Simon K., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3-wöchige Rucksacktour quer durchs Land des Lächelns
Details:
Aufbruch: 09.11.2005
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 01.12.2005
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Simon K. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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