Thailand im Herbst '05
Cliffdiving und Abreise nach Phuket
Claire hatte uns am Vorabend etwas von Cliffdiving erzählt, allerdings sprach unser Chauffeur nur mäßigst Englisch und so hatten wir vor lauter Begeisterung dieses Event schon fast verdrängt. Zurück auf dem Boot schipperten wir mit Karacho wieder zurück aufs offene Meer, ohne dabei die krassen Felswände aus dem Blick zu verlieren. Es war schon beeindruckend, an den mächtigen Felsen vorbeizugondeln und wir wurden das Gefühl nicht los, das die Natur doch recht übermächtig und gewaltig ist.
Grottenalarm
Nach 10minütiger Fahrt stoppte unser Skipper seine Yacht und hielt an einem Felsvorsprung. Da kam es uns wieder in den Sinn; Cliffdiving war ja noch angesetzt. Coole Sache, aber wie und wo ?!?!
"Na hier" !
Mexikanische KlippenspringPros applaudieren in der Ferne
Es galt, in Badeschlappen über einen übel scharfkantigen Vorsprung "an Land" zu gelangen, eine kleine Reinhold Messner Gedächtnis Klettertour einzulegen und dann von oben runterzujucken. Von unten sah alles ganz gemächlich aus, aber 12 Meter sind von oben gefühlte 74m, ich schwör !
Nachdem Ellen und Ich ohne gröbere Verletzungen oben angekommen waren, fackelte meine tapfere Inselbewohnerin nicht lange und sprang ab. Ich konnte nur noch Bauklötzchen staunen und war somit extrem in Zugzwang geraten. Ich konnte ja nun schlecht wieder runterklettern und eine Meningitis oder akute Rückenmarkslähmungen vortäuschen. Auch ein plötzlicher Blinddarmdurchbruch wäre zu auffällig gewesen. Das hätte mir keiner der Beteiligten abgenommen wie ich befürchtete... Früher als Knirps bin ich mit Anlauf vom Fünfer im Freibad gejodelt. Ich konnte damals gar nicht genug davon bekommen. Das war aber damals und damals ist nicht heute und überhaupt und sowieso...
Was blieb mir übrig, ich musste springen. Also packte ich meinen ganzen Mut zusammen. Der müsste in Etwa in eine Tüte der Größenordnung Postkartentütchen ausm' Souvenirshop gepasst haben. Aber er reichte, um mich aberwitzig tief in die Tiefe springen zu lassen.
Hardcore Jumper
Was soll ich sagen ?!
Es hat super Laune gemacht, obwohl es in der ersten Millisekunde schon den Hauch von Freitod hat. Wenn man aber erstmal unten ist, würde man am liebsten gleich noch 20mal hoch und aufs Neue Kopf und Kragen riskieren.
Wir beließen es bei diesem einen Mal und waren beide hoch adrenalisiert, wenn man das so sagen kann. Dieser Ausflug hatte sich wirklich mehr als gelohnt und wir waren unendlich froh, das wir das noch gemacht hatten.
Gegen Nachmittag waren wir wieder wohlbehalten zurück am Strand, wo unsere Sachen schon auf uns warteten.
Dann hieß es Abschied nehmen vom schönsten bis dato gesehenen Teil Thailands. Unsere Fähre nach Phuket ging ca. eine Stunde später und mit den obligatorischen Klebern am Hemdskragen, waren wir wieder bestens gerüstet, um das anvisierte Ziel auch zu erreichen.
Auf der komfortablen Fähre machten wir es uns am Oberdeck mehr als gemütlich. Beide ausgestattet mit MP 3 Playern erster Generation und den sogleich erworbenen Singhas, bunkerten wir uns zwei Sonnenliegen in der prallen, wer hätte es geahnt, Sonne. Die Biers zeigten auch relativ schnell Ihre Wirkung, der frische Seewind und das tolle Wetter taten ihr übriges, um diese Überfahrt zu einer extrem schönen werden zu lassen. Leise vor uns hinsummend, ab und zu mal die Ohrstöpsel tauschend, warfen wir noch ein paar wehmütige Blicke zurück und bereiteten uns auf die Ankunft im vermeintlichen "ach Gott ist das supertouristisch hier" Ghetto Phuket vor. Wenn man Pauschalurlaub in Thailand bucht, dann ist Phuket wohl die allererste Adresse.
Blick auf den Long Beach samt Resort
Aufbruch: | 09.11.2005 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 01.12.2005 |