Thailand im Herbst '05
PP - Pauschal Phuket
Im Pauschalparadies angekommen erwartete uns wie gewohnt der zuvorkommende Shuttlefahrer, um uns höchstpersönlich in die Residenz seiner Wahl zu schippern. Eigene Vorschläge und Preferenzen überhörte unser Guide recht selbstbewusst und kutschierte seine sturmerprobte Fracht ins Hotel eines seiner unzähligen Verwandten. Dies war nur eine Vermutung unsererseits, aber bestimmt lagen wir da nicht ganz falsch.
In unmittelbarer Nähe zum Strand, bezogen wir ein nettes Hotelzimmer, welches den Namen auch wirklich redlich verdient hatte. Sauberes Bad, Fernseher, Minibar, Klimaanlage usw... sollten uns den Aufenthalt und den damit verbundenen Angriff auf unsere Festgeldreserven erleichtern. Der heimtückische Plan ging auf.
Da es schon Richtung Nacht ging und dies unser letzter Abend war, wollten wir unbedingt nochmal ins Meer und an den Strand. "Himmel nochmal", Phuket hat den atemberaubendsten Sonnenuntergang, den ich während der gesamten Reise gesehen habe...und ich habe Etliche gesehen.
Check this out !!
Die Klamotten förmlich vom Leib reißend, sprangen wir in die Fluten und hatten eine mords Gaudi. Bodyboardmäßig ließen wir unsere braungegärbten Körper delphingleich auf den Wellen reiten und beendeten so unseren Thailandaufenthalt äußerst standesgemäß.
Nach ausgiebigem Herumplanschen und mit den Füßen im Sand bohren, tendelten wir zurück ins Zimmer und machten uns bereit, um etwas Essen zu fassen. Um die Ecke befand sich gleich eine Art Restaurant- und Shoppingmeile, mit der ein oder anderen Schönheit, die oder der sich sichtlich darum bemühten, meine körperliche Liebe samt Portemonnaieinhalt zu sichern.
Daraus wurde allerdings nichts und ich kann mit großem Stolz berichten, keiner Liebesdienerin in die Hände oder gar den Schoß gefallen zu sein.
In einer Pizzeria um die Ecke fröhnten wir abermals den Pastagenüssen italienischer Thailänder, tranken ein paar Biers und schlenderten anschließend noch durch die Gassen.
Ja da schau her !
Forza Singha
Tatsächlich waren hier schon viel mehr "Normalurlauber" zu sehen und unsere vorher schon recht gefestigte Meinung über Phuket, oder zumindest den kleinen Teil den wir gesehen haben, bestätigte sich mit jedem zurückgelegten Meter. Ursprünglichkeit war hier nicht mehr anzutreffen, auch die Freundlichkeit und der Umgang standen in erheblichem Gegensatz zum bisher erlebten.
Dies alles war aber auch nicht weiter dramatisch, schließlich hatten wir nur eine Nacht, denn am nächsten Morgen galt es ja auch schon wieder abzureisen. Ich nach Bangkok, Ellen nach Kuala Lumpur.
Wir schlenderten zurück in unser akkurates Schlafgemach, schmissen den Fernseher an, löschten unseren Durst mit eiskalten Singhas und mischten die Karten für ein paar Runden gepflegtes Rommeé.
Wie sich herausstellen sollte, war ich auch weit ab von zuhause, der kläglichste Rommeé Spieler, den die Neuzeit je zu Gesicht bekommen hat. Ellen zog mir nach Strich und Faden die sprichwörtlichen Hosen aus und fügte dem Kapitel Deutschland vs. England eine weitere empfindliche Niederlage zu. Ganz Gentleman, stellte ich die Behauptung auf, nur aus Generösität verloren zu haben, um dem geschundenen englischen Volk mal wieder etwas Selbstbewusstsein einzuhauchen. Dies war alles fürchterlich gelogen, aber Pinocchio ist glücklicherweise erstunken und erlogen, sodaß mir körperlich nichts nachzuweisen war.
Als Siegprämie überreichte ich Ellen hochoffiziell ihren Preis.
The winner takes it all
Nach nichteingestandener Niederlage, unendlich vielen Billigzigaretten, etwas Premierleague Soccer und natürlich dem letzten gemeinsamen Singha, war es Zeit zu schlafen. Wir quatschten noch eine Weile und verabschiedeten uns dann gegen Mitternacht in die wohlverdiente Nachtruhe.
Aufbruch: | 09.11.2005 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 01.12.2005 |